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 Betreff des Beitrags: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Fr Okt 26, 2012 12:46 
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Hab da eine ganze Reihe Gehäuse bei denen das Bakelit schadhaft ist. Gesprungen, gerissen und ausgebrochene Ecken und Kanten. Es geht mir darum, das optisch so wieder hinzubekommen, dass die Reparaturstelle hinteher möglichst unsichtbar ist.
Gibt es da vielleicht schon so was wie Patentrezepte?

Mein erster Gedanke war, einen Kleber zu verwenden mit dem auch kleine Flächen laminierbar sind, der von der Grundfarbe her dem Bakelt ähnelt, sich einfärben lässt und von den mechanischen Eigenschaften her dem Bakelit zumindest ähnlich ist.

Ich dachte da an Stabilit Express. Den kenn ich seint 40 Jahren, ist auf PMMA Basis und würde die genannten Anforderungen so weit erfüllen. Einfärben geht problemlos mit PU Farben.

Vielleicht ließe sich das Harz in 2 -3 im Bakelit enthaltenen Farben voreinfärben. Die aufhellende Wirkung des Härters muss man natürlich berücksichtigen. Dann die einzelnen prtionien anmischen und am Schluss marmoriert zusammenrühren und damit die Schadstelle ausbessern.

Aber vielleicht ist dieses Rad ja auch längst schon erfunden.

danke für Eure Antworten...

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Fr Okt 26, 2012 13:51 
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Registriert: Mi Apr 25, 2012 16:30
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Hallo Achim

so was habe ich an Lumophon 461 eine Loch zugemacht.
2K Kleber und Bakelitspäne(an unauffällige stelle abgefeilen) und mischen..
Jetzt sieht der fast unauffällig, FASt, da Gehause Muster hat und diese Füllstelle keine Muster hat, aber Farbe ist schon recht gut.

Grüss
Matt

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"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Fr Okt 26, 2012 16:41 
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Registriert: Mi Okt 20, 2010 20:09
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Ich nehme da Sekundenkleber, den ich auf die schadhaften Stellen träufel und dann Backpulver drauf.
Das Backpulver läßt sich z.B. mit Ruß einschwärzen.
Die entstehende Masse ist sehr fest und kann sofort gefeilt und geschliffen werden.

Allerdings, und das gilt für alle Kleber:
Eine solche Reparatur verschließt Risse oder füllt Fehlstellen aus.
Will man wieder eine mechanische Verbindung der beiden, durch Riß getrennten Teile, muß der Riß ausgebohrt, aufgeweitet, die Ränder geschliffen und der entstandene Hohlraum wieder verfüllt werden. Sonst gibts da keine Festigkeit.

_________________
Grüße vom Dietrich


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: So Okt 28, 2012 10:52 
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Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
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Was das Backpulver dabei soll, ist mir nicht klar, da könntest doch gleich Mehl dafür verwenden.
Backpulver besteht im wesentlich aus Natron, irgendeinem Säurelieferanten und Stärke, die dafür sorgt, dass nicht durch hinzugekommene Feuchtigkeit, die Reaktion schon im Sackerl passiert.
Die einzige Substanz, die in dem Fall sinnvoll ist, ist doch Stärke, die im wesentlichen Mehl entspricht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: So Okt 28, 2012 12:02 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Ich persönlich mag überhaupt keine Cyanacrylate, hab täglich beruflich damit zu tun und kenn die Schwächen von dem Zeug. Vor allem stört mich, dass es im Laufe der Zeit immer spröder wird.
Es gibt ja spezielle Füllstoffe dafür die mit Acceleratoren beschichtet sind und so wenigstens eine gleichmäßige Durchhärtung gewährleisten.
Mir kommt es besonders auf die Optik an. Der Riss-oder Fehlstellenbereich lässt sich ja dann später immer noch von der Innenseite her durch Laminieren mit CFK oder GFK stabilisieren.

Ich hab erst eine Philetta bekommen, da hat ein Witzbold eine Teleskopantenne nachgerüstet, wohl um sie an das 70er Jahre Transistorradio-Design anzupassen und beim Bohren des Lochs gleich die ganze Ecke rausgebrochen und wieder geklebt. Ansonsten ist das Gehäuse einwandfrei. Das würde ich gerne wieder so restaurieren, dass man nichts mehr davon sieht.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Mo Okt 29, 2012 9:21 
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Registriert: Fr Okt 09, 2009 10:09
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Ich habe ein Bakelit-Telefon mit Sprung im Gehäuse mit Epoxidharz repariert. Das Harz habe ich mit Graphitpulver eingefärbt. Ist meiner Meinung nach perfekt geworden. Ob es sich auch zum Ausbessern größerer Stellen eignet, weiß ich jedoch nicht. Jedenfalls bekommt das Epoxidharz durch feines Schleifen eine ähnlich seidenmatte Oberfläche wie Bakelit, und die Farbe kommt auch hin.

Gruß Tobi


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Mo Okt 29, 2012 13:43 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Das Telefon ist aber vermutlich nur schwarz, oder? Die Philettagehäuse sind in mind. 3 versch. Farben marmoriert. Das ist das Problem.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Di Okt 30, 2012 19:42 
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Hab die Reparatur jetzt abgeschlossen. Wie man sehen kann hab ich das Ziel einer unsichtbaren Reparatur nicht erreicht. Der Weg ist aber sicher nicht ganz falsch. Das nächste Mal könnte man versuchen, vor der Klarlackierung die Schadstelle mit Tusche, Filzstiften, ect. noch besser anzugleichen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Di Okt 30, 2012 21:34 
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Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
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Stabilit express, das ist doch der Leim, bei dem ein Teil Pulverförmig ist? Hatte ich einmal für irgendwas ausprobiert und war nicht so recht zufrieden. Normalerweise bevorzuge ich 2K bei denen beide "flüssig" sind. Dasselbe was von Uhu in Minitübchen mit 5g Inhalt verkauft wird, gibts bei Conrad in 100g Flaschen, allerdings kann ich nicht sagen, ob die Festigkeit tatsächlich vergleichbar ist. Bei mir hielt das jedenfalls immer zuverlässig. Ist natürlich nur interessant, wenn man grössere Klebungen machen will. Für ein paar cm2 reicht der Tubenkleber allemal aus. Da spielt der hohe Preis dann auch keine Rolle.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Mi Okt 31, 2012 2:12 
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Stabilit ist auf PMMA Basis und UHU plus ist ein Epoxidharz. Also zwei völlig unterschiedliche Klebstoffe. Epoxy ist meines Erachtens für Bakelit nicht geeignet weil die erzielbare Endhärte viel geringer ist als die von Bakelit. Allenfalls könnte man Laminierharz mit Thixotropiermittel verwenden. Spätestens beim Schleifen und noch mehr beim Tempern nach der Lackierung gibt es da dann Probleme.
Das Zeug von Conrad stemmt von RG. Das sind die Standard 5min, 10min und 30min Epoxydharze. Je kürzer die Abindezeit desto geringer die Endhärte. Kommt einfach auf den Einsatzzweck an. Ich hab ausgebrochene Gewinde an meinem Kompressor mit Stabilit, Kohlefasermehl und CFK-gewebe repariert. Das ist stabiler als der Zink-Druckguss der original verbaut war.

Meines Wissens befindet sich bei Stabilit der Accelerator zusammen mit Inhibitoren gemeinsam im Harz. Das weisse Pulver neutralisiert die Inhibitoren und leitet damit den Polymerisatiosvorgang ein.
Von der Härte her ist Stabilit konkurrenzlos aber natürlich spröder als Epoxyde und in Verbindung mit CFK Geweben den Epoxyden hinsichtlich Biegesteifigkeit weit überlegen. Für starre Verklebungen kenn ich nichts besseres als Stabili Express. Und Bakelit ist ein ziemlich starres, sprödes Material. Gibt ja auch nicht viele 2K-Kleber.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Mi Okt 31, 2012 6:13 
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Hallo Achim

Das ist auch schon gut geworden, besser als sche*?e aussiehte Loch :super:
Ähnliche Ergebnisse mit meine Lumophon, nur bloss Bakelitspäne als Farbstoff ;-)

Grüss
Matt

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakelit perfekt reparieren
BeitragVerfasst: Fr Nov 02, 2012 12:56 
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Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
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Die müsstest du aber superfein mahlen, sinnvoller wärs wahrscheinlich, wenn du dir mal ein paar Tütchen mit unterschiedlich braunen und beigen Pigmenten besorgen würdest.

Wegen dem Kleber, um welche Substanzen es sich dabei genau handelt, hat mich eigentlich nie interessiert, mir war halt wichtig, dass es für meine Anwendung geeignet ist und dazu gehört halt, dass man die Pampe mit Wärme wieder lösen kann.

Die PMMA Kleber die ich kenne, brauchen doch UV-Licht zum Aushärten. Jedenfalls dieses Acrifix vom Röhm. Es mag aber auch welche geben, die auch ohne Licht hart werden.


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