Im netz kursieren ja viele Nachbaubeispiele für Audion-Schaltungen.
Schon immer war es mein Wunsch, auch selbst sowas mal zu bauen. In Youtube findet man viele Videos mit 1V2 und anderen Audion-Derivaten.
Nach längerer Reschääärsche stieß ich auf eine Schaltung die mit "Classic Tube Receiver 1930s style" betitelt ist. Mindestens zwei Videos eines Nachbaus dieses Vorschlags fand ich nach meinem Aufbau auch in Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=0Jzz93bH8Ks https://www.youtube.com/watch?v=da4RXtVPk-IDateianhang:
Classic Tube Receiver 1930s style - Auszug.png
Hier ist nur der Auszug des HF-Teils zu sehen. Eine Endstufe habe ich (noch) nicht eingebaut. Für die NF benutze ich meinen Brüllwürfel.
Bedingung für mich war natürlich wieder, dass möglichst viele Teile aus der Restekiste verwendet werden sollen. Auch sollte dieser erste Versuch nicht gleich ein Gerät für die Vitrine werden, sondern ein Experimentalmodell.
Das "Chassis" besteht aus Glasfaserplatten, beidseitig kupferkaschiert, die es bei Pollin kiloweise gibt.
Getragen wird das Chassis von den beiden Drehkos. "Untenrum" verbaut sind Siebwiderstand, Siebkondensatoren, SI-Brücke und die Lötleiste, die das alles trägt und den Anschluss für die Zuleitung vom Trafo aufnimmt.
Die meisten Teile stammen aus 50er Jahre Schlachtradios. Der Trafo z.B. aus einem Loewe-Opta Meteor.
Der erste Aufbau sah dann so aus:
Dateianhang:
Nachbau - Classic Tube Receiver 1930 style 2018 12 01 130647 1200.jpg
Leider habe ich kein Labortagebuch geführt und einige empirisch festgestellte Mängel bestimmt vergessen.
Die Anodenspannung wurde inzwischen über einen größeren Vorwiderstand auf ca. 120V eingestellt.
Beim oben gezeigten Stand des Aufbaus fällt auf, dass nur zwei der drei Drehkos verbaut sind. Inzwischen ist der Dritte - ein Drehko aus einem Transistorradio - auch hinzugekommen. Er dient zur Feinabstimmung.
Dateianhang:
Nachbau - Classic Tube Receiver 1930 style 2018 12 02 160857 600.jpg
der Netzteil

Mit den Spulen war ich nicht glücklich. Schon früh fanden sich dann 9-Pin D-Sub Buchsen ein um die Spulen zu stecken.
Nachdem ich mir eine Wickelvorrichtung gebaut habe, beschloss ich, statt Wechselspulen für jeden Bandbereich auf Spulen mit umschaltbaren Anzapfungen umzusteigen.
Außerdem habe ich zu den beiden Hauptdrehkos jeweils einen Kondensator in Reihe geschaltet, um die Kapazität an die im Schaltplan geforderten Werte anzupassen.
Um die NF bremsen zu können wurde ein Poti nachgerüstet.
Dateianhang:
Classic Tube Receiver 1930s style (jogi) - 2018 12 21 231053 1000.jpg
Die Drucktasten stammen teils aus Schlachtungen, teils aus einem Sortiment von Pollin.
Inzwischen ist auch der Trafo in ein Kunststoffgehäuse mit Klemmanschlüssen eingezogen.
Als Röhren funktionieren EF80, EF85, EF89, EF183 (oder 184?), außerdem PCC88.
Da der Trafo 6-8 Röhren - u.a. EL84 - ausgelegt ist, bringt die Heizwicklung mit nur zwei relativ leistungsarm beheizten Röhren ca. 7-7,5V. Damit ist auch die PCC88 gut befeuert.
Mit ca. 10m Draht, kreuz und quer durch die Werkstatt gespannt, sind auch tagsüber viele Sender zu hören.
Die Umschaltung aller Spulen ermöglicht ein gute Experimentierne mit verschiedenen Induktivitäten.
Dateianhang:
Classic Tube Receiver 1930s style (jogi) - 2018 12 21 231432 596 B.jpg
Leider lässt sich der Aufbau im 80m Band nicht so gut abstimmen und SSB-Stationen sind wirklich knifflig hörbar zu machen. Desweiteren besteht bei den Spulen noch Verbesserungsbedarf.
Ziel ist es - wenn alles optimal entwickelt ist - einen kompletten Empfänger mit Endstufe und Skalen in ein ansprechendes Gehäuse zu bauen.