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 Betreff des Beitrags: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 9:07 
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Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, welchen Lack ihr für die Gehäuserestauration verwendet. Man finden in der Suche ja sehr viel zum Thema Neulackierung. Allerdings traue ich mir eine Lackierung mit der Sprühpistole erst mal aufgrund fehlendem Equipment und Erfahrung nicht zu und würde gerne den Lack mit der Rolle auftragen. Ist es möglich auch über dieses Verfahren eine gleichmäßige Schicht und schönen Glanz zu erziehelen? Welcher Lack ist hierfür empfehlenswert? Hat schon mal jemand gut Erfahrungen mit Klarlack aus dem Baumarkt gemacht?

Viele Grüße
Markus


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 11:04 
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Ein klares Nein. Ohne Spritzpistole geht nichts. Auf ebenen Flächen mag die Rolle noch funktionieren wenn man keine hohen Ansprüche stellt, aber bei Rundungen, Ecken, Kehlen, ect. hat man keine Chance.
Im Baumarkt gibt es in Dosen praktisch nur noch Wasserlacke und die sind, um es krass zu sagen, der letzte Dreck.

Was geht ist Füllen mit Clou Porenfüller. Das kann man mit dem Pinsel machen. Anschließend schleifen undLackieren mit Nitro-Kombilack. Leider gibt es diese Lacke kaum noch zu kaufen.

Zweite Möglichkeit ist direkt Spritzen mit HS 2k Klarlack aus dem KFZ Bereich. Mehrfacher Auftrag erforderlich mit Zwischenschliff. Hier ist auch komplette Politur möglich wenn man keine Möglichkeit hat staubfrei zu arbeiten. Das ist aber seeeehr arbeitsintensiv und erfordert ein Poliermaschinchen, gibt aber phantastische Ergebnisse.

Alternative könnte Schellackpolitur sein.
Da werden sicher noch Beiträge dazu kommen.
Ich kann dazu nichts sagen weil das nicht mein Metier ist.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 11:38 
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Registriert: Sa Apr 04, 2015 20:47
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2K Autoklarlack gibt es durchaus auch in Sprühdosen.
Ist auch gut zu verarbeiten, ob in diesem Bereich empfehlenswert weiß ich aber nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 19:52 
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Rolle geht schon. Da allerdings darauf achten, das diese nicht zu sehr schäumt. Da muß man wohl eher probieren als das man aus der Ferne genau sagen kann was da geht.
Als Lack würde ich sogenannten Tischlerlack empfehlen. Einfach zu verarbeiten mit doch schönen Ergebnissen. Diesen mehrmals auftragen und dann immer mit Zwischenschliff. Den immer feiner werden lassen. Zum Ende kannst Du dann leicht mit 2500 nass überschleifen (oder hauchen) und Du kannst staunen.
Auf jeden Fall ist aber die Vorarbeit auch hier extrem wichtig.
Ich habe das mit Schnellschleifgrund immer ganz gut hinbekommen.
Aber auch der Tip von Achim ist hier völlig korrekt.
Ziel muß es sein die Oberfläche vorher völlig glatt zu bekommen. Tischlerlack ist aber auch sehr sättigend in der Füllung und fällt vor allem nicht so sehr ein.
Hier mal ein Beispiel von der Vorgehensweise.

Bild

Unter dem Schnellschleifgrund liegt sogar noch eine fette Lage Hartöl um das Furnier anzufeuern :wink:
Auf dem Dach war ein Loch drin, durch das Du drei Finger stecken konntest. Im Nachgang nichts mehr zu sehen davon.
Dieses Radio spielte wohl den Schafen oder Kühen in Dagebüll im Stall auf. Habe ich da bei einem Hausflohmarkt auf dem Rückweg mitgenommen. Ich denke mal den Urzustand muß ich nicht weiter beschreiben.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 22:19 
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Hallo Markus,

Hartöl wäre auch eine Option.
Ist relativ einfach zu bewerkstelligen, nur dürfen die Schichten nicht zu dick aufgetragen werden.
Den Auftrag mache ich immer mit Wattepads.

Das ganze ist allerdings eine zeitraubende Geschichte, da jeder Auftrag 24h trocknen muss.

Richtiger Hochglanz kann damit allerdings nicht erreicht werden, dieses Verfahren eignet sich eher für Modelle, welche schon im Urzustand seidenmatt lackiert waren.
Aber wie oben erwähnt, bringt Hartöl das Furnier richtig schön zur Geltung.
Hartöl benutze ich auch zum kaschieren leichter Kratzer.

Viele Grüße

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2021 23:09 
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Registriert: Mi Dez 11, 2013 18:53
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Hallo Martin,

mit Hartöl habe ich bereits zwei Gehäuse behandelt und wirklich schöne Ergebnisse erziehlt. Von der Handhabung funktioniert es wirklich super. Man muss nur die ölgeträngten Lappen im Auge behalten und nicht zusammenknüllen, wegen anschließender Brandgefahr!
Wie du aber schon schreibst ist richtiger Hochglanz damit nicht erziehlbar. Ich finde, mit Hartöl sieht das Holz eher "natur" aus, schön angefeuert, die Lackschicht kommt weniger zur Geltung.


Hallo Paulchen,

der Grundig ist dir ja wirklich hervorragend gelungen. Das ist doch der 4004 mit einer EL12 in der Endstufe. Habe ich noch nie gehört, muss bestimmt ein Kraftpaket sein :D
Das Gehäuse wird mir bestimmt beim ersten Mal nicht so super gelingen.
Fürs Erste dient als "Probegehäuse" ein Nordmende Carmen 60 U180, das in einem sehr schlechten Zustand war.
Leider habe ich keine Bilder vom Grundzustand gemacht. Der Lack war praktisch schon fast komplett gelöst und Wasserflecken waren im Furnier. Habe das Gehäuse mit 120er Papier abgeschliffen, die Wasserflecken sind zum Glück nicht allzu tief einedrungen.

Bestimmt sind mit Sprühpistole und Kompressor die besten Ergebnisse zu erziehlen. Allerdings ist mir das aufgrund fehledem Equpipent (und Know How) nicht möglich. Auch mit der Sprühdose müsste ich draußen lackieren, da sind bestimmt Staub- und Polleneinschlüsse vorprogrammiert.
Ich denke für mich ist es erst mal die richtige Methode mit Schnellschleifgrund und anschließendem Lackieren mit der Rolle.

Nach Achims Tipp mit dem Nitrolack habe ich ein wenig auf Eb.. recherchiert und einen interessanten Lack auf Nitrobasis gefunden, ein sogenannter NC Lack. Die Bilder sehen auf jeden Fall vielversprechend aus, hochglänzend und schön "angefeuert". Wäre dieser Lack eurer Meinung nach geeignet?

https://www.ebay.de/itm/Hochglanz-NC-Lack-Holzlack-Mobellack-Oldtimer-Restaurierung-16-L-Glanz-Nitrolack/231301238413?epid=27010321504&hash=item35daa0ce8d:g:lBEAAOSw3KNaOoXc

Viele Grüße
Markus


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Di Mär 16, 2021 6:43 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
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Nö, ist ein 3003 mit EL41. Hatte einen schönen sonoren Klang ohne zu sehr aufdringlich zu klingen. Ist aber schon Jahre nicht mehr bei mir.
4004 klingt eigentlich ähnlich :wink: .

Auf den Bildern sieht der Nitrolack sehr überzeugend aus. Was hast Du bei den Preis zu verlieren? Ran ans Werk und halte uns mal auf dem Laufenden. Für solche Sachen habe ich immer ein Ohr, äh Auge.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Di Mär 16, 2021 11:02 
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Hallo Paul
Ich hab eine Frage zu Deinem Beitrag vom 15.03.2021.
Nach Deinem Text verstehe ich folgende Reihenfolge der Schichten:

1. unterste Schicht >>> ursprüngliche Lackierung vom Hersteller
2. Schicht >>> Hartöl wegen besserer Sichtbarkeit der Holzmaserung
3. Schicht >>> Schnellschleifgrund
4. Schicht >>> Tischlerlack in mehreren Schichten

Das mit dem zwischendurch Schleifen hab ich jetzt mal weggelassen.
Ist diese Reihenfolge richtig?
Ich habe bisher angenommen, dass auf einem Öl keine anderen Schichten dauerhaft halten.

_________________
Grüße aus Bornheim im Rheinland
Werner


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Di Mär 16, 2021 15:31 
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Zitat:
1. unterste Schicht >>> ursprüngliche Lackierung vom Hersteller
2. Schicht >>> Hartöl wegen besserer Sichtbarkeit der Holzmaserung
3. Schicht >>> Schnellschleifgrund
4. Schicht >>> Tischlerlack in mehreren Schichten


Zu 1.: Das Radio wurde bis auf das nackte Holz vom alten Lack befreit. Dies habe ich mit Ziehklinge, Schleifpapier und Aceton gemacht.
2.: richtig, danach leicht übergeschliffen und dann feucht (nicht nass) etwas abgewischt.
3.: richtig, danach geschliffen. Dies ca 3x wiederholt, zum Schluß kam das schleifen. Auch hier wieder feucht nachgewischt (letzte Staubeinschlüsse sollten runter)
4.: richtig. Der jeweilige Zwischenschliff war erst 600, dann 800 und zum Ende dann 1000 Schleifpapier. Als letztes dann mit 2500 rüber, sozusagen um die letzten sichtbaren Spuren verschwinden zu lassen.

Das mit dem Öl und dem späteren Lack (Farbe allgemein) wird oft geschrieben, stimmt auch so. Wenn ich allerdings nur eine Schicht auftrage und dann nicht gleich mit dem Decklack komme (wir haben ja hier noch Schnellschleifgrund) wird jeder sehen das dies doch geht. Immer Zwischenschliff machen! Es geht hierbei nicht um eine dicke Schicht Hartöl, sondern nur um eine dünne um die Maserung anzufeuern.
Einfach mal probieren, zur Not bei einem einfachen Stück Holz.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Di Mär 16, 2021 17:45 
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Hallo Paul
Danke für Deine Antwort. Jetzt werde ich mir Schnellschleifgrund besorgen und das ganze mal an einem Brett probieren.

_________________
Grüße aus Bornheim im Rheinland
Werner


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mi Mär 17, 2021 21:25 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
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Hallo,

wenn man den originalen Lack enfernt, werden oft Farbunterschiede im Holz sichtbar. Deshalb behandle ich die Gehaeuse vor dem Lackieren normal zusaetzlich noch mit Beize, um eine gleichmaessige Farbgebung zu erreichen.

Die Radios der 50er wurden damals auch nicht einfach mit farblosem Lack lackiert. Da wurde mit allen Tricks wie eingefaerbtem Klarlack und lasierenden Patinierfarben gearbeitet, um Unzulaenglichkeiten und Fehlstellen im Holz zu kaschieren. Ich hab noch ein Saba Freiburg 9 Radio hier, bei dem wurde mit Patinierfarbe nicht gespart, die Holzmaserung ist durch den Lack hindurch kaum mehr zu erkennen.

m@ces hat geschrieben:
Wäre dieser Lack eurer Meinung nach geeignet?

Ja, sieht interessant aus. Wenn Du ihn testest, dann berichte bitte hier.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mi Mär 17, 2021 22:31 
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Registriert: Mi Dez 11, 2013 18:53
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Hallo zusammen,

war heute im Baumarkt und habe Schnellschleifgrund besorgt und gerade den Lack online bestellt.
Bin mal gespannt, soll spätestens Anfang nächster Woche ankommen :)

Viele Grüße
Markus


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2021 9:40 
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Moin Markus,

auch von mir noch einen Klecks Senf:

Diesen NC-Kunstharzlack kenne ich jetzt nicht. Im Allgemeinen habe ich aber mit Kunstharzlack schlechte Erfahrung gemacht: Zwar glänzt er wirklich schön, lässt sich aber schlecht verarbeiten. Der Verlauf ist schlecht, neigt ziemlich zur Nasenbildung und trocknet extrem lange. Der grösste Nachteil ist aber: Man kann ihn nicht schleifen. Durch die beim Schleifvorgang erzeugte Wärme wird der Lack wieder flüssig und verklebt das Schleifgut. Die einzige Methode, ihn wieder zu entfernen ist mit Heißluft und Spachtel. Auf jeden Fall erst mal an einem Holzbrett die Verarbeitung testen und ob er sich schleifen lässt.

Ich verwende immer Acryllack und habe damit beste Erfahrung gemacht. Verlauf ist prima, sehr kurze Trockenzeit, lässt sich prima schleifen. Einziger Nachteil: Um eine wirklich hochglänzende Holzfläche zu erhalten muss vorher gut gefüllert werden und so ein Radio in mittlerer Größe benötig schon so 3-4 Liter Lack.

LG Ralph

_________________
Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2021 15:11 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Einen NC Kunstharzlack gibt es nicht. Da wurde wohl was zusammen gewürfelt. Deine Beschreibung trifft auf Kunstharz- bzw Alkydharzlacke zu, aber keinesfalls auf NC Lacke.
NC Lacke gehören ganz im Gegenteil zu den schnellst trocknenden Lacken überhaupt. Ein Grund weswegen sie in der Serienproduktion so gerne verwendet wurden.

Kunstharz- und Alkydharzlacke haben in der Tat sehr lange Trocknungszeiten und sollten getempert werden um das schwerflüchtige Lösemittel auszutreiben. Geschliffen werden sie grundsätzlich nass. Das ist aber nicht nötig da es reine Decklacke sind. Allerdings ist ihr Verlauf, vor allem wenn es um große Flächen geht, ganz hervorragend und Nasen bilden sich nur wenn man den Lack falsch aufträgt. Diese Lacke sind äusserst schlagzäh, haften hervorragend und blättern nicht ab.
Ihr Einsatzbereich liegt aber ganz wo anders, keinesfalls im Bereich unserer Radios.
Acryllack wiederum ist ein Sammelbegriff für mehrere unterschiedliche Lackarten. Meist wird darunter der typische, schnelltrocknende Sprühdosenlack auf Lösemittelbasis verstanden der aber eher mit dem NC Lack verwandt ist.
Auch Wasserlacke laufen unter diesem Begriff, so dass man hier genauer spezifizieren muss.
Und schließlich ist ein guter Glanz immer an einen guten Verlauf gebunden. Glanz ohne Verlauf gibt es nicht. Das ist ein Problem schnelltrocknender Lacke bei größeren Flächen. Die mit einem "Acryl" Sprühdosenlack bearbeitbare Fläche beträgt nur etwa A4 Größe, mehr ist kaum machbar da die offene Zeit zu kurz ist. Alles was darüber liegt erfordert Spritzpistole.
Leider kennt sich heute kaum mehr ein Verkäufer mit der Materie aus, zumindest nicht im Baumarkt. Was ich da schon an "Beratungen" gehört hab schreit zum Himmel.
Inzwischen ist es auch so, dass im freien Handel praktisch nur noch Wasseracryllacke zu bekommen sind die im Grunde überhaupt nichts taugen. Umwelt über alles.
Vereinzelt bekommt man noch Kunstharzlacke aber fast nur im Bereich von Rostschutzfarben.
1K Acryllacke in Dosen (verwandt mit NC) gibt es nur noch im Versand, mitunter unter der Aulflage der Nennung des Verwendungszwecks und dem Nachweis eines Gewerbescheins.
Wer mit Spritzpistole arbeiten will und es eilig hat, dem bleibt nicht viel anderes übrig als Sprühdosen zu schlachten.
Im Bereich der 2K-Lacke sieht es NOCH etwas besser aus weil sie weniger Lösemittel enthalten. Frage ist nur, wann die EU dem Privatmann auch hier einen Riegel vorschiebt.

p.s. irgendwas kann da nicht stimmen. Mit 3-4 Litern lackiert man ein ganzes Auto aber doch kein Radio. Vielleicht sollte es 0,3 - 0,4 Liter heißen, das käme in etwa hin.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuse Lackierung Lack Auswahl
BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2021 18:10 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Im mainzer Bauhaus gab's mal Nitro-Klarlack in der Sprühdose. Damit habe ich bereits zwei Radios lackiert. Das ging ganz gut. Vorbehandelt wurde das Gehäuse mit Clou Schnellschleifgrundierung. Meist reicht dann ein Durchgang mit dem Nitrolack für ein Gehäuse aus.
Ob es diesen Lack heute noch gibt, kann ich nicht sagen.
Von Clou gibt es auch einen wasserbasierten Klarlack. Mit dem habe ich auch schon ganz gute Erfahrungen gemacht. Allerdings reichte kein Material was ich bis jetzt verwendete, an 2k Klarlack aus dem Autobedarf (vom Fachhandel) heran. Der lässt sich nach dem Aushärten prima nass schleifen und polieren.

_________________
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


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