edi hat geschrieben:
Vielleicht hab ich im Winter Zeit und Muse, auch einmal ein paar Audiomessungen an verschiedenen Radios zu machen. Ich mache sowas so selten, daß ich mich dann immer erst wieder in die Thematik einarbeiten muß.
Das Problem bei Audiomessungen ist immer, ohne Ausnahme, "daß die Zahnpasta nicht wieder in die Tube geht, wenn man sie herausgedrückt hat".
Ist der Schall raus aus der Tröte, gibt es ein charakteristisches "Klangfeld", welches nicht mehr reproduziert werden kann. Dazu gehören Eigenschaften des Klangkörpers, dessen Resonanzen, "frühe und späte Reflektionen", Resonanzen des Abhörraums, und tausende weiterer Sachen.
Auch haben Geräte selbst akustische Eigenschaften; Ich habe Geräte mit erheblichen Eigenresonanzen: Gehäuse, Schallwand, Chassis, Tastensatzhebel, Einbauteile.
Geringe Aufnahme- Abstände, höhere Abstände, schalldämmende Maßnahmen, usw., ich habe alles probiert. Es geht nicht. Unter keinen Umständen bekommt man bei der Wiedergabe -mit demselben Equipment- das Schallereignis exakt so, wie man es ursprünglich gehört hat.
Erst recht, wenn man das Schallereignis mit anderen Geräten oder in einem anderem Abhörraum wiedergeben möchte.
Es gibt Audioprogramme, die alle möglichen Einflüsse "herausrechnen" können- aber... es ist danach einfach- ein anderer Klang.
Ich habe Audioprogramme, die Audios "röhrisieren" sollen (Röhrenverstärkerklang).
Da bogen sich meine Röhren vor Lachen...
Ein Hörvergleich kann also nur an einem Ort gemacht werden.
Übrigens- wenn ich die Räume mit harten Wänden und riesigen Glasfenstern sehe, in welchen HiFi- Freaks für Hochglanzmagazine ihre Anlagen positionieren... Brrr !
Aber dafür stellen die ja klangverbessernde "Phasenschlucker" im Raum auf, und ähnlichen Trödel.
Mein Rezept, nach vielen Jahren, vielen Mailwechseln mit Top-Tontechnikern, wie dem bekannten E. Sengpiel († 2014), und sehr vielen Versuchen:
Hr. Sengpiel favorisierte
Kunstkopf- Stereophonie. Da hört man über Kopfhörer "wie an der Quelle".
Das kann man machen, aber dieses Verfahren ist alles andere als trivial- man benötigt sehr teures Equipment, und einen exzellenten Kopfhörer.
Der Erfolg ist auch nicht garantiert.
Für uns:
Wir können es anders machen: Das Lautsprechersignal abgreifen und aufzeichnen, dann auswerten, Frequenzgang, Klirrfaktor, alles.
Die Aufzeichnungen kann man dann an jedem beliebigen Ort wiedergeben- dann natürlich mit anderen Lautsprechern, in einer anderen Umgebung. Aber da kann man dann einwandfreie Hörvergleiche machen.
Heißt: Man portiert sozusagen das Gerät an den Abhörort, betreibt es aber dort mit einem besseren, vielleicht bestmöglichen Lautsprecher.Nur den eigenen Lautsprecher eines Gerätes und dessen Klang läßt man so außen vor.
Den... kann man dann wirklich nur mit einer Kunstkopf- Aufnahme konservieren, ok, dann hat man eine Aufnahme, die portierbar ist, diese kann man dann über Kopfhörer wiedergeben- NUR über Kopfhörer.
Hinweis: Aufnahme direkt am Lautsprecher, oder an einem Ersatzwiderstand dessen Impedanz, im ersteren Falle hätte man den Einfluß der Schwingspule mit dabei, bei Röhrengeräten ist dies aber unerheblich- Für moderne Transistorverstärker ist er wichtig: Dämpfungsfaktor- bei Röhrengeräten von einst ist das Gehäuse das A und O.
Und natürlich Eichung auf einen Normpegel bei einer Normfrequenz, auch bei Mikrophon- Messungen.
Wenn man mit einem guten Meßmikrophon und einem geeigneten Audioprogramm Messungen macht, stellt man fest, daß man gute Geräte -also mit wirklich guten Klangstellern- auf nahezu gleiche Frequenzgänge usw. einstellen kann.
Aber ok--- es gibt ja immer wieder "Goldohren", die jedes µ Unterschied in der Amplitude, Phase, sonstwas... heraushören können.
Zumindest, solange es keinen "doppelten Blindtest" gibt.
Edi dazu: "Was man hören kann, kann man auch messen. Kann der Meßtechniker das nicht, ist er zu doof !"
Leztere Sachen sind aber eher was für die HiFi- Freaks, die alten Röhrenradios nehmen sowas... gelassen.
Die wissen nicht, daß sie eigentlich mies sind... darum klingen sie so gut !

Wenn Sie so eine Testreihe machen- ich bin interessiert, bitte dann um Nachricht.
Edi