In unserem Heimatmuseum steht u.a. auch ein VE301W. Damit dieser auch die passende Musik abspielen kann habe ich wiedermal ein bischen gebastelt:
Damit die Bedienung nicht zu umständlich wird habe ich mich für ein MP3 Player Modul von Pollin entschieden. Der große Vorteil ist, das es los läuft sobald die Spannung anliegt. Auch merkt es sich den letzten gespielten Titel und macht dort weiter.
Um probleme mit der Antenne zu vermeiden, wird der Modulator direkt an den Antenneneingang angeschlossen. Somit wird auch nichts abgestrahlt, ist also sogar so richtig erlaubt
Als erstes das Modul:
http://www.pollin.de/shop/dt/ODk1OTYzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/HiFi/Verstaerker/Stereo_Verstaerkermodul_mit_MP3_Wiedergabe_PVM_MP3_2x10.htmlDamit es in das Blechgehäuse passt müssen die Anschlussklemmen entfernt und die Klinkenbuche etwas abgesägt werden:

Auf dem Modul ist eine Klass-D Endstufe. Diese arbeitet mit ca. 280kHz. Stellt man eine bestimmte Lautstärke ein, kann man dann sogar die Musik einigermaßen im Radio hören!
Da das ganze aber etwas "wackelig" ist habe ich mich für einen eigenen "Sender" entschieden.
Aus diesem Grund wird die Endstufe still gelegt. Dazu wird einfach die Leiterbahn der Versorgungsspannung durchgeritzt:

Um die Platine auf der Punktrasterplatine zu befestigen habe ich noch ein paar Drähte angelötet. Über die Drähte an der Hohlbuchse erfolgt gleichzeitig auch die Stromversorgung des Modulators.
Als Gehäuse habe ich das "Teko 392" gewählt. Die MP3 Player Platine ist minimal größer, sodass man sie an den Seiten etwas abfeilen muss. Die restliche Schaltung kommt auf eine Punktrasterplatine:

Als nächstes muss man die "NF" von dem Modul holen. Dazu werden die beiden Widerstände hinter dem Poti zusammengelötet um beide Stereokanäle zusammenzufassen. Von dort geht dann ein Draht zum Eingang des Modulators.


Das ganze ist zugegeben ziemlich fummelig, wer keine so ruhig Hand hat, kann die Widerstände natürlich auch entfernen und auf der Punktrasterplatine die beiden Kanäle mit normalen Widerständen zusammenführen.
Hier jetzt die fertige Platine:

Lediglich die Löcher müssen noch ins Gehäuse gebohrt werden.
Da das MP3 Modul ziemlich genaus so groß ist wie das Gehäuse sitzt alles recht stramm. Deswegen habe ich auf eine weitere Befestigung verzichtet. Wichtig ist jedoch etwas Kunststoff/Pappe unten ins Gehäuse zu legen, damit es keinen Kurzschluss gibt...
Für die Stromversorgung benutze ich ein 12V Schaltnetzteil. Erstaunlicherweise gibt es keine Störungen.
Das Modul lässt sich auch Fernbedienen. Um diese Funktion zu nutzen muss der IR-Empfänger etwas (vorsichtig) zur Seite gebogen werden. Selbverständlich muss an der Stelle auch noch ein kleine Loch ins Gehäuse.
Die Musik wird auf einem USB-Stick gespeichert. Der Platz reicht gerade um auch im eingebauten Zustand den mini Stick zu tauschen.
Zu guter Letzt noch die Schaltung:

Der Modulator ist eine modifizierte Schaltung nach einem Kemo Bausatz. Der andere Transistor dient als NF Vorstufe, da der Pegel vom Modul nicht ausreichend ist.
Die Spule ist eine normale Drossel in Widerstandbauform. Mit 150µH und 2x 330pF kommt man auf ca. 830kHz (mit dem Oszi geschätzt). Die Werte können aber auch angepasst werden, was eben gerade in der Bastelkiste ist.
Auch die Transistoren sind unkritisch. Ich habe ein paar 2SC945 genommen, einfach weil die auf einer Platine drauf waren, die gerade so rumlag.
Wer also noch einen alten Videorekorder oder Sat Receiver rumliegen hat, sollte darin alle benötigten Teile finden...

Mit dem Trimmer kann man den HF Pegel etwas anpassen. Das Poti auf dem Modul wird so eingestellt, dass der Sender ohne Verzerrung im Radio zu hören ist.
Es ist zwar richtig, dass das hier nicht die absolut optimale Modulatorschaltung ist. Da aber der VE301W dank Freischwinger ohnehin keinen so guten Klang hat, hat es für diesen Fall keinen Sinn gemacht eine aufwändigere Schaltung zu bauen.
Wer seinen 30er Jahre Großsuper damit betreiben will, sollte allerdings doch besser eine andere Modulatorschaltung wählen. Auswahl gibt es ja genug.