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 Betreff des Beitrags: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2013 20:08 
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Anbei das jüngst auf dem Werktisch gelandete Projekt, ein Nora Egmont des Jahrgangs 1951/1952.

Zur Vorgeschichte:

Ich besitze ein solches Gerät bereits seit Ende der 70er Jahre, Sperrmüllfund. Damals als Schüler das Teil mit der Kreidler nach Hause gekarrt. Es fehlte lediglich die Rückwand (möchte mal wissen, warum die Besitzer sowas immer getrennt vom Radio wegschmeissen :angry: ).

Nachdem ich's dann doch nicht in Gänze hinbekam, karrte ich das Teil wieder auf dem Gepäckträger der Kreidler zu einem pensionierten Radiohändler zwecks technischer Hilfe.
Dabei passierte eine "Missgeschick". Beim Vorbeischlängeln an dem an einer Mehrfachampel stehenden Verkehr vergaß ich kurzzeitig, dass Kreidler + Egmont breiter als Kreidler ohne Egmont, sprich:
Es rummste kurz beim Vorbeifahren an einem PKW :( .
Der an der Ampel wartende Autofahrer bemerkte dies nicht :?: , denn während ich fluchend anhielt und Kreidler + Radio aufbockte, sprang die Ampel auf grün und der "getroffene" Autofahrer fuhr einfach weiter, was dann zumindest nicht für einen "Unfall" sorgte , mir sollte es recht sein.
Doch den Egmont hatte es leicht erwischt: Tonregelknopf zerdeppert und Skala gerissen :wut: .

Nun ja, die Skala ließ sich schließlich durch Kleben und ein davor montiertes Glas wieder so ansehnlich herrichten, dass der Bruch nicht mehr auffällt. Der Händler reparierte das Gerät für kleines Geld, nur UKW blieb irgendwie defekt.
Das Gerät wurde vornehmlich auf MW gehört, mit dem Verschwinden der MW-Sender verschwand es in meinem Fundus.

Aktueller Stand:
Da das Gerät mir gefällt, beschloss ich nunmehr, die "UKW-Sache" in den Griff zu bekommen. Die Ortsgruppe Saarland des DRF hat mir dankenswerterweise den Schaltplan zur Verfügung gestellt.
Von einem anderen Forenmitglied konnte ich einen Ersatzteilträger erstehen, der komplett ist, jedoch gehäuseseitig in schlechterem Zustand. Somit stehen auch Rückwand, intakte Skala und Tonregelknopf zur Verfügung.

Zielvorstellung:
Aus beiden Geräten entsteht ein wohnzimmertaugleiches Gerät, bei dem auch UKW funzt.

Vorgehen:
Zunächst setze ich das gut erhaltene Chassis des Schlachtgerätes instand, da ich mein Radio aus den 70ern derzeit nicht hier stehen habe. Ich will dem UKW-Fehler auf die Spur kommen, und das geht in meinem Fall am schnellsten durch ein spielbereites Vergleichschassis.

Die nachfolgenden Fotos zeigen das Schlachtgerät
Dateianhang:
nora egmont855 001.jpg
Dateianhang:
nora egmont855 008.jpg
Dateianhang:
nora egmont855 009.jpg
Dateianhang:
nora egmont855 013.jpg


Arbeitsbeginn:
..war heute: 21 Teerkondensatoren sowie der Doppelnetzelko mussten weichen. Vom Arbeitsaufwand her waren es gefühlte 122 Kondensatoren, ich habe selten ein derart unfreundliches Reparaturgerät auf dem Tisch gehabt. Ständig war etwas im Wege. Das toppt nur noch eine Philetta, aber die ist auch erheblich kleiner.

Ganz übel sah der Doppelkondensator an den Anoden der AZ41 aus: völlig "zerflossen".
Die Röhren zeigten sich alle noch intakt, jedch sind EM5, EF42 und ECH42 schwach. Kein Problem.

Aber nunmehr, nach Abschluss dieses 1. Arbeitsschritts:
das Gerät spielt, auf allen Wellenbereichen, also auch UKW :bier: , noch mit einigen erfordrlichen Restarbeiten.

Wie geht's weiter?
Das Kreisschalteraggegat krachelt noch etwas, trotz Besprühen. Abgleich stimmt noch nicht und einige Silbertrimmer sind optisch hinüber. Optische Arbeiten (Reinigung) sind ebenfalls zu erledigen.
Beide Chassis werden sodann nebeneinander auf die Werkbank gestemmt. Ich möchte wissen, wo beim "Altchassis" der Fehler liegt. Habe den Ratiodetektor im Verdacht.

Dann entscheidet sich auch, welches Chassis schließlich verbaut wird.
Aber das wird noch etwas dauern.

k.


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Zuletzt geändert von klausw am Fr Jan 11, 2013 20:32, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2013 20:20 
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So schlecht schaut das Gehäuse doch garnicht aus. :roll:

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Mfg.
Mario


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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2013 21:09 
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klausw hat geschrieben:
Die Ortsgruppe Saarland des DRF hat mir dankenswerterweise den Schaltplan zur Verfügung gestellt.


in meinem Schaltplankreis bin ich der einzige Saarländer. In meinem direkten Sammlerumfeld sind erschreckend viele Leute offline. Wenigstens treffen wir uns in kuzen Abständen, was immer abenteuerlich per CB-Funk, SMS, oder "vorbeifahren und Bescheid sagen" zu organisieren ist :-)

bin gespannt wie es mit dem Nora weitergeht, viel Erfolg!

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2013 9:12 
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Hallo Jupp,
was das DRF anbelangt, so ist die Thematik "Schaltpläne" untrennbar mit Deinem Namen verknüpft, die alteingesessenen Mitglieder in diesem Forum wissen dies.
Insofern war dies eine humorvoll-freundschaftliche Umschreibung Deiner Person. :D
Hier beim NORA hat mir das, obwohl das Gerät gänzlich unverbastelt ist und wohl als einzige Reparatur nur der Tausch des Netzkabels mal durchgeführt wurde, bereits 2x geholfen:

Heute Morgen habe ich einen Widerstand von HOGES gefunden, dessen Endkappe mehr als lose war. Leider ließ sich der aufgedruckte Wert nicht mehr zweifelsfrei entziffern, eine zuverlässige Messung war ebenfalls fraglich, der Schaltplan wies ihn als 5 MOhm aus.
Weiterhin erstaunlich: als ich zwecks Platzschaffens im Umfeld des Ratioelkos werkelte, bemerkte ich, dass dessen Pluspol in der Luft hing. Ich konnte, nachdem ich dentifiziert hatte, wo er hingehörte, schließlich feststellen, dass dort ab Werk mal eine kalte Lötstelle vorlag.

@mario: natürlich, das Gehäuse wäre für einen Holzprofi problemlos restaurierbar, aber das andere Gehäuse ist nun mal optisch besser. Und da ich nun 1,75 Radios dieses Typs besitze und am Ende 1 komplettes renoviertes rauskommen soll, werden Teile übrig bleiben.

Erster Eindruck zu den Leistungen des Geräts:
Die AM-Leistung ist ausstattungsgemäß gut. Der UKW-Empfang lässt hingegen deutlich erkennen, dass man es mit einem Gerät der Frühzeit zu tun hat und der Hersteller den Fokus auf AM setzte. Ich bemerkte ja oben schon, dass das FM-Teil wie nachträglich aufgeschnallt wirkt. Da die Abstimmung induktiv erfolgt, das Ganze aber durch einen federbelasteten Spulenstab realisiert wird, der sich mittels einer langen Nocke am großen Bakelit-Drehkoseilrad allmählich "eindrückt", ist diese Lösung alleine aus mechanischer Sicht schon sehr unpräzise.
Es war m.E. seitens des Herstellers eine Verlegenheitsnachrüstlösung, als das Gerät eigentlich schon fertigungsreif konzipiert war.
Zudem war wohl eher an den Empfang eines Bezirks-UKW-Senders gedacht, die Senderdichte war damals ja ohnehin deutlich geringer.

Ich kann, nach Optimierung des Abgleichs, mit Behelfsantenne 3 UKW-Stationen klar und laut empfangen, 2 weitere sind leiser. Deutlich erkennbar ist jedoch, dass die Lautstärke der FM-Wiedergabe deutlich hinter AM zurückbleibt. Hier mangelt es dem 8-Kreis-UKW-Teil also wohl noch an Verstärkung. Man muss den LS-Regler schon deutlich weiter aufdrehen.
Vordergründig meint man, die Endstufe habe nur 1 Watt.
Es reicht aber für gute Zimmerlautstärke, für Parties eher nicht :wink:

Aus rundfunkhistorischer Sicht ist das Gerät auf jeden Fall interessant für eine Sammlung.

k.

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Zuletzt geändert von klausw am Sa Jan 12, 2013 9:17, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2013 9:14 
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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 9:03 
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Hallo Klaus,

sehr lesenswerter Bereicht, vielen Dank ! Die Geschichte mit der Kreidler ist putzig, so in der Rückschau denkst Du das wahrscheinlich auch. Lebt die noch ?

Hoges-Widerstände sind übles Zeug, ich würde an Deiner Stelle mal stichprobenartig nachmessen, wieviele von den Kameraden ihren Wert über die Toleranzen hinaus verändert haben. Ich hatte das mal bei einem Hellas 841W !

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:40 
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holger66 hat geschrieben:
Hallo Klaus,

sehr lesenswerter Bereicht, vielen Dank ! Die Geschichte mit der Kreidler ist putzig, so in der Rückschau denkst Du das wahrscheinlich auch. Lebt die noch ?

Hoges-Widerstände sind übles Zeug, ich würde an Deiner Stelle mal stichprobenartig nachmessen, wieviele von den Kameraden ihren Wert über die Toleranzen hinaus verändert haben. Ich hatte das mal bei
einem Hellas 841W !
H.


Hallo Holger,
ja die 76er Kreidler LF lebt noch. Seit 30 Jahren nicht mehr zugelassen (versichert), aber vor einiger Zeit mit meiner Frau zusammen mal teilzerlegt und ölgeflutet, um weitere Korrosion zu verhindern.
Auf der Kreidler habe ich seinerzeit massenhaft Sperrmüllfunde nach Hause gekarrt, das größte Gerät war glaube ich ein Stassfurt Imperial J60WK von 1939. Am meisten gezittert habe ich beim Transport eines Telefunken 40W von 1929, wg. des Bakelitgehäuses. Und als ich zu Hause angekommen merkte, dass man den Einschaltschlüssel sehr leicht abziehen konnte, habe ich ein stilles Dankgebet geschickt, dass dieser beim Transport nicht verloren gegangen war.


Zum NORA.
Der Hoges scheint fast ein Einzelkandidat zu sein. Meist sind Widerstände der Marke "MESS" verbaut. Gibt's dazu Erfahrungswerte?

Weiterhin habe ich dem UKW-Teil nunmehr doch einiges an Zusatzlautstärke entlocken können. War eigentlich ein Zufallstreffer, denn ein 1000pF Styroflex erregte optisch meinen Argwohn. Er sitzt, wenn man den an anderer Stelle hier im Forum hinterlegten Schaltplan ansieht, parallel zum 5 MOhm im Anodenzweig der EAF42. Ein Klangglied.
Ich klemmte ihn mal provisorisch ab, zwecks angedachtem Ersatz, stellte aber fest, dass dies einen sehr bemerkenswerten Lautstärkeanstieg mit sich brachte.
Momentan steht das Chassis ja noch auf der Werkbank und wird im Testbetrieb über den AÜ + Lsp des Werkstattradios Grundig 1099Ph behelfsbetrieben.
Wenn ich weiter vorangeschritten bin, wandert das Chassis zum weiteren Test in sein Gehäuse mit dem Original Lsp, dann werde ich mal die klangseitigen Aspekte dieser Schaltungsveränderung genauer beurteilen.

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Fr Jan 18, 2013 17:45 
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Es gibt nicht viel Neues, ich möchte jedoch dennoch berichten, auch verbunden mit einer Frage zur Planung meines weiteren Vorgehens.

Zunächst folgender Sachstand:
das Chassis sitzt in seinem -unrestaurierten- Gehäuse, es ist im Probebetrieb mit eigenem Lautsprecher und spielt stabil, momentan neben mir.

Folgendes ist feststellbar:

- Empfang ist, nach etwas Nachgleich, nun für einen 8-Kreiser völlig ok. Sender bleibt stabil.

- der NF-Brumm ist noch etwas zu hoch, brummempfindlich ist ein 10nF (neu gemacht, ab Werk war er nicht geschirmt). Sollte lösbar sein.

- der oben als abgeklemmt beschriebene 1000 pF verändert zwar etwas den Klang, bin aber gerne bereit, dies für den dadurch erzielten LS-Zuwachs hinzunehmen. Den 1000pF habe ich übrigens entfernt, da einseitig abgeklemmt= zu brummempfindlich. Experiment mit anderen Werten brachte keinen zufriedenstellenden Kompromiss bezügl. Klang + Lautstärke.

- Wollte dieses Wochenende in mein Elternhaus düsen und den eigentlichen Probanden abholen, zwecks Reparatur. Wetterbedingt musste ich dies verschieben, gefrierender Regen ist nicht mein Ding für Fernfahrten.
Nun zur Frage:
ich komme mehr und mehr zum Schluss, dass das letztgenannte Gerät seinen Schaden im Ratiodetektor hat. Die Leistungsunterschiede beider Chassis sind extrem, soweit es die Empfangsschärfe anbelangt. Auch wenn dies immer wieder als "undenkbar" beschrieben wird: ich schließe nicht mehr aus, dass 1 der 61 Jahre alten Germaniumdioden im Ratiodetektor hin ist. Vielleicht als Folgeschaden eines einstmals defekten Kondensators.
Möchte mich nun schon mal "vorbereiten", da ich sowas nicht liegen habe.
Welche noch bei eb.. erhältlichen Ersatztypen könnte ich dort verbauen ? (Schaltplan: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=35&t=13273 ). AA119 ?

Würde dann nämlich zwecks Zeitersparnis schon mal vorbestellen.
Mir ist klar, dass es eine Kompromisslösung wäre (wir hatten das Thema ja schon an anderer Stelle erörtert).

k.

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: Fr Jan 18, 2013 19:38 
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Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
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Hallo Klaus,
deinen Bericht zur Wiederaufstehung des 2. Exemplars hab ich natürlich mitgroßem Interesse gelesen. Prima, daß du ihn wieder gut zum Laufen gebracht hast inzwischen. Bei mir war das Gerät ziemlich am Ende der Aufarbeitungsliste. Hätte sicher noch Jahrzehnte gedauert ... :mrgreen:
Zu den Dioden im Ratiodetektor: da sollte alles gehen, was über die Jahrzente an Germaniumdioden an dieser Stelle verwendet wurde. Also z.B. OA 172, 174, 1N60, AA 112 usw. Am besten natürlich gepaart. Vielleicht melden sich da aber noch die Profis, was man da heute am besten nimmt. Centartikel!
Wenn du willst, kann ich dir auch was Gebrauchtes zusenden. OA 172 hätte ich z.B. da.

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Viele Grüße

Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 20, 2013 10:06 
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EQ80 hat geschrieben:
Vielleicht melden sich da aber noch die Profis, was man da heute am besten nimmt. Centartikel!
Wenn du willst, kann ich dir auch was Gebrauchtes zusenden. OA 172 hätte ich z.B. da.


Hallo Frank,

danke für das Angebot, aber ich warte mal ab, ob sich noch ein Profi berufen fühlt.

Wir hatten das Thema schonmal hier im Forum, allerdings in eher allgemein gehaltener Hinsicht. Mir war es darum gegangen, da ich keine Diodentabellenbücher habe, was man denn in der hier gezeigten Schaltung konkret nehmen sollte, soweit es auch die Spannungs-und Strombelastbarkeit anbelangt.


Daneben habe ich mal meine Ersatzteilbestände durchforstet und bin auf einen Germaniumdiodentyp gestoßen, den ich vor Jahren mal für ein Detektorbauprojekt bestellt hatte (1N60 ?, schwer leserlich). Wäre einen Versuch wert, falls sich mein Verdacht bewahrheiten sollte.

k.

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 20, 2013 10:28 
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Hallo Klaus,
deine Diode 1N60 ist für den Einsatz im Ratiodetektor bestens geeignet.

M.f.G.
harry

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 20, 2013 18:57 
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Danke, harry

Gruß
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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 27, 2013 18:16 
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So, folgendes hat sich zwischenzeitlich getan:
das Gerät, das ich seit meiner Schulzeit besitze, also der Problemkandidat, ist nun auf dem Werktisch gelandet. Nennen wir es "NORA 1".

NORA 1 spielte nach der 200km-Fahrt deutlich besser, als zuvor :shock: , aber noch bei weitem nicht gut. _Wieso denn das??
Verdacht auf Wackler.
Alles untersucht, und im Bandfilter (Ratio) 2 Bauteile zu nahe beieinander gefunden. AHA !
Sollte das alles gewesen sein?.... Nein, war es natürlich nicht.

Desweiteren wurde:
- der Ratio-Elko getauscht, der meßtechnisch und optisch noch gut wirkte, es aber doch nicht mehr war,

- ein Widerstand getauscht, der sich von 500k auf über 720k "verbessert" hatte.

Danach das Gerät neu abgeglichen, unter Einbeziehung des sehr verdeckt liegenden Abgleichpunktes 10.
War nur bedingt erfolgreich, also doch noch ein Wurm, irgendwo.

- und schließlich: eine Mordsverbastelung am UKW-Teil beseitigt: da hatte mal jemand, warum auch immer, mittels Kurzschlussdraht 2 Lötpunkte miteinander verlötet :shock:.
Das erkannte ich aber tatsächlich nur, nachdem ich mir das Spendergerät "NORA 2" angesehen hatte, sonst wäre ich da wohl nie drauf gekommen, da die Stelle optisch unauffällig war.

Nun sollte es funzen, dachte ich. Nun ja, fast, noch ein Wackler irgendwo.. :angry:

Schließlich hinter dem UKW-Druckspulenaggregat einen Keramikkondensator gefunden, der mit einem anderen Berührung hatte. Beseitigt.
Funzt.
Siehe Bild!
Dateianhang:
nora egmont855 002a.jpg


Die EM 5 ist hier nach innen gedreht, um beim Abgleich unterstützend zu wirken.
Gut erkennbar: Auge beim UKW-Empfang fast ganz geschlossen.

Nun geht das Gerät in den Probebetrieb.

Wenn es stabil ist, werden Skalenscheibe, Rückwand + beide Seitenknöpfe vom zugekauften Spender (NORA 2) übernommen.

Ach ja, schönes Detail am Rande: beide Geräte trennen nur 40 Produktionsnummern. NORA 1 ist das Ältere, aber ich denke, dass die beiden sich seinerzeit im Werk noch begegnet sind.

Dieses Gerät war eine "schwere Geburt". Seine Renovierung hat, alles in allem, rund 35 (!) Jahre in Anspruch genommen. :mrgreen:

k.


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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Jan 27, 2013 21:45 
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klausw hat geschrieben:
Hallo Jupp,
was das DRF anbelangt, so ist die Thematik "Schaltpläne" untrennbar mit Deinem Namen verknüpft, die alteingesessenen Mitglieder in diesem Forum wissen dies.
Insofern war dies eine humorvoll-freundschaftliche Umschreibung Deiner Person. :D


daran habe ich nie gezweifelt, Klaus :)

ich wollte es nur mal loswerden.

ein Nora stand auch in meinem Elternhaus. Schon in meiner Kindheit funktionierte UKW nicht. Mein Vater hatte mir erklärt der UKW Drehko wäre eine Fehlkonstruktion, was ich heute nicht mehr so glauben kann. Und so spielte es über Jahrzehnte nur auf AM. Es war ein recht imposantes Radio und ich erinnere mich an den riesigen Isophon. Möglicherweise ein Imperator.
Leider hab ich versäumt es zu mir zu holen als ich mit Sammeln anfing, sonst wäre dies auch ein halbes Jahrhunderprojekt geworden :-)

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 Betreff des Beitrags: Re: NORA Egmont w855
BeitragVerfasst: So Feb 03, 2013 11:20 
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Gestern nun fand die "Hochzeit" statt (so zumindest nennt man es im Automobilbau).
NORA 1, d.h. der mit der Kreidler anno 1977 vom Sperrmüll gerettete, aber dann leicht verunglückte Apparat ist wieder komplett und spielt auch auf UKW recht annehmbar.

Bis zuletzt hat das Gerät sich "gewehrt", d.h. die Spender-Skalenscheibe wollte nicht so passen, dass sich auch die Achsen des Chassis problemlos durch die Löcher im Glas schieben ließen.
Ebenso konnte ich dann feststellen, dass die Löcher in der Spender-Rückwand zur Verschraubung derselben am Chassis nicht deckungsgleich mit den beiden M3-Bohrungen im Chassis fluchteten und nachgearbeitet werden mussten. Erstaunlich, eine Änderung in der Serie sollte nicht stattgefunden haben, da die Geräte in ihrer Produktionsnummer kaum (40) auseinander liegen.

Nun ist er also komplett und läuft stabil. Mit umfangreichem Messpark könnte man den Abgleich sicherlich noch im einstelligen Prozentbereich optimieren.

Also habe ich mir, da das Gerät noch aus der UKW-Frühzeit stammt (1951), mal die Zeit genommen, zu vergleichen, was NORA fürs Geld bot.
Wir haben einen 4-Wellen-Super mit 6 AM und 8 FM-Kreisen, mit UKW-Ratiodetektor. Magisches Auge ist vorhanden.
Gekostet hat das Gerät laut Gerätekatalog 1951/52 DM 340,- .
Da ist das Preis-Leistungverhältnis überdurchschnittlich gut, denn was bot die Konkurrenz in diesem Segment?
Ein Blick in den Katalog offenbart, dass große Konkurrenten noch mit Flankengleichrichter unterwegs waren:
AEG, Braun, Grundig, Körting, Nordmende, SABA, Telefunken. Philips gar mit Pendler.
Für einen Ratiodetektor mussten dort mehr DM über den Tisch des Händlers geschoben werden. Dafür gab's dann mitunter schon Tasten.

Dennoch muss einem klar sein, dass der 8-Kreiser noch ein wenig empfangsschwach ist, ein guter Außendipol war seinerzeit sicherlich angezeigt.
Auch leidet die Genauigkeit der Abstimmung in mechanischer Hinsicht durch die Druckbetätigung, die eine auf das große Kunststoffdrehkorad gegossene Nocke bewerkstelligt.

Die Optik mit dem farblich abgesetzten oberen Halbmondeinsatz ist Geschmacksache; ich finde, sie hebt sich wohltuend vom einsetzenden Gehäuseeinerlei ab.

Was passiert nun mit NORA 2, dem Spender?
Nun, der wird den Weg des Irdischen gehen, nach vorheriger Rettung aller interessanten Bauteile. Erstaunlich ist, dass sein Trafo erkennbar höhere Sekundärspannungen liefert, als der Trafo von NORA 1: rund 7 Volt Uh ggü. 6,6 Volt. Auf 240Volt-Stellung passte es, während NORA 1 auf 220 Volt stehenbleiben konnte. Ungebührlich heiß wurde keiner der Trafos. Sollte da noch was im Argen liegen? Man wird sehen, das Ersatzteilregal ist gefüllt.


k.

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