Hallo liebe Freunde der alten Radios,
heute möchte ich euch gerne mal ein frühes, französisches Transistorradio präsentieren, dass ich vor kurzem
wieder zum laufen gebracht habe.
Es handelt sich hierbei um ein "Océanic Le Yacht", dass ich eines Tages in der Bucht entdeckte. Da mich
diese Franzosen irgendwie immer ansprechen, habe ich es gekauft.

Nachdem es Zuhause ankam, lötete ich erst einmal einen 9-Volt-Batterieclip an, da das Radio nur
über einen alten 4-Pol Clip zum Verbinden von dicken, alten Transistorbatterien(?) verfügte. Leider war die Ernüchterung
zunächst groß, als ich feststellte, dass das Radio nur ein ganz leises Rauschen von sich gab.
Es veränderte sich weder durch das verstellen der Lautstärke, noch durch das drehen des Drehkondensators.
Auch das berühren der Ferritantenne mit zwei Fingern ergab keine Veränderung des Rauschens.
Etwas nervös machte ich mich also daran, dass Handverdrahtete Metallchassis auszubauen, dass mit 4 Muttern in jeder Ecke festgehalten wird.
Nach vorsichtigem Abnehmen der Drehskala mussten ebenfalls zwei Kabel der Antennenbuchse und zwei Kabel des Lautsprechers abgelötet werden.
Nun war das Chassis lose und konnte herausgehoben werden. Auf der Rückseite erwartete mich jedoch eine Überraschung:

Da war doch tatsächlich jemand bei Océanic auf die Idee gekommen, die berühmt-berüchtigten Teerkondensatoren zu verbauen,
die bereits zur Röhrenradiozeit keinen guten Ruf hatten. In einem Transistorradio hätte ich die nie erwartet

.
Ohne lang zu fackeln, wärmte ich also den Lötkolben auf und tauschte die fünf Teerkondensatoren. Glücklicherweise hatten sie
alle den gleichen Wert von 10.000pf. Ein etwas kleinerer Wert und ich hätte schon wieder auf eine Bestellung warten können
Nach dem Tausch lötete ich also einen Ersatzlautsprecher an und... tada... konnte tatsächlich meinen Heimsender auf Mittelwelle empfangen, wenn
auch nur sehr Leise und verzerrt. Als Verursacher hatte ich direkt die Elkos im Blick. Bei den Blauen handelte es sich um Elkos der Firma "Daly" aus England.
Zwei Frakos waren ebenfalls verbaut.

So sah das Chassis nach dem Tausch der Kondensatoren aus
Nach dem Tausch der Elkos brüllte mich das Radio geradezu an. Ich war Happy!
Nun ging's an's Gehäuse. Da das Radio vermutlich bereits vorher Teil einer Sammlung war, gab es hier nicht wirklich viel kosmetisch aufzubereiten.
Nur ein bisschen Seifenwasser und ein Tuch, um den neu anhaftenden Staub zu beseitigen. Da der Plastikgrill in der Rückwand ziemlich schmutzig zu sein schien,
drückte ich ihn vorsichtig heraus und legte Ihn für etwa eine Halbe Stunde in lauwarmes Seifenwasser ein. Anschließend reinigte ich die einzelnen Luftdurchlässe mit ein paar Qtips
und erneuerte den alten Kleber durch etwas Sekundenkleber.


Nun spielte das Radio also wieder und kam in meine Sammlung

-Elias