Hallo,
und meinen Dank an Schumi für diese m.E. wirklich vorbildliche Arbeit / Anleitung.
Dadurch habe ich mich erstmals an der Hartöl-Methode versucht und muss sagen, ich bin nach anfänglicher Verunsicherung begeistert.
Und zwar habe ich diese Methode am Gehäuse meines endlich erstandenen Mende 198WL probiert. Gern würde ich Vorher-Nachher-Bilder zeigen, ich bin grad' nur zu blöd zum Hochladen: Entweder dürfen die Bilder nur ein paar Pixel haben oder nur ein paar KB und wenn ich meine dann gemachten mit Irfanview für's Net verkleinere, dann sehen sie sie farblich dermassen bescheuert aus - also es geht ned.
Das Gehäuse habe ich per Hand und Maschine abgeschliffen...
...und Himmel, ich habe an einer Stelle das Furnier abgeschliffen! Aufgepasst wie immer wie ein Schießhund, aber denkste!
Mit einem Retuschierstift (keine Eddings, sondern solche, mit denen mein Filius immer malt; die gibt es u.a. in vielen Brauntönen. Mal unter
Touchmarker z.B. bei amazon googeln. Nr. 91 ist z.B. Natural Oak, Nr. 95 ist Burnt Sienna, usw. Die Stifte haben jeweils eine dünne und dicke Mine und man kann mit ihnen recht gut arbeiten) habe ich die Stelle mehr oder weniger wieder hingepfuscht; nein kaschiert...
...und anschließend mit insgesamt vier Schichten zunächst per weichem Lackier-Flachpinsel geölt. Trocknungszeit zwischendurch mindestens einen Tag oder länger! Genau wie von Schumi beschrieben und auf den Bildern gezeigt, wirkte das alles zuerst richtig nass und schlierig, daher meine anfängliche Skepsis. Was, das soll was werden???. Diese ölige Pampe wird fest??? Niemals!
Aber von wegen, super ging das!

Bei der dritten Schicht dann zeigten sich Läufer, "Rotznasen", die ich vorsichtig mit einem Lappen wegwischte. Und ich merkte, dass das Öl nun weitaus weniger schnell ins Furnier einzog, es brauchte länger zum Trocknen. Zwischenschliff ja, völlig richtig: "gestreichelt" mit 1000er Naßschleifpapier.
Die vierte Schicht war dann nur noch eigentlich eine - ich sage mal - dünne Deckschicht, die aber dennoch die offenporige Struktur des Furniers beibehielt. Und genau das hat mir so gefallen, nämlich dass man diesen Lackier- oder Glanzgrad so schön steuern kann, deshalb hörte ich hier auf. Das Gehäuse wirkt nach meinem Geschmack nicht wie ein speckiges, nassglänzendes, "überrestauriertes" Stück, sondern es wurde nur die Maserung extrem gut betont. Bei allerdings - mir aber willkommener - Nachdunkelung gegenüber des abgeschliffenen Zustandes. Aber als es vorher lackiert war, war es ja auch dunkler und es wirkt nun, als wäre dieses alte Radio gerade aus der Fabrik entlassen. (Habe einen noch fast fabrikneuen Sachsenwerk aus ebendieser Zeit, daher dieser Vergleich. Wie der Krieg, Alter und die Zeit überhaupt so gut überstanden hat, ist mir schleierhaft. Wenn er das doch bloß erzählen könnte...)
Das oberseitige Furnier wirkt jetzt fast wie dreidimensional, wenn man das Gehäuse von oben gegen das Licht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, und das gefällt mir besonders.
Hinweise bzgl. Bilder bearbeiten und Hochladen nehme ich gern entgegen.
Mit bestem Dank also, denn diese Methode stellt für mich die beste Alternative zum Lackieren oder zur Ballenmattierung dar (mit der ich mal einen Fernseher versaut habe *hüstel*) und Gruß
Michael