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 Betreff des Beitrags: Mein erster Eigenbau-Röhrenprüfer
BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 16:10 
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Hallo zusammen,

vor einigen Jahren fing ich mit dem Bau eines Röhrenprüfers an und endlich ist er fertig, jedenfalls im Prinzip. Novalröhren der E-Reihe können damit gemessen werden. Weitere Typen folgen mit der Zeit. Die anderen Fassungen warten nur noch auf ihre Verdrahtung:

Bild

Unter

http://elektronikbasteln.pl7.de/roehren ... ebaut.html

habe ich den Röhrenprüfer beschrieben. Der Selbstbau lohnt sich wirklich. Ich war erschrocken darüber zu erfahren, wieviele defekte Röhren ich besitze, von denen ich glaubte sie seien in Ordnung. Besonders schön ist der Röhrenprüfer nicht gerade geworden. Dafür kamen viele Teile aus dem Schrott oder von Flohmärkten zum Einsatz. Deshalb hat der Röhrenprüfer fast nichts gekostet. Aber viel Arbeitszeit steckt dennoch darin.

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Viele Grüße
Volker

Leuchtet das Anodenblech im hellen roten Schein,
wird es wohl ein defekter Koppelkondensator sein.

Stinkt das Radio nun zu allem Überdruss nach einem faulen Ei,
ist jetzt sein Selengleichrichter durch Überlast entzwei.


http://elektronikbasteln.pl7.de/roehrenradios-sammlung.html


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BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 16:50 
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Hallo Volker!
Ich finde dein Bauprojekt sehr interessant. Habe ich das richtig verstanden, dass das große Gerät die Spannungsversorgung darstellt, an die auch ein Multimeter angeschlossen wird, und der kleine Kasten bichts anderes beinhaltet als die Röhrenfassungen, einzeln verdrahtet snd von Pin 1-9.
Theoretisch könnte man ja dann auch einen solchen (ich nenn es jetzt mal einfach so) Röhrenfassungsträger an ein Labornetzteil hängen, dass eine variable Heizspannung, 250V Anodenspannung und 30V Gitterspannung zur Verfügung stellt, und dazwischen dann mehere Messgeräte für Strom und Spannung schalten, oder?


Gruß,
Lukas

OT: Was ist das für ein Radiochassis hinter dem Röhrentaschenbuch? Aus einer alten ELA Anlage?

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BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 17:22 
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Ein RPG ist nichts anderes als Netzteile, Messgeräte und Röhrenfassungen. Ich habe in meinem RPG alles vereint. Im Prinzip ist es genau so aufgebaut.

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 17:31 
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Das hört sich gut an, dann sollte ich mir doch auch mal sowas bauen. Mit meinem Phywe 7532 (dem Teil hier:http://lukasradios.funpic.de/phywe7540.html) dürfte das ja vergleichsweise einfach zu bauen sein. Muss ich nur noch so einen Halter für die Röhrenfassungen bauen.


Gruß,
Lukas

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BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 21:50 
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frikkler hat geschrieben:
OT: Was ist das für ein Radiochassis hinter dem Röhrentaschenbuch? Aus einer alten ELA Anlage?


Das Chassis stammt aus einer Schulfunkanlage der Fa. Kirsch. Möglicherweise dieses hier:

Schulfunkradio Grundig 2120

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Mi Apr 09, 2014 21:57 
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Hallo zusammen,

ja, so einfach ist das. Die Kabel richtig verstöpseln, laut Tabelle ein paar Spannungen einstellen und den Anodenstrom ablesen. Mehr ist das im Prinzip nicht. Inzwischen habe ich die Schwingneigung unterbinden können. Einfach einen Ferritringkern auf der Röhrenseite der Zuleitung für die Steuergitterspannung einbauen:

Bild

Und ganz nebenbei erhält man ein schönes Netzteil für Röhrenschaltungen. Damit lassen sich auf Elkos formieren. Sollte ich jemals noch einen Röhrenprüfer bauen, dann würde ich für eine Variante entscheiden, die alles in einem Gehäuse enthält, also auch die Messinstrumente. Die Kabel würde ich durch Drehschalter ersetzen. Das könnten dann neun Stück sein.

In meiner Bastelkiste liegen jede Menge gebrauchter Röhren aus alten Radios und Fernsehern. Es ist wirklich spannend zu erfahren, welche Röhren noch gut sind. Und jetzt kann ich auch herausfinden, ob es an den Röhren liegt, wenn ein Radio zu unempfindlich ist.

Das Radio ist unter http://elektronikbasteln.pl7.de/reparat ... -2460.html beschrieben.

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Viele Grüße
Volker

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BeitragVerfasst: Fr Apr 11, 2014 14:00 
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Hallo Volker

Dein Gerät ist gut gelungen. Auch wenn einige Kabel und etwas mehr Platz nötig sind, kann man ohne teure Anschaffung eines fertigen Industriegerätes die eigenen Röhren überprüfen. Wie sieht Deine Schaltung dafür aus?
Vielleicht hat der eine oder andere Lust, Deinem Beispiel zu folgen?

Beste Grüße von D. Jürgen


Zuletzt geändert von polynom am Mo Mai 12, 2014 10:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 09, 2014 21:22 
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Hallo zusammen,

unter http://elektronikbasteln.pl7.de/roehren ... ebaut.html ist die Schaltung und das gesamte Projekt beschrieben. Dort gibt es auch das passende Röhrenhandbuch als PDF-Datei für die statische Röhrenmessung zum Herunterladen. Die Spannungen für das Schirmgitter, die Anode und das Steuergitter einstellen und den Anodenstrom ablesen. Mehr ist das im Prinzip nicht.

Mein Röhrenprüfer ist jetzt fast fertig und wurde mit einer Beschriftung versehen und hat noch ein zusätzliches Gehäuse bekommen, um die Platte mit den Fassungen verstauen zu können.

Bild

Bild

Schön ist es wirklich nicht. Sieht irgendwie dilletantisch aus. Wenn ich noch einmal eins bauen würde, dann in einem kompakten Gehäuse, wie es hier an anderer Stelle vorgestellt wurde.

Mein Aufbau funktioniert aber. Eventuelle Schwingneigung durch steile Röhren lassen sich mit Ringkernen am besten unterdrücken. Bei meinem nächsten Aufbau würde ich die steckbaren Kabel durch Umschalter ersetzen. Was ich noch einbauen möchte, ist eine 100-mA-Konstantstromquelle für die Röhren der U-Reihe. Platz ist noch vorhanden. Ansonsten hole ich mir ausgefallene Heizspannungen von einem externen Netzgerät.

Richtigen Spaß macht mir das Testen der Leistungsröhren, wie hier bei der TV-Zeilenendstufenröhre PL36:

Bild

Also, wenn man keinen Röhrenprüfer hat, braucht man eigentlich auch keinen. Aber sobald man einen hat, kann man auf ihn nicht mehr verzichten. :)

Inzwischen habe ich meinen Röhrenbestand weitgehend durchgetestet. Oh Schreck, was da alles eindeutig defekt ist. Es gibt Röhren, die Null mA Anodenstrom zeigen oder ein schlechtes Vakuum zeigen. Andere gebrauchte sind hingegen noch fast wie neu.

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Zuletzt geändert von Ekorre am Sa Mai 10, 2014 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Mai 10, 2014 18:04 
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Hallo Volker!
Du schreibst: "Also, wenn man keinen Röhrenprüfer hat, braucht man eigentlich auch keinen. Aber sobald man einen hat, kann man auf ihn nicht mehr verzichten. :) "

...genau so isses!
Wenn ich mal einen baue, dann genau so wie Dein Gerät ist. Das reicht vollkommen und ist erweiterungsfähig. Nach diesem Muster wurden schon einige RPGs hier gebaut. Ja und was die "Schönheit" anbetrifft, Zweckmäßigkeit kommt noch vor Schönheit.

Grüße vom
-charlie-


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BeitragVerfasst: Sa Mai 10, 2014 18:19 
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Ekorre hat geschrieben:
Also, wenn man keinen Röhrenprüfer hat, braucht man eigentlich auch keinen. Aber sobald man einen hat, kann man auf ihn nicht mehr verzichten.


Also genau wie Geschirrspüler, Automatikgetriebe und Tempomat. Ich würde meines auch nicht mehr missen wollen.

Schade nur um die vielen Röhren, die vorher nur deshalb noch funktioniert haben, weil wir nicht wussten, dass sie schlapp sind. :-)

Ral

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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BeitragVerfasst: Sa Mai 10, 2014 18:58 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zunächst einmal: Volker chapeau! :super: Mir gefällt das Röhrenprüferprojekt! Und dass Du auf die Möglichkeit des Röhrenprüfens nicht mehr verzichten möchtest, kann ich absolut nachvollziehen. Es geht mir da genau so.

Vorgestern musste ich allerdings eine bittere Pille schlucken, als eine PCL82 sich auf dem RPG (hier Funke W19S) völlig unauffällig verhielt und im Fernseher (Graetz F40 "Reichsgraf") einen heftigen Vertikal-Ablenkfehler hervorrief (Durchlaufende Brummstörung). Das machte mich nachdenklich... :haeh:

Nja - Von Röhren, deren Hersteller mit "T" beginnt, sollte man wohl die Finger lassen (Telefunken, Tungsram, Tesla....), so meine Erfahrung. :mrgreen:


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BeitragVerfasst: So Mai 11, 2014 10:57 
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...schlimmer noch als die T-Röhren waren noch die Polam Röhren
Grüße
-charlie-


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BeitragVerfasst: So Mai 11, 2014 17:27 
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Hallo zusammen,

aber diese alte Kinowerbung empfiehlt doch Röhren von Telefunken:



"Ihr Radio wird wieder klangschön durch neue Telefunken-Röhren", heißt es darin ausdrücklich. :D

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Volker

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BeitragVerfasst: So Mai 11, 2014 17:42 
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Da hat wohl jede Marke ihre Verehrer und Kritiker.

Der Herr behüt' uns vor Sturm und Wind, und Röhren, die von Lorenz sind.
:-)

Ralf

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BeitragVerfasst: Mo Jan 26, 2015 17:19 
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Hallo zusammen,

hier die "Bedienungsanleitung" zu meinem Röhrenprüfer:



Da das Budget für den Film 0 Euro nicht übersteigen durfte, bitte ich die filmhandwerklichen Mängel zu entschuldigen. Das Video ist aus dem Stehgreif heraus entstanden.

Unter http://elektronikbasteln.pl7.de/video-u ... efers.html gibt es nun das Video in besserer Auflösung. Zudem sind dort noch weitere Anmerkungen zum Film gesammelt.

Für Nachbauer ist alles weitere unter http://elektronikbasteln.pl7.de/roehren ... ebaut.html beschrieben.

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