Dampfradioforum

Moin,

@ Otto

Exzenterschleifer. Das war es. Mir war das Wort entfallen..
Ja, der schleift natürlich "in alle Richtungen", aber wir haben ja alles von Hand nachbearbeitet.
Der Exzenterschleifer hat nur das gröbste erledigt. Mehr hätte ich auch nicht zugelassen, allein schon wegen Furnierdurchschliff..

Die Werkstatt hat auch eine "Vorgeschichte". Unser Haus ist ursprünglich kein Wohnhaus gewesen, sondern eine Halle (Opas Spedition). 25m lang, 13m breit, recht flaches Spitzdach (ca. 30°), 6m hoch am Giebel.
Frühere Büroräume und einiges mehr sind von Papa umgebaut worden, Wohnfläche alles in allem >250m².
Dann bleibt noch der "große Raum" (volle Giebelhöhe), dort kann man drei PKW stellen, unser Kanadier (ein Boot) hängt unterm Giebel, dann noch der Heizölraum, dann die gezeigten Werkstätten, und über der Wekstatt mit dem Radio und der "Metallwerkstatt" ist noch eine Decke eingezogen, worauf zusätzliche Lagerfläche ist, und der Kompressor steht. Allerdings nur über eine Leiter zugänglich.
Ist alles ganz gut so. Ich habe so für mich zwei Wohnräume mit insgesamt etwa 50m² für mich alleine

@ Hennes

Das Gehäuse hat ganze drei noch vorhandene Macken oben links, ansonsten minimalstes an den Ecken hinten. Das wars dann auch schon.

Auf helle Radios stehe ich eigentlich eher weniger. Auch wenn ich manchmal die hellen grauen Skalenscheiben sehe, da bekomme ich je nach Modell fast das k****n. Gefällt mir nicht.
Ichb hab Radios auch gerne etwas dunkler. Mein Rheingld mit der EL 12 wurde mal neu lackiert. Allerdings hell.
Da wurden die Vorarbeiten zur Neulackierung aber nur sehr dürftig ausgeführt. Querschliff, und Lackreste vom ehemals dunklem Gehäuse.
Aber das bleibt so, denn so schlimm ist es auch nicht. Das Blaupunkt sah viel schlimmer aus. Die Bilder des ursprünglichen Zustands sind viel besser, als das Radio in Wirklichkeit. Das war echt nicht mehr schön.
Auf die Lackiererei wäre ich aber nicht gekommen, wenn das Furnier schlecht wäre. Ich habe hier zwei Radios, bei den Das Furnier dürftig und vermackt ist, aber der Lack gut ist. Sowas ist blöd neu zu machen, finde ich. Das bleibt so.
Aber beim BP ist das Furnier top, bis auf genannte Macken. Da lohnt das neu machen!

Den Rheingold werde ich die Tage noch vorstellen.

mfg Tim

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Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand

Hallo Leute,

Beize sowie zwei Schichten Lack sind drauf:







Hier sieht man nochmal die ganz wenigen Furnierschäden:


Da haben wir leider etwas durchgeschliffen..


Mittlerweile sind auch beide Goldstreifen aufgeklebt und es wurde nochmals lackiert.

Was meint ihr? Gut?

mfg Tim

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Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand

Wenn man von dem Durchschliff absieht ist das Ergebnis bis hier gut.
Allerdings, da Du fragst, auch zwei Kritikpunkte.
Einmal die besagten Macken im Furnier. Die hätte man meiner Meinung nach verspachteln können. Und dann, aber da gehen dann die Geschmäcker auseinander, die Poren. Du hast ja bis hier eine eher offenporige Oberfläche. Entweder kommen da noch etliche Lackschichten rauf, damit diese dann langsam mit Zwischenschliff verschwinden, oder Du freundest Dich damit an.
Nun kenne ich nicht den Lack den Du drauf hast. Es gibt ja Gehaltvollen, welcher in ein paar Schichten solche Poren schließen kann und dann die eher dünnen Lacke, welche kaum in der Lage sind solche Sachen zu übernehmen. Bei letzteren muß man vor dem Lackieren die Poren schließen (Schnellschleifgrund, Bimsmehl etc).
Auf jeden Fall würde ich für mich versuchen, die Oberfläche zu glätten.
Erzähl mal was Du vor hast.

paulchen

Ebi, dass solche Eigenprojekte nicht perfekt werden, sollte klar sein.
Die Fehlstellen lassen wir jetzt mal außen vor und den Durchschliff hakst Du als Erfahrung ab. Beim nächsten bist Du vorsichtiger. Ich glaube, sowas ist jedem schon passiert. Das hat aber paulchen schon erwähnt, ich möchte nicht nochmal drauf hauen.
Abgesehen davon ist das Gehäuse ja schon schön geworden, welcher Farbton bzw. Beize ist das?
Nun legst Du mal den Exzenterschleifer weg, denn der macht Spiralen in den Lack, schnappst Dir ein 600er Naßschmirgel und schleifst mal gediegen und in Ruhe da drüber. Das machst Du 2 - 3 Mal, dann müsste man das Ergebnis nochmal ansehen.
Mach Dir schon mal klar, wenn Du keine Poren und Glanz haben möchtest, daß Du noch lange nicht fertig bist. Ich persönlich finde es momentan halbfertig. Mir würden die Poren nicht gefallen. Du kennst ja mein Carmen...

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hallo Paulchen und Philipp,

Ja, der Durchschliff ist ärgerlich. Aber ich kann damit leben, denn so viel ist es ja nun auch wieder nicht.

Die Macken hätte man spachteln sollen.. ja das stimmt irgendwie.
beim nächsten mal werde ich es machen.
Wobei auch das bei diesem Gerät nicht so wild ist. Es sind nur diese drei, die aus etwas Entfernung auch nicht mehr auffallen.

Die Poren, gut.. die stören mich jetzt auch nicht sooo.. aber ein paar Schichten Lack kommen ja sowieso noch drauf.
Mittlerweile sind die Zierlinien angebracht und es wurde ein weiteres mal lackiert. Ich denke 2-3 mal lackieren wir auf jeden fall nochmal drüber.

Philipp, Dein Nordmende kenne ich ja bereits.
So sehr glänzend soll mein Gerät aber gar nicht werden. Das war von vornherein nicht geplant.

Die Beize, gute Frage, dass müsste ich mal nachschauen. Ist von Ahorn (oder wie auch immer die sich schimpfen) und stammt vermutlich noch aus dem letzten Jahrtausend.

Nach den weiteren Lackiergängen werde ich mal schauen was ich noch mache.
Ggf. spreche ich Dich direkt drauf an.
In Anbetracht des ersten Versuchs, und das es mit 10€ ein sehr günstiges "Allerweltsradio" ist, finde ich es bisher gut und deutlich besser als vorher. Und das ist doch schon mal etwas .

Es ist schließlich noch kein Profi vom Himmel gefallen.

mfg Tim

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Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand

Hello,
I'd like to add my two cents.
before painting with clear lacquer you should use some kind of grain filler. Otherwise it can be hard to remove the pores, or it's very ineffective. Another advantage is that you have better control over color of the housing, as grain filler also prevents darkening of the wood.
I usually make it like that: 1 coat of grain filler (slight sanding with 600-800 grit paper), 2 coats of polyurethane lacquer (with slight matting in between), then polishing to get as even surface as can be and then 2-3 coats with sanding before the last one. Ideally surface after the sanding should be of even whitish color with no shiny spots.
With grain filler it's usually enough to paint it with 4-5 coats of clear lacquer.

Regards
Piotr

Den Lack kann man mit Spiritus und Stahlwolle (nur in Faserrichtung arbeiten!!!) abnehmen. GGf. ist es notwendig, die Oberfläche durch Alkoholkompressen (alte Froteehandtücher) beständig feucht zu halten. - Das ist eine diffizile Arbeit, es geht aber gut. - Ist der Lack runter poliere ich solche Gehäuse dann mit der Hand in Schellack aus.

Hallo,
ich vermute dass solche rissigen Lacke wie bei Deinem Radio
und auch bei meinem Graetz Comedia Nitrolacke oder Polyesterlacke sind.

Ich selber habe da die langwierigere Methode gewählt und den Lack
mit 240er-Schleifpapier und Schleifkork dünn geschliffen,
die Rundungen natürlich ohne Schleifkork per Hand und danach den dünnen Restlack
mit einem Messer abgezogen, ist alles schön fein abgesplittert.
Durch das Abziehen kann eben kein gelöster Lack (der eventuell noch zusätzlich gefärbt wurde)
ins Furnier einziehen und ich wollte auch eher etwas traditioneller und ohne Gestank arbeiten.
Deshalb habe ich mich auch für Schellack entschieden.
Kann ich jedem empfehlen, ist wirklich ein Erfolgserlebnis und man freut sich
mit jeder aufgetragenen Schicht über den zunehmenden Glanz und die Glätte

Aber mit Erfahrung ist das auch mit Deiner Methode machbar,
Du hast es ja zum Beispiel schon echt top geschafft den Schmodder abzutragen!
Ja, bei Bedarf kann man mit Füller sicher noch einiges optimieren,
habe ich selber aber auch noch nie gemacht (Ausnahme: Bimsmehl).

Ich freue mich jedesmal über solche Fotos, wenn man die Baujahre der Radios kennt
und dann solche aufgearbeiteten Gehäuse sieht

Nebenbei ist auch der ganze Thread mittlerweile sehr lesenswert

@Vagabund:
Wow, dat glänzd
Kirschrot nachgebeizt?
Polyesterlack?


MfG
Magnus

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Restauriert:
Graetz Comedia 4R/216
Philips Philetta De Luxe B3D11A

...sitzt der Drehko bombenfest, erübrigt sich der Radiotest...
...das Skalenseil ist auch gerissen?! Na Prost, Mahlzeit - klingt beschissen...

Hi Magnus,

der Carmen war vorher in einem dunklen Nussbaum-Farbton gebeizt. Jeder kennt ja diese Standardfarbe, also dunkles Braun eben.
Das habe ich mit Abbeizer ettliche Male behandelt, die braune Farbe ging aber nie raus. Da es sich um ein Hop-oder-Top-Projekt gehandelt hat, war es mir dann auch egal.
Ich habe dann mit einer Beize einfach drüber gebeizt. Die Farbe kann ich gar nicht nennen, das Zeug hatte ich übrig. Hat mir meine Frau mal irgendwo mitgebracht für einen Grundig. Der ist aber in einem völlig anderen Ton, aber mit gleicher Beize. Ich schiebe den Farbton also auf den alten Untergrund bzw. dessen Farbton, der ja nicht komplett verschwunden ist.
Danach mit Bootslack ettliche Schichten mit Zwischenschliff, am Schluss geglättet und poliert. Wie man sieht, eher Top, als Hop.

Ich hab auch schon wieder eine Perle in Arbeit, ein Schwarzwald W2, diesmal mit Schellack. Wird wahrscheinlich diese Woche fertig. Nur die Tasten fallen mir bald auseinander, leider.

Ich muss auch dazu sagen, die Gehäuse, die ich neu mache, sind ziemlich am Ende. Der Carmen war absolut fertig und der Schwarzwald, da konnte man den Lack schon mit der Spachtel abschieben. Ich habs erst zu Ebi gesagt, man muss da differenzieren. Nicht jedes Gehäuse sollte man neu machen. Man darf den Radios auch mal ihr Alter ansehen. Auf der anderen Seite, wenn der Lack eines frühen Freiburg schon rissig ist und sich schmeißt, dann hat der Freiburg auch mal ne neue Schicht verdient. Haste n kleinen Loewe, wo der Lack leichte Spuren zeigt, ist das auch mal ok, finde ich. Nur dann sollte man auch die Messingleisten nicht polieren. Das sieht dann nicht aus. Also entweder, oder. Reinigen ist aber in jedem Fall ok.
Das ist meine Meinung zu der Thematik.

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hallo,

@Vagabund:
Stimmt, wenn der Lack ok ist und noch Patina und somit Charme hat, hat das auch was
Das Rot wirkt auf jeden Fall sehr edel


MfG
Magnus

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...das Skalenseil ist auch gerissen?! Na Prost, Mahlzeit - klingt beschissen...

Finde ich auch, aber nur in der Sonne. Im Zimmer ist er einfach nur dunkelschwarz...mit nem tick Weinrot drin.
So plastisch und farbig wird er erst, wenn die Sonne drauf scheint.

Hier mal der Schwarzwald WII als Beispiel für Schellack vorher und nachher.

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hallo,
sehr schön


MfG
Magnus

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...sitzt der Drehko bombenfest, erübrigt sich der Radiotest...
...das Skalenseil ist auch gerissen?! Na Prost, Mahlzeit - klingt beschissen...

Moin Philipp,



das ganze sehe ich ziemlich ähnlich..

Beim Blaupunkt war ausschlaggebend der geringe Kaufpreis und das gut erhaltene Furnier.
Da wollte ich es dann mal probieren mit Vaters Hilfe. Wobei ich jetzt schon weiß, das lackieren nicht "meins" ist.

Ich versuche immer den Originalzustand möglichst zu erhalten, bzw. etwas aufzubereiten.
Am Wochenende ist mir für 10€ ein Mende 415 W zugelaufen.
Komplett, Furnier gut (bis auf Wurmlöcher), Lack über weite Strecken gut, teilweise aber rissig und etwas abgeblättert.
Das werde ich aber wohl so erhalten, denke ich.

Aber noch ist der nicht an der Reihe. heute habe ich erstmal die TFK Gavotte 8 Export fertiggestellt. Bericht folgt!

mfg Tim

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Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand

Ebi, jo, bei so einem Standard-Radio zum Probieren, welches man für wenig Geld erstanden hat, kann das durchaus wirksam und nützlich sein, um etwas zu probieren. Bei solchen Geräten ist es aber auch oft ziemlich aufwertend. Mein Carmen ist da ja auch so ein Kandidat. Für puristische Sammler dann natürlich auch nix mehr, aber die meisten sind "Verbraucher" die einfach wieder ein schönes Gerät haben möchten.

Lackieren ist auch ein Thema für sich, was einiges an Geduld und Arbeit erfordert. Ich scheue mich auch davor, aber die Resultate sind schon oft extrem, vor allem bei Hochglanz.

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Viele Grüße
Philipp

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