Hallo,
ganz schön ruhig um die Eigenbauten geworden, kann es aber gut nachvollziehen. Meine UKW-"Erweiterung" hat auch länger gebraucht als ich mir das mal so ausgedacht hatte. Umbauen ist eben doch nur bedingt schneller als ein Neubau...
Vor einiger Zeit hatte ich mich mal an einen Röhrensuper für Land- und Mittelwelle gewagt und auch fertig bekommen. Das war zu einer Zeit als es noch viele Lang- und Mittelwellensender gab, die ich auch verstanden habe- Leider hatte danach ein Trend eingesetzt, der das geändert hatte - das war der Anstoß für meine Versuche zunächst mal einen UKW-Tuner hinzubekommen. Nach einigen Versuchen kam das einige Seiten zuvor beschriebene Teil heraus das eigentlich ganz zufriedenstellend war, und dann war die Zeit wieder belegt. Über den Jahreswechsel war endlich wieder etwas Zeit über, und ich habe dann meinen Eigenbau gründlich umgestrickt. Das funktionale Ergebnis des nun auch 10.7 MHz - fähigen ZF-Teils samt Ratiodetektor war soweit ganz in Ordnung, es war kein Oszillator und es kam hinten was Verständliches heraus. Das erschien mir als der richtige Zeitpunkt, den bisher verwendeten Dreifachdrehko gegen das UKW-Eingangsteil auszutauschen. Damit war dann allerdings das bisher verwendete nullgekoppelte AM-Eingangsteil Vergangenheit - ich habe schlichtweg keinen Drehko passender Größe gefunden, der drei AM-Pakete hatte (Umbau ... der Platz war schon belegt). Das hat dann prinzipiell auch funktioniert, aber nicht so wirklich gut (wenigstens nicht auf UKW). Das Hauptproblem war zunächst der Tuner, der sich mittendrin selbst "ausgeblasen" hat. Die Erklärung fand ich dann nach einer Weile in einem längeren Thread auf Radiomuseum.org, wo ein Grundig UKW-Tuner analysiert wurde der offenbar das Vorbild des Nachbaus war, welchen ich dann nachgebaut hatte. Schuld war die ZF-Entdämpfung, die in meiner Bauversion wohl nicht immer ganz stabil war und deswegen (auch bei Grundig) einer Änderung bedurfte. Damit war das Problem gelöst und das Radio spielte - allerdings war die Empfangsleistung etwas mau und beim Umschalten auf Lang- oder Mittelwelle wurde es doch recht deutlich lauter. Glücklicherweise war mittlerweile mein selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk in Form eines Oszis eingetroffen und meine Hoffnung war, daß ein ordentliches Einwobbeln des ZF-Teils hilft. Den Wobbelgenerator (mit einem MAX038) hatte ich schon früher gebaut, ging nach etwas warmlaufen auch noch bei 10.7 MHz:

Geholfen hatte es trotz deutlich besser ausschauender Filterkurve erstmal nicht, mein Verdacht war jetzt die eventuell nicht so tolle Neutralisation des ZF-Teils - welche aber gut aussah (siehe nachfolgender Screenshot linke Seite). Habe mir dann viele Schaltpläne angeschaut wie das seinerzeit gemacht wurde. Irgendwann ist mir dann aufgefallen das zwar die EF89 in der ZF-Stufe ordentlich neutralisiert war, ich die im UKW-Betrieb als 1.ZF-Stufe arbeitende ECH81 aber vollkommen ignoriert hatte. Bei keiner der angesehenen Schaltungen war da ein 50nF-Kondensator am G2/4 - bei mir schon, die Konsequenz zeigte sich beim Anschauen der Neutralisation - nachstehender Screenshot rechts:

Also die 50nF raus, dafür 3.3nF rein und plötzlich war alles fein, vor allem nach einem nochmaligen Abgleich. In einer meiner Kisten fand sich noch selbstklebende Kupferfolie welche jetzt als einfache UKW-Antenne dient. Damit kommen zumindest die Stationen vom großen Sendeturm 17 km weiter (und 1.5 km höher) problemlos rein, eine ordentlichere Antenne bringt da freilich noch einiges mehr.
Anbei noch ein paar Fotos, wobei an der Vorderseite noch der Eintrag für UKW fehlt - das Aktualisieren des Gehäuses steht noch aus. Ganz zum Schluß die hoffentlich ohne Fehler gezeichnete Schaltung, falls jemandem verbesserungswürdige oder fragwürdige Sachen auffallen bin ich für jeden Tip dankbar.
Schöne Grüße
Ralf





