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Leerlauf am Trenntrafo
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Seite 1 von 1

Autor:  Raphael_S [ Fr Apr 05, 2019 22:12 ]
Betreff des Beitrags:  Leerlauf am Trenntrafo

Hallo,
ich melde mich mit einem alten BBC Trenntrafo hier, da ich ein kleines Temperaturproblem habe.
Vorerst hier einmal das Typenschild, wie es auf dem Trafo klebt:
Dateianhang:
Unbenannt.jpg
Unbenannt.jpg [ 103.11 KiB | 6761-mal betrachtet ]

Folgendes Problem habe ich festgestellt:
Bei langem Leerlauf erhitzt sich der Trafo. Das ist ja an sich erstmal nicht so schlimm. Heute habe ich mal gemessen: Nach einer Stunde und zwanzig Minuten hatte der Eisenkern eine Temperatur vor 55 °C, das Wicklungspaket nur 37°C. Ich bin mir jetzt unsicher, ob das überdurchschnittlich warm ist. Mit meinem DMM messe ich 355mA Leerlaufstrom. Wie da der Stromwinkel aussieht, das müsste ich mit einem Shunt (0,2 Ohm) und meinem Oszi nachmessen. Dafür benötige ich aber einen zweiten Trenntrafo, der erst heute ankam und noch nicht gleich in Betrieb gegangen ist. Das werde ich morgen nachhohlen. Habe dann an einen Wicklungsschluss gedacht, aber bei primären 228VAC kommen sekundär 236VAC raus. Kann zumindest kein großer Windungsschluss sein. Auch dass der Eisenkern viel wärmer wird als das Wickelpaket wundert mich, dachte bei einem Wicklungsschluss wird das Wickelpaket erstmal heiß und danach der Eisenkern, der sich halt mit erwärmt. Habe leider keine Vergleichswerte oder ähnliches, was Leerlaufverluste von 0,5 kVA Trafos angeht. Vlt. kann mir ja jemand weiterhelfen.
Viele Grüße,
Raphael

Autor:  Bernhard W [ Sa Apr 06, 2019 9:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Raphael_S hat geschrieben:
... Bei langem Leerlauf erhitzt sich der Trafo. ... Nach einer Stunde und zwanzig Minuten hatte der Eisenkern eine Temperatur vor 55 °C, das Wicklungspaket nur 37°C. Ich bin mir jetzt unsicher, ob das überdurchschnittlich warm ist...
Habe dann an einen Wicklungsschluss gedacht, aber bei primären 228VAC kommen sekundär 236VAC raus. Kann zumindest kein großer Windungsschluss sein. Auch dass der Eisenkern viel wärmer wird als das Wickelpaket wundert mich, dachte bei einem Wicklungsschluss wird das Wickelpaket erstmal heiß und danach der Eisenkern, der sich halt mit erwärmt. ...

Hallo Raphael,

bei einem Windungsschluss wird die Wicklung ziemlich schnell sehr warm bis heiß. Außerdem erhitzt dann die Wicklung den Kern, d. h. die Wicklung ist heißer als der Kern. Das hast du ja schon selbst erkannt.

Bei deinem Trafo werden die Wirbelstromverluste im Kern relativ hoch sein oder der Trafo hat zu wenig Kühlung.
Ist der Trafo in ein Gehäuse eingebaut?
Ist die Isolation der Kernbleche irgendwo erkennbar großflächig schadhaft?

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Erwärmung um ca. 30 K durchaus normal ist.

Bernhard

Autor:  Raphael_S [ Sa Apr 06, 2019 15:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Hallo Bernhard,
Danke für deine Rückmeldung. Habe mal nachgemessen: die Trafobleche sind nicht gegeneinander isoliert. Das erklärt die auffällige Erwärmung. Habe echt daran gezweifelt, dass die Eisenverluste so hoch sein könnten. Werde das Ding also wieder entspannt in Betrieb nehmen.
Viele Grüße,
Raphael

Autor:  Bernhard W [ Sa Apr 06, 2019 23:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Raphael_S hat geschrieben:
... Habe mal nachgemessen: die Trafobleche sind nicht gegeneinander isoliert. Das erklärt die auffällige Erwärmung. Habe echt daran gezweifelt, dass die Eisenverluste so hoch sein könnten. Werde das Ding also wieder entspannt in Betrieb nehmen.

Hallo Raphael,

die Bleche sollten schon gegeneinander isoliert sein, entweder durch separate Zwischenlagen oder durch lackierte Bleche. Wenn sie sich nur an einzelnen Punkten berühren ist das unkritisch.

Übrigens: Wenn auf der Sekundärseite (Last-)Strom fließt, erzeugt dieser im Kern ein magnetisches Gegenfeld. Damit sinkt die magnetische Feldstärke im Kern und dadurch auch die Verluste im Kern. Die Leerlaufverluste im Kern verringern nicht die Belastbarkeit des Trafos.

Bernhard

Autor:  Raphael_S [ So Apr 07, 2019 19:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Hallo Bernhard,
über die halbe Kernbreite gemessen (an zwei blanken Stellen) habe ich einen Widerstand von ca. 2 Ohm. Da lässt auf eine fehlende Isolation zwischen den Kernblechen schließen. Ich wüsste jetzt auch nicht, wie man die da rausbekommen soll. Normal sind ja die Blecke mit Schutzlack oder sowas ähnlichem isoliert, oder? Und der Trafo sieht jetzt nicht so aus, als ob jemand schoneinmal den Kern komplett demontiert hatte.
Ich werd einfach mit leben. 60°C sind ja für den Trafo auch kein Todesurteil.
Viele Grüße,
Raphael

Autor:  countryman [ So Apr 07, 2019 20:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Wie Bernhard schrieb: Einzelne verbundene Stellen stören nicht. Eine Widerstandsmessung über das Gesamtpaket ist nicht zielführend. Manche Trafos haben durchgehende Schrauben, andere sind an einer Naht komplett verschweißt. Das macht alles nichts. Eine partielle Lackisolierung zwischen den Lagen reicht, um übermäßige Wirbelströme zu vermeiden.
Interessant auch die Erläuterung, dass bei Last die Feldstärke = Erwärmung sogar abnehmen kann. Probiere es doch spaßeshalber mit einer 40 oder 60 Watt Glühlampe als Last, vielleicht bleibt der Trafo damit schon merklich kühler als lastlos.

Autor:  albert66 [ Mo Jul 29, 2019 14:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Leerlauf am Trenntrafo

Etwas spät gelesen, aber: ich hatte ein ähnliches Problem mit einem 2:1 Trafo aus USA 240/480V auf 120/240V. Da steht zwar 50/60Hz drauf, aber in aller Regel sind die Ami-Trafos eher für 60Hz ausgelegt und werden bei 50Hz wärmer. Ich kenne das noch aus meiner Lehrzeit in einenr Maschinenfabrik bei schweren Motoren, wenn wir USA-Exporte getestet haben. Funktioniert, aber man darf nicht zu lange damit auf Vollast gehen.

In meinem Fall habe ich die Wicklungen in Serie geschaltet, also "480V auf 240V" transformiert, allerdings an unserem Netz per Phase-Null dann für die 110V Geräte (Surplus Meßgeräte) benutzt. Ab etwa 800W wird er dann handwarm, vorher per Einzelwicklung bereits im Leerlauf.

Die beschrieben Temperaturen schaden nicht, einfach auf ~400W bei der Nutzung begrenzen (sicherheitshalber, so über den Daumen).

Gruß Peter

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