Anbei das jüngst auf dem Werktisch gelandete Projekt, ein Nora Egmont des Jahrgangs 1951/1952.
Zur Vorgeschichte:
Ich besitze ein solches Gerät bereits seit Ende der 70er Jahre, Sperrmüllfund. Damals als Schüler das Teil mit der Kreidler nach Hause gekarrt. Es fehlte lediglich die Rückwand (möchte mal wissen, warum die Besitzer sowas immer getrennt vom Radio wegschmeissen

).
Nachdem ich's dann doch nicht in Gänze hinbekam, karrte ich das Teil wieder auf dem Gepäckträger der Kreidler zu einem pensionierten Radiohändler zwecks technischer Hilfe.
Dabei passierte eine "Missgeschick". Beim Vorbeischlängeln an dem an einer Mehrfachampel stehenden Verkehr vergaß ich kurzzeitig, dass
Kreidler + Egmont breiter als
Kreidler ohne Egmont, sprich:
Es rummste kurz beim Vorbeifahren an einem PKW

.
Der an der Ampel wartende Autofahrer bemerkte dies nicht

, denn während ich fluchend anhielt und Kreidler + Radio aufbockte, sprang die Ampel auf grün und der "getroffene" Autofahrer fuhr einfach weiter, was dann zumindest nicht für einen "Unfall" sorgte , mir sollte es recht sein.
Doch den Egmont hatte es leicht erwischt: Tonregelknopf zerdeppert und Skala gerissen

.
Nun ja, die Skala ließ sich schließlich durch Kleben und ein davor montiertes Glas wieder so ansehnlich herrichten, dass der Bruch nicht mehr auffällt. Der Händler reparierte das Gerät für kleines Geld, nur UKW blieb irgendwie defekt.
Das Gerät wurde vornehmlich auf MW gehört, mit dem Verschwinden der MW-Sender verschwand es in meinem Fundus.
Aktueller Stand:
Da das Gerät mir gefällt, beschloss ich nunmehr, die "UKW-Sache" in den Griff zu bekommen. Die Ortsgruppe Saarland des DRF hat mir dankenswerterweise den Schaltplan zur Verfügung gestellt.
Von einem anderen Forenmitglied konnte ich einen Ersatzteilträger erstehen, der komplett ist, jedoch gehäuseseitig in schlechterem Zustand. Somit stehen auch Rückwand, intakte Skala und Tonregelknopf zur Verfügung.
Zielvorstellung:
Aus beiden Geräten entsteht ein wohnzimmertaugleiches Gerät, bei dem auch UKW funzt.
Vorgehen:
Zunächst setze ich das gut erhaltene Chassis des Schlachtgerätes instand, da ich mein Radio aus den 70ern derzeit nicht hier stehen habe. Ich will dem UKW-Fehler auf die Spur kommen, und das geht in meinem Fall am schnellsten durch ein spielbereites Vergleichschassis.
Die nachfolgenden Fotos zeigen das Schlachtgerät
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Arbeitsbeginn:
..war heute: 21 Teerkondensatoren sowie der Doppelnetzelko mussten weichen. Vom Arbeitsaufwand her waren es gefühlte 122 Kondensatoren, ich habe selten ein derart unfreundliches Reparaturgerät auf dem Tisch gehabt. Ständig war etwas im Wege. Das toppt nur noch eine Philetta, aber die ist auch erheblich kleiner.
Ganz übel sah der Doppelkondensator an den Anoden der AZ41 aus: völlig "zerflossen".
Die Röhren zeigten sich alle noch intakt, jedch sind EM5, EF42 und ECH42 schwach. Kein Problem.
Aber nunmehr, nach Abschluss dieses 1. Arbeitsschritts:
das Gerät spielt, auf allen Wellenbereichen, also auch UKW

, noch mit einigen erfordrlichen Restarbeiten.
Wie geht's weiter?
Das Kreisschalteraggegat krachelt noch etwas, trotz Besprühen. Abgleich stimmt noch nicht und einige Silbertrimmer sind optisch hinüber. Optische Arbeiten (Reinigung) sind ebenfalls zu erledigen.
Beide Chassis werden sodann nebeneinander auf die Werkbank gestemmt. Ich möchte wissen, wo beim "Altchassis" der Fehler liegt. Habe den Ratiodetektor im Verdacht.
Dann entscheidet sich auch, welches Chassis schließlich verbaut wird.
Aber das wird noch etwas dauern.
k.