Ich wollte mir auch ein Röhrenprüfgerät bauen. Die Geräte, die ich kannte, hatten meist eine Kreuzschiene, ein paar Drehschalter und Potis und ein oder mehrere Messwerke.
Die Geräten mit den Prüfkarten sind wohl am Meistverbreitetsten - aber eben auch teuer.
Weil im Fundus viele Schalter, Trafos, Messwerke, Fassungen und was sonst noch so nötig ist waren, glaubte ich, für einen Eigenbau gewappnet zu sein. Je näher ich in die Materie einstieg, umso mehr merkte ich, wie wenig Ahnung ich von Röhren hatte.
Am Ende sollte es ein Röhrenprüfgerät ungefähr nach diesem Entwurf
http://www.betz-kh.de/Roehre/roehre.htm werden. Nur deshalb
ungefähr, weil ich für die Heizspannungsversorgung keinen Trafo mit den unten angegeben Werten hatte und nur auf vorhandene Bauteile greifen wollte.
Zunächst baute ich die im oberen Teil des Schaltplans gezeigte Schaltung auf, diese erzeugt die Anodenspannung in zwei schaltbaren Stufen: 0-150V und 150-350V. Der hierfür notwendige Trafo stammt aus einem Schlacht-Röhrenradio.
Die Schaltung funktioniert auch prima.
Für alle einstellbaren Spannungspfade sollten Volt- und Amperemeter vorgesehen werden. Das Ganze geriet dann aber derart umfangreich, dass ich nach ca. 70% des Aufbaus das ganze Projekt auf Eis legte.
Inzwischen lernte ich den µ-Tracer kennen. Der braucht nur eine 19V Stromversorgung und einen Rechner. Alle nötigen Größen werden elektronisch erfasst. Für 250€ hat man so ein Gerät, mit dem man die meisten üblichen Rundfunkröhren prüfen kann. Allerdings stimmt die Heizspannung nicht ganz und es empfiehlt sich, die Röhren extern zu heizen - also mit Labornetzteil.
Wer sich in die Röhrenmess- und -Prüftechnik etwas einarbeitet, der versteht schnell, warum es nicht den Königsweg gibt. Wenn nur Radioröhren geprüft werden sollen, kann es günstiger sein, sich einen Satz Referenzröhren mit neuwertigen Werten zu beschaffen und direkt am Radio zu messen.
Ich hatte seinerzeit über 400 ungeprüfte Röhren, die ich alle messen wollte. Darunter sind viele P-Röhren. Viele Typen waren in keinem meiner Geräte verbaut, also konnte ich auch keine Messung in der Schaltung durchführen, was bei der Menge auch sehr aufwendig gewesen wäre.
Wenn nur E-Röhren zu prüfen sind, kann man sich recht einfach aus Schlachtteilen eines Radios eine Prüfschaltung aufbauen.