Hallo allerseits!
Nun könnte es soweit sein, um meine Arbeit fortzusetzen. Aber was ist mit meinem Arbeitplatz geschehen, wo ist die Arbeitsfläche geblieben? Irgendwer hat da nahezu alles zugemüllt - wenn ich den erwische! Da sich so direkt keinen Täter finden liess, blieb mir nichts anderes übrig, als eigenhändig den ganzen Kram geschickt umzuverteilen.
Endlich kam die Tischplatte in Sicht: So konnte ich jetzt meine Instrumete, besonders das erweiterte Set Inbusschlüssel zur bevorstehenden Operation bereitlegen und den Patienten auf dem Arbeitstisch platzieren. Um noch etwas Zeit zu gewinnen und uns beide zu beruhigen, besprach ich mit ihm die möglicherweise auf uns zukommenden Risiken und Nebenwirkungen, welche schlimmstenfalls zum endgültigen Funktionsverlust führen könnten.
Und jetzt ging es los! Zunächst begann ich mit dem Lösen der berüchtigten Inbusmadenschrauben in den Knöpfen, wobei ich zuvor die gummiartigen Pfropfen aus den Schraubenlöchern pulen musste. Schliesslich gelang es dann die meisten Schrauben mitsamt Knöpfen zu lösen. Dabei war ich sehr froh im Besitz der passenden Werkzeuge zu sein, denn einige „Inbusse“ sassen derart fest, dass ich befürchtete meinen Neuerwerbungen den „Hals“ umzudrehen doch dann ertönte regelmässig das erlösende Knacken, das das Losbrechen der Schraube signalisierte. Teilweise stand mir der blanke Angstschweiss auf der Stirn - die Einnahme einer „Valium“ beseitigte diesen Mangel.
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Drehko+Getriebe-.JPG
Das Gerät gab sich aber nicht so schnell geschlagen, ich musste noch die Seitenteile enfernen, deren Nasen in die Frontplatte eingriffen. Dadurch wurde das Gerät völlig instabil und ich musste deshalb gleichzeitig mehrere Komponeneten festhalten, wobei es mir schnell an den dazu nötigen Händen mangelte. Unter anderem verhielt sich der voluminöse vierfach Drehko als sehr lästig, dadurch, dass er mit seinem ganzen Gewicht an seinen vier Anschlussdrähten zerrte. Also stützte ich alles geschickt ab und lötete dann mit den jetzt übrigen beiden Händen plus Lötkolben das widrige Gebilde ab. Ich legte dieses und die dazugehörenden Schrauben in eine der bereitgestellten Plastik Boxen, damit es nicht mit anderen herumvagabundierenden Fremdgeräteorganen durcheinander gerät.
Erst jetzt konnte ich die Frontplatte soweit von der dahinter liegenden Zwischenwand wegschwenken, dass ich schliesslich nach dem Lösen zweier Kreuzschlitzschrauben und Ablöten der Anschlussdrähte des Messwerkes habhaft werden konnte.
Und so traurig sieht uns das, einst so stolze, Gerät momentan an:
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Gerät-ohne Instrument-.JPG
Jetzt muss ich nur noch überlegen, wie ich das Anzeigeinstrument wieder "Am Leben" bekomme. Ich denke und hoffe nach Weihnachten wird es dann weiter gehen...