...also ich schreibe mal für einen UKW - Empfänger, mono, ohne NF-Teil.
Es müßte für mich noch einen besonderen Grund geben, sowas zu bauen, etwa ein sehr schöner Aufbau, ein besonderes Gehäuse, vergoldete Bandfilter....platinbeschichtetes Chassis....nee, die letzten beiden Eigenschaften nicht, dennoch.....irgend was Besonderes.
Schaut man sich Röhrenschaltungen von "Industrieradios" an, so sehen die weitgehend alle gleich aus. Beginnend mit einem Tuner, oft bestückt mit der ECC85, endet dort das Signal auf einem Bandfilter. Es geht danach auf das Heptodensystem der ECH81, wofür man auch gut eine EF89 nehmen kann (weil ja kein AM gemacht wird), dann kommt ein Bandfilter, danach wieder eine EF89, dann kommt oft das Ratiofilter mit Dioden oder einer EABC80. Sodann verläßt die NF das Gerät. Noch bischen Schnittlauch und Petersilie drumherum - fertig.
Man kann natürlich noch den Tuner selber bauen, doch das würde ich für den Anfang nicht empfehlen, weil da doch einige Abgleicharbeiten durchzuführen sind. Auch ist der Aufbau kritisch. Hier im Forum haben sich schon einige Leute mit mehr oder minderem Erfolg an den Bau eines Tuners herangewagt. Man kann es da nochmal nachlesen, welche Schwierigkeiten es da gab.
Man sollte sich nun eine Schaltung hernehmen, möglichst von dem Radio, wo man die Bandfilter geklaut hat, und diese Schaltung nachbauen. Dann beginnt das Sammeln der nötigen Bauelemente. Teilweise oder alles von den BE kann man natürlich auch kaufen, man sollte nur darauf achten, dass die ZF-Filter für Röhren ausgelegt sind. Andere sind weniger gut geeignet.
Hat man die Bauelemente zusammen und weiß, wie groß etwa alles werden wird, macht man einen Plan, wie und wo man das auf das Chassis bekommt. Die Anordnung sollte so sein wie der Signalverlauf, also möglichst geradlinig. Man sollte auch Platz lassen für irgendwelche Abschirmbleche (zwischen den ZF-Stufen) zur Unterdrückung einer etwaigen aufkommenden Schwingneigung. Vorteilhaft kann ein "gekammerter Aufbau" sein.
Wenn alles auf seinen festen Platz und montiert ist, beginnt die Verdrahtung. Ist der Ratiodetektor und die davorliegende Röhre angeschlossen, probiert man das Geschaffene schon mal aus, indem man einen NF- Verstärker anschließt, und sich das ZF-Signal aus einem anderen funktionsfähigen Radio "borgt". Jetzt kann man schon das erste (Ratio)-Filter abgleichen. Wenn alles funktioniert, hat man das erste Erfolgserlebnis!
Danach baut man rückwärts Stufe für Stufe weiter, bis zur Antenne. Jede Stufe immer gleich ausprobieren und abgleichen. Fürs erste sollte man einen fertigen Tuner nehmen, danach kann man sich noch an einen Selbstbau wagen.
Das Gerät wird ja nun nur einen "Bedienknopf" haben, für die Sendereinstellung. Auch dafür muss man sich was einfallen lassen, eine Skala, ein Seilzug, oder was anderes.
Das wäre es erstmal von mir. So würde ich es machen.
Grüße vom
-charlie-