Also wenn Du die Farbe >gestrichen< hast, dann dürfte die Oberfläche uneben sein.
Einen Hochglanzaufbau kann man entweder mit einem an sich schon hochglänzenden Lack erzielen, oder mit einem Grundlack in der gewünschten Farbe und einer weiteren Lackierung mit Klarlack.
Letzteres gibt der Oberfläche eine gewisse Tiefe.
Um Hochglanz zu erreichen, müssen die Oberflächen vor dem Lackieren bereits sehr glatt sein.
Mein Großvater war bis in Anfang der 60er Jahre beruflich als Maler (oder Tüncher, wie man bei uns früher sagte) unterwegs. Ich erinnere mich noch daran, als er in den frühen 90ern die Holztüren im Haus meiner Großeltern neu lackierte. Es waren Türen aus den frühen 60ern - schlicht, ohne Ornamente, Rahmen oder Sonstiges. Die Türen waren vorher auch hochglanzlackiert, hatten während den 30 Jahren aber einige Kampfspuren erlitten (4 Kinder und die späteren 10 Enkel gehen nicht spurlos an Türen vorbei

).
Die Behandlung der Türen sah folgendermaßen aus:
- Schleifen
- Spachteln
- Schleifen
- Grundieren
- Feinschliff
- Endlackierung mit der Lackwalze (Schaumstoff)
Das sah aus wie gespritzt, glatt und glänzend. Allerdings verwendete er einen Lack, der von sich aus hochglänzend war und ohne weiteren Klarlack auskam.
Klaviere werden/wurden mit gefärbtem Schellack beschichtet und poliert (heute nimmt man vermutlich moderne Lacke, da die Verarbeitung wesentlich schneller und einfacher geht).
Ich würde das Radio zuerst schleifen, dann Unebenheiten spachteln und verschleifen, dann nach dem Feinschliff eine Grundfarbe (in Deinem Fall schwarz) auftragen (Lackwalze oder Spritzen) und dann in mehreren Schichten Klarlack auftragen. Wenn im Klarlack Einschlüsse oder andere Fehler beim Lackieren auftreten ist das nicht schlimm - das passiert auch heute noch vielen gelernten Lackierern. Wenn die Klarlackschicht dick genug ist, kann man die Fehler mit 2000er Schleifpapier (und feiner) ausschleifen und das Gehäuse polieren.
Im Prinzip habe ich das Damals mit dem Imperial 6048 auch so gemacht - allerdings ohne Grundlack und ohne Spachteln. Ich hatte zuerst zwei/drei Schichten Klarlack aufgetragen, dann geschliffen, dann die Fehlstellen (Dellen im Lack nach Innen und Einfallungen bei den Maserungen) mit Klarlack punktweise aufgefüllt, örtlich verschliffen und dann das Gehäuse mit mehreren Schichten Klarlack gespritzt.
Hochglanz macht so ziemlich die meiste Arbeit. Unzulänglichkeiten beim Auftragen des Lackes (z.B. Walzen, statt polieren) muss man durch Schleifen und Polieren ausgleichen.
Aber so ein schwarzes Hochglanz-Gehäuse... Ich glaube Du hast mich da auf eine Idee gebracht
