weiser_uhu hat geschrieben:
Du kannst ohne weiteres auf die Elkos, die parallel zu den Kathodenwiderständen liegen, verzichten. Auch am Frequenzgang machen diese Cs nichts. Wenn sonst genügend Verstärkung da ist, isses okay.
Einspruch, Euer Ehren.
Der Kathodenelko wirkt sich sehr wohl auf den Frequenzgang aus, indem er die Stromgegenkopplung bei tieferen Frequenzen vermindert bzw. unterbindet. Er überbrückt wechselstrommäßig den Kathodenwiderstand und schließt diesen quasi kurz; Dimensionierungshinweise lieferte kürzlich
glaubnix.
Fehlt Ck bzw. zeigt Kapazitätsverlust, so werden im Klangbild die Bässe schwächer übertragen; mit der Verstärkungsreserve hat das nichts zu tun. Das lässt sich rechnerisch, messtechnisch und auch akustisch nachweisen.
Jedoch erscheint es sinnvoll, einen Ck mit Feinschluss erst einmal zu entfernen (bis ein passender vorrätig ist) um die Röhre zu schonen. Durch den Feinschluss kommt es bei automatischer Gittervorspannungserzeugung zu einer Arbeitspunktverschiebung (ähnlich defekter Koppelkondensator), die eine Überlastung der Röhre generiert. Anschließend sollte der Elko aber ersetzt werden.
Zitat:
Bringen Kathodenelkos an den Endröhren außer der erhöhten Verstärkung noch weitere Vorteile? Es geht mir wie gesagt nicht um die Verstärkung, sondern hauptsächlich um den Frequenzgang. Ich habe auch schon Radioendstufen gesehen, die auch auf einen Kathodenelkos an den Endröhren verzichten.
Die Anhebung der tiefen Frequenzen lässt sich durch entsprechende Auslegung auch anders erreichen; z.B. durch entsprechende Dimensionierung der Klangregelstufe oder Gegenkopplungsmaßnahmen (lokal, über alles, u.s.w.).
Man muss nicht zwingend einen Kathodenelko verwenden; wenn er aber in einem Gerät vorgesehen ist, sollte man ihn bei Problemen auch ersetzen.