Dampfradioforum

Letzten Sonntag in Datteln, ich hatte schon ein paar schöne Kleinigkeiten für ebenso kleines Geld erstanden, aber mein Jagdtrieb war - wie immer - noch nicht so recht befriedigt. Im Eingangsbereich zur Halle (innen) gab es einen Stand, bei dem teils stark "patinierte" Geräte feilgeboten wurden. Darunter erwähnte Diva von Blaupunkt.


Das Gerät war sehr verstaubt und dicker Gammel klebte in den Ritzen des Kunststoffgehäuses. Der Henkel fehlte, wie so oft bei Kofferradios, aber sonst war das Radio inklusive Teleskopantenne vollständig.
Nach kurzer Verhandlung wechselten Radio und 17€ die Besitzer.


Gestern abend nahm ich mir das Gerät vor. Innen war der Apparat recht sauber, auch der Batterieclip ist rostfrei und in Ordnung.
Gehäuse und Chassis wurden getrennt. Dabei fiel der zerbröselte Kunststoffhalter der Antenne auf. Sekundenkleber schuf Abhilfe.
Sonst war alles soweit in Ordnung. Keine Bastelspuren oder Umbauten.
In seine Einzelteile zerlegt erhielten die Gehäuseteile und Knöpfe eine Badewannenwäsche mit anschließender Trockung.
Auf das Polieren der Metallteile habe ich verzichtet.
Am Ende fand alles wieder zusammen. Die Antenne wurde gereinigt, poliert und mit Ballistol gepflegt. Nun gleiten die Segmente wieder wunderbar.

Einen Probelauf habe ich noch nicht gemacht...

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Gruß,
Daniel

„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“

Feine Leistung Daniel!

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Nette Grüße

Norbert

"Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.

So ein Radio (in himmelblau) habe ich in den 70er Jahren von meinem Vater geschenkt bekommen, nachdem das Skalenseil gerissen war. Das Aufziehen eines neuen Seils habe ich als üble Fummelei in Erinnerung.

Dann nahm ich es auf eine Klassenfahrt mit. Da es von allen Geräten, die die Schulkameraden mithatten, den besten Klang hatte, wurde es für die Abschlussparty mit einem behelfsmäßig gebastelten Überspielkabel mit einem Cassettenrecorder verbunden und durfte dann mit voller Lautstärke spielen, bis die Flachbatterien leer waren.

Schon lange besitze ich es nicht mehr. Ich weiß gar nicht genau, wo es geblieben ist. Wahrscheinlich gegen irgendwas eingetauscht.

Lutz

Tolles optisches Ergebnis Daniel!

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Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes

Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!

https://www.radiohennes.de/

Der Funktionstest verlief weniger erfreulich.
Zunächst spielte das Gerät für ein paar Sekunden auf UKW sehr ordentlich. Beim Einstellen der Tonblende oder Volumen brach die Lautstärke plötzlich zu ca. 80% ein. Die Stromaufnahme ging auf über 1A hoch.
Ich vermute einen defekten Endstufentransistor oder einen anderen Kurzschluß im Bereich der Endstufe (vllt. Elko).

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Gruß,
Daniel

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Ich gehe davon aus, dass die Endstufen der Gerätetypen 93500 und 94500 gleich aufgebaut sind, und würde C725 und C727 auf Leckstrom prüfen (oder gleich erneuern), das Ruhestrom-Einstellpoti R733 auf einwandfreie Kontaktgabe prüfen und den Stabi X700 prüfen. Dann den Ruhestrom prüfen und falls nötig einstellen.

Lutz

Nun habe ich das Chassis wieder aus dem Gehäuse genommen. Der Fehler ist weg. Die Elkos hatte ich testweise gemessen, alle hatten noch sehr gute Werte, bis auf einen Roederstein, den ich gegen einen NOS Frolyt mit guten Werten ersetzt habe, da der ROE einen sehr schlechten ESR-Wert hatte (14 Ohm).
Vorher verzerrte die NF bei zunehmender Lautstärke und stärkeren Bässen sehr stark. Vorsorglich drehte ich das Poti für den Ruhestrom ganz leicht und nur wenig hin und her. Seit zwei Stunden läuft das Chassis am Netzteil ohne Probleme. Empfang und Klang sind wirklich gut.

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Gruß,
Daniel

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Der ESR eines Elkos ist hauptsächlich dann wichtig, wenn der Elko als Stützkondensator verwendet wird, sowie beim Ausgangselko der Endstufe (sofern vorhanden). Wenn er als Koppelkondensator vom Collector einer Stufe zur Basis der nächsten Stufe dient (in diesem Radio C719 und C725), spielt der ESR eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wirkt, genau wie bei Röhrengeräten, ein eventueller Leckstrom störend und sollte deshalb gemessen werden. Das geht auch indirekt, indem man die Spannungen am Transistor der folgenden Stufe misst, den Elko ablötet und noch einmal misst. Die Spannungen sollten sich nicht ändern. Und die Kapazität ist natürlich wichtig, ein Elko, der unter totalem Kapazitätsverlust leidet, kann seine Aufgabe nicht mehr erfüllen.

Lutz

Hallo Lutz,
die Elkos lagen alle ziemlich gleich 10% über der Angabe. Weiter hatte ich sie mit der Bemessungsspannung geprüft, da waren keine Leckströme messbar.
Ich vermute, dass irgendwo ein Bauteil auf der Platine Berührung mit dem Lautsprecher bekam, dessen Chassis auch mit Masse verbunden ist.
Ich hatte vor dem erneuten Zusammenbau die Platine gründlich abgedrückt und auch Bauteile und Drähte bewegt - ohne Fehler.

Heute durfte uns das Gerät 2 Stunden lang im Wohnzimmer beschallen - auch einwandfrei und mit sehr guten Empfangsleistungen. Die Teleskopantenne könnte eigentlich drinnen bleiben. Das können einige neuere Kofferradios nicht mal mit ausgezogener Antenne leisten.

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Gruß,
Daniel

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Moin Daniel,

da bin ich aber froh, dass es keinen Transistor erwischt hat... *Schweiß abwischt*. Das Gerätchen schaut ja wieder richtig gut aus und ja, diese Radios haben eine hervorragende Empfangsempfindlichkeit. Das war auch notwendig, weil man sie ja auch mit einer passenden Unterbauhalterung mobil im Fahrzeug verwenden konnte. In dieser Disziplin war meiner Meinung nach Blaupunkt führend.

Unverkennbar: Die Verwandtschaft zu den frühen Geräten der "Derby"-Reihe...

Die Diva verhält sich seit ihrer Wiederinbetriebnahme überhaupt nicht divenhaft.

Sie beschallt uns täglich am Esstisch, meist mit DLF oder SWR2 - und ich erfreue mich jedes Mal wenn ich sie anschaue, dass sie wieder so schön geworden ist...

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Gruß,
Daniel

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Beim Durchsortieren meiner Radiofotos bin ich gerade wieder auf die Diva gestoßen.
Sie funktionierte bis letzte Woche tadellos und hat uns bis dahin täglich morgens und abends am Esstisch beschallt. Nun ist Stille - die Batterien - seit damals die selben - sind leer
Sonst geht es der Diva ausgezeichnet.

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Gruß,
Daniel

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