Hallo,
ich habe nun ein neues Restaurierungsprojekt in Angriff genommen.
Allerdings handelt es sich diesmal nicht um ein Radio oder was ähnliches.
Es ist ein Röhrenprüfgerät. Nur, - kein Neuberger, - kein Funke, - und auch nichts sonstiges in dieser oder gar einer höheren Klasse.
Ich habe vielmehr den Eindruck, wie wenn es sich um einen Eigenbau handeln würde.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich förmlich Forumskollege "Getter" (Apropos, wo ist er überhaupt abgeblieben?) die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Und auch Kollege "Funkschrotti" sehe ich kopfschüttelnd und mit gerunzelter Stirn diese Zeilen lesen.
Nun, - Tatsache ist, daß ich irgend etwas benötige um Röhren zumindest grob prüfen zu können. Zwar habe ich unlängst dieses "Taschenröhrenprüfgerät für Flohmärkte" gebaut, aber es ist eben nur ein Notbehelf für 'Unterwegs-Tests'. Außerdem hat es nur eine Fassung für Röhren mit Europasockel. Alle anderen Röhren müssen mit Meßadapter kontaktiert werden.
Bei mir haben sich mittlerweile so ca. 300 Röhren angesammelt.
Tja Leute, - ich weiß, - darüber könnt ihr nur schmunzeln. Schließlich ist bekannt, daß viele Leute hier im Forum über einen Fundus von mehreren Tausend Röhren verfügen. Und in anderen Foren sieht es ähnlich aus. Aber auch bei diesen nur 300 Röhren (ständig mehr werdend

) sollte die Spreu vom Weizen getrennt werden.
Ok. Also habe ich letzten Sommer ein günstiges Röhrenprüfgerät erstanden. Hat mich (ohne Versandkosten) knapp 40 Euro gekostet (Wen's interessiert). Luxus gibt's für dieses Geld nicht. Und etwas Arbeit muß auch noch * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* werden.
Ok, genug gelangweilt, - hier ist erstmal ein Bild.
Bislang habe ich nur eine optische Grobprüfung und ein paar Tests ohne Strom vorgenommen. Alles was irgendwie rosten kann ist angerostet. Die Kippschalter kippen und klacken noch. Sie sind von 1 bis 6 beziffert. Noch keine Ahnung was das bedeutet. Eine Anleitung oder sowas ist natürlich nicht dabei. Auch nicht das, was man Röhrenprüfkarten zu nennen beliebt.
Links oben ist ein Stufenschalter. Die runde Papierskala ist mit Bleistift beschriftet und ist offensichtlich zur Einstellung der Heizspannung. Daneben ist ein Instrument, dessen Skala bis 25 mA geht. Im Instrument steht als Hersteller "Allocchio Bacchini & C. Milano".
Der Drehregler darunter hat anscheinend "gefressen". Nichts rührt sich da.
Seitlich links (erstes Bild) finden sich noch einige Adaptersockel, von denen einige seltsam gleichartig aussehen. Eine kleine Pertinaxplatine mit einem Noval- und einem Miniatursockel ist anscheinend nachträglich in die Öffnung eines großen Sockels eingebaut worden.
Zu einem Blick unter die Kulissen bis ich bislang noch nicht gekommen.
Ach ja, - hier sind auch noch zwei etwas seltsam aussehende Sockel eingebaut. Weiß vielleicht jemand für welche Sorte Röhren die gedacht sein könnten? Gemeint sind die Sockel 13 und 17.
Bei der nun anstehenden Vorgehensweise bin ich noch am überlegen.
Neulich schrieb jemand was zu einem Eigenbau-Volksempfänger. Ich glaube, es war 'Ben' oder 'Ralph'. Weiß nicht mehr genau. Es hieß da, daß auch Eigenbaugeräte aus jener Zeit sowas wie 'Zeitzeugen' wären, und deshalb durchaus erhaltenswert seien. Soweit stimmt das ja auch.
Nur, - wie verhält sich das aber dann bei diesem Gerät? Würde ich alles erhalten wollen, dann müßte ich die beiden Bleistiftskalen so belassen und dürfte sie nicht gegen besser sichtbare, neue Skalen austauschen. Auch bei anderen, vom Zahn der Zeit ziemlich mitgenommen Teilen (Stoffumhüllung der Zarge, Lackierung der Frontplatte, Bezifferung der Sockel, usw.) müßte dann auf den größtmöglichen Erhalt des jetzigen Zustandes Wert gelegt werden.
Meinungen hierzu wären sehr interessant und würden maßgeblich die weitere Vorgehensweise beeinflussen.
Gruß
Rocco11