achim1 hat geschrieben:
In meinen Augen ist das eine absolute Spitzenrestauration, aber das kann man natürlich auch ganz anders sehen.
Das Gehäuse wurde mit Sicherheit mit 2K-Lack lackiert - auch wenn ich die 12 Schichten nicht ganz glauben kann.
Aber egal. So sahen die Radios in den 50ern mit Sicherheit nicht aus. Damals gab es diese Lacke nicht und eine vollständig geschlossene Oberfläche ist mit Nitrolacken nicht zu erreichen und war wohl auch nicht beabsichtigt. Mit Schellack vielleicht, aber der wurde meines Wissens dafür nicht verwendet und wäre in diesen Stärken wohl auch nicht haltbar gewesen.
Genau kann das sicher niemand sagen, dafür müsste man eine kleine Zeitreise machen und einen Sabahändler besuchen.
Die Zeit die der Mann da reingesteckt hat ist wohl unbezahlbar und die handwerkliche Ausführung perfekt. Ob es jedem gefällt ist eine andere Frage.
Gruß,
Achim
Hallo Achim,
Du darfst es ruhig glauben, es gab in in dieser Epoche Geräte die so geglänzt haben, alle dunklen Saba-Gehäuse ab dem Freiburg 100 erhielten einen Polyesterlack. Dieser Lack ermöglichte eine hohe Schichtdicke, um alle im Furnier befindlichen Kabilare zu schließen und schnell eine geschlossene Oberfläche zu erziehlen. Polyesterlacke werden Heute nur noch sehr selten angewand, zu einem enthalten diese außerodentlich giftige Inhaltstoffe und zum anderen nur eine maximale Verabeitungszeit von 20 min.,da auch 2 Komponenten erforderlich sind.
Die Heute wesentlich umweltschonendere Methode ist 2K-Lacke auf Acryl bzw. PU-Basis zu verwenden. Der Nachteil für den Anwender ist, das man nicht gleich so hohe Schichtdicken wie bei Polyester auftragen kann, hier sind immer nur 2 Schichten nacheinander möglich. Um aber eine geschlossene Oberfläche zu erzielen sind gerade bei Holz viele Schichten notwendig um Poren und Kabilare zu schließen. Nach jeder zweiten Schicht und deren Aushärtung (2 Tage) muss ein Zwichenschliff erfolgen bis letztendlich eine geschlossene Oberfläche entsteht und da sind 12 Schichten Lack keine Seltenheit.
Sicher gab es auch Gehäuse die mit einem Möbellack auf Nitrobasis in den Handel kamen, diese waren so gut wie immer von heller Natur. Die Oberfläche war nicht geschlossen, man konnte noch ganz genau die Poren im Furnier ekennen, diese waren auch nicht hochglänzend sondern seidenmatt gehalten.