Servus,
Zur Einführung:
Habe es geschafft eine altes URV-2 wieder instandzusetzen. Es ist ein sehr schönes Messgerät, zudem empfindlich und mehr als ausreichend genau. Die Problematik lag in den im Internet verfügbaren unterschiedlichen Schaltplänen und daraus resultierenden unterschiedlichen Bauteilen, die eingebaut wurden.
Mein Gerät entsprach in Aufbau und Verdrahtung keinem diese Schaltpläne, ich musste mich also langsam herantasten und das Gerät nach den verfügbaren Serviceunterlagen einstellen, was aber auf Anhieb nicht funzte. Mein Gerät war sicherlich eine ungarische Ausführung und das Honved URV liess sich einfach nicht mit seiner angegebenen Prüfspannung abgleichen. Aber diese ist für die einwandfreie Funktion des Gerätes die Frage "sine qua non", ohne diese Einstellung läuft das Gerät einfach nicht und zeigt völlig falsche Werte an. Das Problem konnte dann durch die Änderung zweier Vorwiderstände bei den Einstellpotis elegant gelöst werden. Zudem musste eine neue ECC85 eingesetzt werden und natürlich die drei "faulen" Ko's im Gerät getauscht werden. Die angegebenen Spannungen stimmen jetzt alle, das Messinstrument funktionierte nach einer mechanischen Nachtrimmung einwandfrei und ein Probemessen ergab, das das Instrument genau und im gesamten Skalenbereich perfekt anzeigte. Im ungarischen Schaltplan war das Instrument zudem mit 100uA angegeben, was effektiv falsch ist, das Instrument hat 50uA.
Eine Säuberung des RVM war dann der Abschluss und das sehr schöne Gerät steht jetzt als mein Standardinstrument immer in der Nähe meines Arbeitsplatzes. Ich habe bereits viel damit gearbeitet und Vergleichsmessungen mit anderen Geräten wie Digitalmultimeter, USM-223 und ein Gossenmultimeter ergaben, das das Gerät auch sehr genau misst in allen Bereichen.
Hier einige Bilder von dem Gerät, Typ URV-2 von RFT mit Magyar Prüfstempelmn im Inneren.

Ausgebautes Instrument, nachjustiert und elektrisch getestet

Während der Reinigungsphase und Tausch durchgebrannter Skalenlämpchen 6V 1,2W

Es war zwingend notwendig, den in den Schaltplänen eingezeichneten 6K Widerstand einzubauen, ich weiss nicht warum original ein 7,75K verbaut war, damit liess sich das Gerät nicht abgleichen. Der 6k Widerstand hat genau 6,03Kohm und stammt noch aus Wer-Macht-Was Beständen. Der kleine 8,2K Widerstand rechts ersetzte den 10K Widerstand, daduch war der Nullabgleich
UND der Abgleich der Prüfspannung problemlos möglich.

Nach der Reinigung hatten auch alle Drehschalter einwandfreien Kontakt

Erste Betriebsversuche nach erfolgreichem Abgleich mit der Prüfspannung 2,66V (auf dem Instrument vermerkt) und Nullabgleich, sowie unendlich Abgleich der Ohmskala

Fertiges Gerät, auch die beiden kleinen Drehknöpfe Fein-Nullabgleich und "unendlich/ohm" konnten repariert werden
Das Gerät montiert zwei Röhren, ECC85 und einen Stabilisator STR150/20 = OA2, die Skalenbeleuchtung schaltet je nach Bereich um.
Gruss, Volker