Hallo Radiofans,
Nach einem
Naumburg 875/55 GWU hatte ich schon eine ganze Weile Ausschau gehalten, am besten sollte es die Version im Holzgehäuse sein. Kurz vor Weihnachten war es nun soweit, es tauchte eins in der Bucht auf. Ungünstige Beschreibung, ungünstige Rubrik, ausserdem ein Foto von der Rückwand in der Artikelvorschau, das Frontfoto gabs erst auf der Auktionsseite. Ich hab geboten und prompt gewonnen
Pünktlich am 24.12. stand der Weihnachtsmann in Form eines DHL Mitarbeiters mit dem Paket vor der Tür, Radio wohlbehalten angekommen, Gottseidank !
Nun hab ich mich in den letzten Tagen dem Gerät gewidmet, hier der Bericht, zunächst ein Foto.
BILDERGALERIERöhrenbestückung:
UEL51, UCH81, UF85, UBF80
1. Demontage
bei diesem Radio ganz einfach, den Draht von der Langdrahtantenne, gewickelt unter dem Radio, an der Antennenbuchse AM ablöten, das war es dann schon mit dem Löten zur Demontage. Ausserdem die 4 Drehknöpfe an den Seiten abbauen, innen die 3 Schrauben lösen, schon hat man das ganze Chassis samt Lautsprecher in der Hand.
2. Reinigung
da gab es bei dem Radio nicht sehr viel zu tun ausser mit einem Pinsel etwas Staub zu entfernen. Das Radio war in ausserordentlich gutem Zustand. Bei der Skalenscheibe musste ich aufpassen, von einem anderen Radio des gleichen Herstellers mit ähnlicher Scheibe wusste ich daß die Bedruckung der Scheibe innen mit Vorsicht zu reinigen ist. Also erstmal kurzer Test am Rand, dann einmal schnell feucht drüber und ebenso schnell einmal trocken drüber gewischt, fertig. Muss reichen, das Risiko daß sich die Farbe auflöst ist zu hoch.
3. Kondensatorentausch
getauscht wurden 11 Teerbomben sowie 2 von 3 Elkos. Bei dem Netzelko war zu beachten daß sowohl Chassis als auch Becherelko aus Plastik waren. Der neue Becherelko war wie üblich mit Alubecher, ich musste also die Masseverbindung mittels eines untergeschraubten Anschlussringes wieder herstellen. Den zweiten, noch funktionstüchtigen Netzelko hätte ich auch gerne noch getauscht, hatte aber keinen mehr da.
4. Inbetriebnahme
mittels Trennstelltrafo, zunächst keinerlei Reaktion, eine Skalenlampe war defekt, es gibt keinen parallel Widerstand zum Weiterbetrieb des Allstromers bei Ausfall einer Skalenlampe. Nach dem Lampentausch erste Lebenszeichen, das Radio funktioniert.
5. Selengleichrichter
Schnell stellt sich heraus, die Anodenspannung ist zu niedrig, der Selengleichrichter ist defekt. Also Tausch gegen eine 1N4007 mit Widerstand. Den erforderlichen Wert des Widerstandes hab ich mittels eines 300 Ohm Schiebewiderstandes ermittelt, den ich hier da habe. Dazu zunächst 220V Eingangsspannung laut Schaltplan mittels Stelltrafo sichergestellt. Das ganze mit den ermittelten Werten nochmal nachgerechnet, man will und muss ja auch in der Theorie fit bleiben. Heute im Conrad Dresden den Widerstand (und gleich ein paar andere mehr) mit mehr als ausreichender Leistung geholt, eingebaut, das ganze nochmal nachgemessen, passt ! Den alten Selengleichrichter hab ich dringelassen, einen Anschluss ausgelötet, den anderen als Lötstützpunkt genutzt.
6. Fertigstellung
Drehknöpfe gereinigt, eine Ecke am Plastechassis geklebt, Gehäuse mit Möbelpolitur behandelt das ganze zusammengebaut, fertsch, wie der Sachse sagt.
NeeNee, noch nicht ganz fertsch, auf UKW gibts noch ein Abgleich Problemchen, da schiel ich mal zwei mal übern Berg ? Derjenige weiss schon wen ich meine

Hat Spass gemacht, und auch wenn ich sicher nicht so ein Profi bin wie so mancher hier, so habe ich es doch recht gut hinbekommen denke ich.
MfG
Uwe