AlfredG hat geschrieben:
Hallo Bernhard,
eine Regelung sehe ich hier nicht. Ich denke es geht nur darum für die Endröhre ein Gittervorspannung von -5V zu erzeugen.
Hallo Alfred,
die notwendige Gittervorspannung ist nicht genau bekannt, sie ändert sich beispielsweise mit den Spannungen an der Röhre, mit dem Alter der Röhre, mit der Steilheit und auch beim Austausch der Röhre. Geringe Änderungen der Gitterspannung ändern den Anodestrom stark.
Deshalb arbeitet man mit einer Gegenkopplung, um den Anodenstrom weitgehend unabhängig von anderen Einflüssen zu machen. Abhängig vom Anodenstrom wird die Gittervorspannung eingestellt.
Hier fließt der Anodenstrom wie folgt:
Anodenbatterie (Pluspol) - Ausgangsübertrager Primärseite - Anode Rö2 - Katode Rö2 - R5 - Anodenbatterie (Minuspol)
Damit ist der Stromkreis geschlossen.
Bei Röhren mit indirekt geheizter Katode erkennt man die Gegenkopplung durch einen Widerstand im Katodenstromkreis. Der Katodenstrom (≈ Anodenstrom) erzeugt am Katodenanschluss eine positive Spannung, die direkt proportional zum Katodenstrom ist (
U =
I ·
R). Hält man das Gitter auf Massepotential, stellt sich eine negative Spannung zwischen Gitter und Katode ein.
Je höher der Katodenstrom wird, desto höher wird der Spannungsfall am Katodenwiderstand und damit die Katodenspannung. Von der Katode aus gesehen wird dann das Gitter negativer vorgespannt, was zur Verringerung des Katodenstroms führt. Je nach Wert des Katodenwiderstands stelt sich dann ein stabiler Arbeitspunkt für den Katodenstrom ein.
Bei Röhren mit direkt geheizter Katode, wie hier, fließt durch den Katodenanschluss zusätzlich der höhere Heizstrom. Hier ist Katodenstrom ≠ Anodenstrom. Dann kann man die Gegenkopplung zur Arbeitspunkteinstellung nicht mit einem Katodenwiderstand machen.
In der vorliegenden Schaltung fließt der Anodenstrom (nur der Anodenstrom!) wie oben aufgeführt durch R5, allerdings "rückwärts". Damit sinkt die (negative) Gittervorspannung direkt proportional mit steigendem Anodenstrom, was wiederum zu geringerem Anodenstrom führt. Durch diesen Regelkreis stellt sich ein stabiler Arbeitspunkt für den Anodenstrom der Rö2 ein.
Bernhard