Hallo edi
edi hat geschrieben:
Zitat:
Die Idee ist also die Isolation der Audioschaltung von den hochfrequenten Störungen, die der Gleichrichter im Netzteil erzeugt.
Also lese ich das jetzt so, daß Sie Ihr Vorhaben aus diesem Grunde machen ?
Ein Netzteil entstören, kann man billiger haben, vor allem bei einem Kopfhörerverstärker, der ja kaum Strom zieht. Ist doch Röhre... Röhren sind tierlieb... lieben Drosseln.
Der Grund ist einfach Neugier. Alles andere ist erstmal nur meine Theorie warum es anders (besser?) klingen könnte. Und der Versuch ist nicht allzu teuer, die ganzen Teile haben bei Reichelt gerade mal ein paar Euro gekostet. Ins Geld geht die Stromquelle nur, wenn der Transistor zu viel Leistung verbraten müßte und man stattdessen eine Pentode einsetzen muß.
edi hat geschrieben:
Zitat:
Es ist ein recht großer Unterschied ob ich eine AZ1, Zwei EY500 oder Siliziumdioden als Gleichrichter nehme und noch anders klingt es wenn ich statt Netzteil 12 Bleiakkus in Serie schalte. Diese Unterschiede sind ja auch meßtechnisch nachvollziehbar zu belegen.
Das Problem hat man ja gelegentlich beim Röhren- Ersatz.
Nur: Bringt man die verschiedenen Bauelemente auf den gleichen Nenner- Gleichen Innenwiderstand, gleiche Spannung, gleiche Stabilität, Siebung... sonstwas... was bitte, soll da den meß- oder hörbaren Unterschied machen ?
OK, bei Si- Dioden entstehen Spannungsspitzen, die kann ein Parallelkondensator zur Diode im Zaum halten.
Das wird gern behauptet, stimmt aber nicht. In Serie zu dem Kondensator gehört auf jeden Fall noch ein Widerstand und alle 3 Bauteile müssen gut aufeinander abgestimmt sein, was der normale Hobbybastler mangels Messgeräten meist nicht kann.
Ein paralleler Kondensator allein setzt nur die Frequenz der Störung herab, in etwa in den Bereich der Langwelle.
Hier ganz ausführlich dazu:
http://www.hagtech.com/pdf/snubber.pdfUnd weil das alles so schwierig ist, bleibe ich bei Röhrengleichrichtung.
Es gibt ja Leute, die behaupten steif und fest, daß sie den Unterschied zwischen verschiedenen Netzkabeln an ihrem Verstärker hören können. Wer bin ich, daß ich behaupten könnte, alle diese Leute lügen?
Eine mögliche Erklärung für diesen Effekt wären zB die hochfrequenten Störungen der Gleichrichterdioden, die natürlich umso stärker ausfallen, je mehr Kapazität der oder die Ladeelkos haben. Als weitere Zutat ein moderner Ringkerntrafo mit hervorragender Kopplung zwischen Sekundär- und Primärwicklung und schon dient das Netzkabel als Sendeantenne im Langwellenbereich. Hätte ein abgeschirmtes Netzkabel jetzt irgendeinen Einfluß auf die Charakteristik des Gerätes?
edi hat geschrieben:
Zitat:
Normalerweise ist es ja so, daß bei Verstärkern jedes Einzelteil Einfluß auf den Gesamtklang des Gerätes hat, auch das Netzteil.
Ja, die Weisheit liest man auf HiFi- Seiten.
Kann ich wirklich nur noch eins zu sagen:
Ein Verstärker, bei dem das das
Netzteil den
Klang hörbar verändert... gehört in hohem Bogen aus dem Fenster geschmissen.
Oh oh Edi, jetzt begeben Sie sich aber auf dünnes Eis.
Immerhin liegt das Netzteil bei heutzutage üblichen Gegentaktverstärkern in Transistortechnik direkt im Signalweg, das Ausgangssignal fließt immer durch die Siebelkos.
Dateianhang:
transistor.gif
Das Bild stammt aus einem Vortrag, den Lynn Olson auf dem European Triode Festival gehalten hat:
http://www.nutshellhifi.com/library/ETF.htmledi hat geschrieben:
Ich will Ihnen das mit der Konstantstromquelle nicht ausreden- bessere Stabilisierung kann nur besser sein.
Hören... wird man den Unterschied nicht.
Genau darauf bin ich ja so neugierig.
edi hat geschrieben:
Wie wär`s mit einer Gegenprobe: Verschiedene Spannungsquellen, die zweifelsfrei geeignet sind, Ihren Amp zu versorgen- exakte Ausgangsspannung, Innenwiderstand klein genug- , mit Meßgeräten am Amp zu testen ? Z. B. das eigene Netzteil, ein Labornetzteil, ein Aufbau mit Röhre, mit Diode ?
Ein bischen was habe ich schon probiert, bis jetzt war die passive Siebung mit Drossel und Folienkondensatoren eindeutig am besten. Die Stromquelle ist jetzt mein letztes Experiment in Punkto Netzteil, danach möchte ich gern mit den Trioden spielen und mal direkt geheizte Exemplare ausprobieren. Vieleicht nehme ich ein paar RE134, die liegen mit 5kOhm Impedanz im Bereich des Möglichen.
Hier mein erster Versuch, ich dachte das wäre richtig toll. (Braucht jemand eine 5Y3 oder eine 6EM7?)
Dateianhang:
Netzteil_3.jpg
In etwa so sieht es jetzt aus, aber die beiden dicken 6D22S mußten neulich einer 6BY5 weichen, 2 Dämpferdioden in einem Glaskolben.
Dateianhang:
NT_03_2011.jpg
Also, wie stelle ich die Stromquelle nun vor dem Einbau auf 60mA ein?
Gruß
Michael