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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Funktionsgenerator Wavetek 188

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 Betreff des Beitrags: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Fr Jun 17, 2022 21:51 
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Hallo an alle,

vor einigen Wochen bekam ich von einem Kollegen aus dem Forum einen Wavetek 188 Funktionsgenerator.
Als ich ihn das erste Mal in Betrieb nahm, zeigte er verschiedene Fehler, die ich der Reihe nach ausmerzen konnte. Das meiste davon ging auf korrodierte Schaltkontakte zurück, was die Fehlersuche teilweise sehr unangenehm gestaltete.
Einzig ein Problem bleibt hartnäckig bestehen und entwindet sich bisher auch all meinen Reparaturversuchen. Ich muss allerdings dazusagen, daß integrierte Schaltkreise wirklich nicht meine Welt sind. Deshalb ist es gut möglich, daß ich einfach wie der Ochse vor dem Berg stehe.

Die Dokumente gibt es hier (ich hätte gerne einen Schaltplanausschnitt hochgeladen, aber die Auflösung war bei der Dateigröße zu schlecht, um noch etwas lesen zu können):

https://www.manualslib.com/products/Wavetek-188-11303116.html

Der Fehler besteht darin, daß die Frequenzen am unteren Skalenende eines jedes Bereiches extrem vom Sollwert abweichen und auch mit den Abgleichelementen nicht annähernd einzufangen sind. Am oberen Ende ist alles in Ordnung, soweit ich es bisher beurteilen kann.
Die Fehlersuche war bisher wenig fruchtbar. Das Poti ist in Ordnung und auch am Ausgang des ersten OPVs (U1, Pin 14) scheint noch alles normal.
An U1 Pin 1 soll laut Reparaturhandbuch eine Spannung von ungefähr -10 bis +10 V messbar sein, wenn man die Skala durchdreht.
Messen kann ich da -8 V bis 0 V. Interessanterweise nähern sich diese Werte merklich der Vorgabe an, wenn man auf der Sweep-Platine die Taste lin/log drückt, auf der auch der Kontakt E43/E44 liegt, die Frequenzen werden damit aber auch nicht besser.

Q6 habe ich geprüft und sowohl der Transistor als auch seine Peripherie sind laut meiner Messmittel in Ordnung, ebenso die Spannungen an Q6. Auch U1 habe ich schon gegen ein anderes Exemplar getauscht, ohne Besserung. Auffällig ist nur, daß U1 im Betrieb ziemlich warm wird. Der Einsatz von Kältespray hat aber auch nichts verändert. Außerdem kommt der Fehler nicht schleichend sondern ist direkt da.

Alles aufzuführen, was ich sonst noch probiert habe, würde hier zu weit führen, aber ich bin mit meinem Latein am Ende.
Es ärgert mich nur maßlos, das Gerät jetzt nicht fertigstellen zu können, da ich schon sehr viel Zeit * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* habe und ansonsten auch gute Ergebnisse erzielen konnte.

Die Fehlereingrenzung für die VCG-Schaltung, im oben verlinkten Dokument auf Seite 6-6 konnte ich bis Punkt 6 problemlos durchgehen und auch Punkt 8 ist noch in Ordnung. Dafür stimmen bei den Punkten 7, 9 und 10 die angegebenen Spannungsbereiche alle nicht.
Die Versorgungsspannungen sind aber alle korrekt und stabil.

Entschuldigt die etwas umständliche Erläuterung, aber ohne ein Bild des Schaltbildes hier im Forum fällt es mir schwer, es anschaulicher zu erklären.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 9:51 
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Moin zusammen,

hier das Schaltbild, zerhackt und auf mickrige Größe verkleinert :mrgreen:
Dateianhang:
WAVETEK - 188 - Schaltbild_A_1500.png
WAVETEK - 188 - Schaltbild_A_1500.png [ 50.38 KiB | 9224-mal betrachtet ]
Dateianhang:
WAVETEK - 188 - Schaltbild_B_1500.png
WAVETEK - 188 - Schaltbild_B_1500.png [ 49.73 KiB | 9224-mal betrachtet ]


und hier noch mickriger als ganzes Schaltbild :mrgreen: :mrgreen:
Dateianhang:
WAVETEK - 188 - Schaltbild_1500.png
WAVETEK - 188 - Schaltbild_1500.png [ 56.25 KiB | 9222-mal betrachtet ]


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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 10:23 
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Hallo Max,

Du schreibst, dass an U1, Pin 1 -10 bis +10 V anliegen sollen.
- Wenn die Spannungen abweichen, würde ich zunächst kontrollieren, ob an Pin 4 +15V und an Pin 11 -15 anliegen.
- Wenn ja, würde ich den TL084 - sollte er gesockelt sein testweise tauschen - wobei ich einen Defekt eher für wenig wahrscheinlich halte.
- Ist der TL084 OK, dann muss eine der Spannungen an Pin 2 oder 3 nicht stimmen, oder an Pin 1 liegt eine zu hohe Last vor.
Dateianhang:
WAVETEK - 188 - Schaltbild - auszug U1_.png
WAVETEK - 188 - Schaltbild - auszug U1_.png [ 65.69 KiB | 9219-mal betrachtet ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 12:37 
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Hallo Daniel,

danke für das Einstellen der Schaltbilder.
Wie oben beschrieben sind die Versorgungsspannungen vorhanden und auch ein Tausch von U1 war nicht erfolgreich.
Welle26 hat geschrieben:
Auch U1 habe ich schon gegen ein anderes Exemplar getauscht, ohne Besserung. [...]
Die Versorgungsspannungen sind aber alle korrekt und stabil.

Da ich die ICs jetzt schon mehrfach ausgelötet und getauscht hatte, habe ich U1, U3 und U6 inzwischen gesockelt.
Zu den Spannungen an Pin 2 und 3 von U1 liegt mir leider kein Referenzwert vor, es sei denn, ich sollte etwas übersehen haben.
Messbar sind rund 0...-5V, wobei die Werte an den Endanschlägen auf die dritte Nachkommastelle identisch ausfallen.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 20:11 
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Ich würde mal im Bereich der Eingänge der besagten OP-Stufe schauen. Die Spannungen werden zwar über das Poti an der Gehäusefront eingestellt, zwischendrin sind aber auch noch Trimmer. Vielleicht hat da Einer oder mehrere einen Weg. Immerhin hatte das Gerät ja draußen im Container gelegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fehler durch Kontaktprobleme hervorgerufen wird ist daher nicht gering.

Gruß,
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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 21:47 
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Hallo Daniel,

zumindest R19 und R37 hatte ich auch schon ausgelötet, getestet und für gut befunden. Ansonsten liegt doch da nicht merh viel an Trimmern in der fraglichen Zone, oder übersehe ich etwas?
R22 und R27 dürften doch so ein Fehlerbild eher nicht hervorrufen...

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 22:32 
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Hallo Max und Mitleser,

dem Schaltplanzeichner scheinen Wimmelbilder zu gefallen. Bis ich aus dem Plan die Funktionen erkennen kann, muss ich erst Mal Teile umzeichnen. Ziemlich mühsames Vorgehen.

0...-8 V muss an U1 Pin 14 mit dem Dial Potentiometer einstellbar sein. Die gleiche Spannung muss auch an U1 Pin 2 stehen, wenn der Schalter Lin/Log E42-40 verbunden hat (vermutlich Lin).

U1 muss dann die Spannung an Pin 1 (Ausgang) so regeln, dass sich an Pin 3 die gleiche Spannung einstellt wie an Pin 2. Wenn dieser Verstärker korrekt arbeitet, liegt an Pin 3 immer die gleiche Spannung wie an Pin 2.

Weiter kam ich noch nicht.

Stimmt die untere Frequenz bei allen Bereichen nicht, oder nur nicht bei manchen (niedrigen)?

Der Fehler muss aber zu finden sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Sa Jun 18, 2022 23:55 
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Hallo Bernhard,

an U1 Pin 14 messe ich 0...-5V. An U1 Pin 2 ist dieser Wert bei Schalterstellung "lin" identisch.
Die Spannungen an U1 Pin 2 und 3 sind über den kompletten Skalenbereich auf die dritte Nachkommastelle identisch.

Die Frequenzen wichen in den kleineren Bereichen, die über den "Capaticance Multiplier" laufen auf jeden Fall ab, aber auch im x1M-Bereich war das untere Ende stark verschoben, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht. Im 1K-Bereich trat der Fehler auf jeden Fall auch auf, womit ja alle Bereiche betroffen sein müssten.
Wenn es konkreter vonnöten ist, dann kann ich morgen noch mal den Frequenzzähler drauf loslassen.

Mit dem Schaltungsteil für die niederen Bereiche hatte ich anfangs schon große Probleme. Aufgrund von Kontaktproblemen ließ sich überhaupt keine Signale abrufen. Das konnte ich aber beseitigen. Die Bereichsschalter (auch die für die höheren Bereiche) habe ich alle gründlich gereinigt, daher würde ich das als Fehlerquelle vorläufig ausschließen wollen. Außerdem sollte sich ja dann auf dem gesamten Bereich eine Verschiebung einstellen, oder habe ich einen Denkfehler?

Zitat:
Der Fehler muss aber zu finden sein.

Das fand ich auch ;) Da ich aber zu unbegabt mit Halbleitern bin, dachte ich mir, ich frage mal Leute, die mehr Ahnung davon haben.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: So Jun 19, 2022 0:39 
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0...-5,14 V an U1 Pin 14 (wenn R19 in der Mitte steht) stimmt. Das hatte ich anfangs zu grob überschlagen und jetzt (hoffentlich) richtig nachgerechnet. Das ist also okay.

Wegen dem "Capaticance Multiplier" habe ich nach den anderen Bereichen gefragt, der wirkt ja nur bei niedrigen Frequenzen.
Konkreter braucht man die unteren Frequenzgrenzen zurzeit nicht. Wenn alle verschoben sind, liegt der Fehler nicht am Capaticance Multiplier, das schließe ich auch daraus.

An U5 Pin 6 müsste ein symmetrisches Dreiecksignal liegen, wenn ich die Grundfunktion des Oszillators richtig interpretiere (bin noch nicht fertig mit Umzeichnen). Ist das Signal symmetrisch, oder sind die Flanken unterschiedlich steil?

Weiter bin ich noch nicht gekommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: So Jun 19, 2022 8:01 
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Hallo Bernhard,

an U5 Pin 6 habe ich etwas dreieckähnliches, aber sieh am besten selbst:
Dateianhang:
DSCN5879 komp.JPG
DSCN5879 komp.JPG [ 48.59 KiB | 9098-mal betrachtet ]

Aufgenommen bei 1V/div.
Bis auf die kleinen Sprünge an den Maxima ist es jedenfalls symmetrisch.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: So Jun 19, 2022 9:33 
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Hallo, Max,
ich steige gerade erst in dieses Thema mit deinem Wavetek Generator ein.

Ich hatte mal ein ähnliches Gerät, ebenfalls von Wavetek.

Dort war auch eine erhebliche Skalenabweichung feststellbar.

Meine damalige Diagnose war das Frequenzeinstellpoti selbst. Das ist ein normales Kohleschichtpoti.

Die Kohleschicht wird im Laufe der Jahre von Schleifer etwas abgerieben, durch normale mechanische Reibung.
Das führt dazu, daß die Kohleschicht in häufig benutzten Bereichen dünner wird. Das wiederum führt dazu, daß die gemäß Drehwinkel und Skalenaufdruck geforderten Werte, um die Frequenz zu erzeugen, die dem Stalenaufdruck entspricht, nicht mehr stimmt.

Ich hatte das damals so gelöst, daß ich mir das Gerät so abgeglichen hatte, daß die Endpositionen stimmen, und hatte mir dann Markierungen auf die Skala gemacht.

Das Gerät habe ich aber jetzt nicht mehr.

Vielleicht liegt überhaupt kein weiterer Fehler vor?

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: So Jun 19, 2022 9:54 
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hoeberlin hat geschrieben:
Ich hatte das damals so gelöst, daß ich mir das Gerät so abgeglichen hatte, daß die Endpositionen stimmen, und hatte mir dann Markierungen auf die Skala gemacht.


Hallo Henning,

mit den vorgesehen Abgleichelementen komme ich aber nicht annähernd in die Nähe des unteren Skalenendwertes. Außerdem ist das ja auch keine Lösung - ein Messgerät, bzw. Signalgenerator hat ohne Kompromisse zu funktionieren, wie es vorgesehen ist, ansonsten hat es auf meiner Werkbank nichts verloren.
Sollte das wirklich der Fehler sein, dann käme höchstens ein neues Poti in Frage. Allerdings glaube ich nicht, dass es daran liegt. Das Poti erreicht an den Endanschlägen 0 Ohm, bzw. 5 kOhm, also müssten die Frequenzen zumindest an diesen Punkten ja stimmen, wenn die restliche Schaltung fehlerfrei ist. Eine abgenutzte Schleifbahn dürfte sich ja dann höchtens in Inhomogenitäten beim Durchfahren des Frequenzbereiches äußern und die abweichenden Spannungen an den Endpositionen wären damit auch nicht erklärt.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: So Jun 19, 2022 23:43 
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Hallo Max,

langsam verstehe ich die Schaltung in groben Zügen …

Der Generator ist an sich symmetrisch aufgebaut, was man am Schaltbild nicht gleich erkennt (zumindest ich nicht).

U1/1 (Pins 3-2-1) erzeugt eine einstellbare Stromsenke (U6Q3 mit R54), die die angeschalteten Kondensatoren entlädt.

Im Pfad R43 – R44 - R45 – U4Q4 – R40 – U3 – R32 – U6Q4 – R55 fließt überall der gleiche Strom, weil nirgends ein nennenswerter Strom abgezweigt wird. (Die Basisströme habe ich vernachlässigt, U3 ist nur eine Diode). Die Strom bestimmenden Widerstände sind alle gleich (2,21 kOhm), außer im Bereich der Abgleichmöglichkeiten, wo man etwas Spielraum zum Einstellen benötigt.

Damit erzeugt U1/2 (Pins 5-6-7) genau den gleichen Strom, den U1/1 vorgibt. Über U4Q5 mit R47 werden die angeschaltenen Kondensatoren geladen.

Welle26 hat geschrieben:
an U5 Pin 6 habe ich etwas dreieckähnliches, ...
Bis auf die kleinen Sprünge an den Maxima ist es jedenfalls symmetrisch.

Das zeigt, dass der Lade- und Entladestrom gleich groß sind. D. h. auch die Stromspiegelschaltungen (U1/1 und U1/2 über die Transistoren in U4 und U6 mit den Emitterwiderständen) funktionieren, zumindest bei dieser Stellung des "Dial"-Potis. Die Sprünge rühren von R51 her. An ihm ändert der Strom seine Fließrichtung, entsprechend ergibt sich daran ein kleiner Spannungssprung. Auf der anderen Seite von R51, wo auch das Signal über Q9 ausgekoppelt wird, wird kein Sprung zu sehen sein.

Die beiden Stromspiegelschaltungen arbeiten im Gleichstrombetrieb, sie sind immer beide aktiv, hier schwingt noch nichts. Diese Schaltungsteile müssen nur der niedrigen Sweepfrequenz folgen können.

Das Schwingen wird erst erzeugt durch die Rückkopplung über Q9, Q11 und den Doppelkomparator U7 auf die Verbindung "SQR".

Die beiden gleichen Lade- und Entladeströme fließen immer, jeweils einer der beiden wird abwechselnd über "SQR" abgeleitet. Die Stromquellen müssen nicht besonders schnell sein, nur die Umschaltdioden in U5 müssen schnell sein.

Zu den Grenzen der Frequenzeinstellung:
Obere Grenze -> hoher Lade und Entladestrom. Der wird über R19 eingestellt. Das scheint ja auch zu funktionieren.

Die untere Grenze ist schwieriger, die soll nur 1/1000 der oberen Frequenz sein, d. h. der Lade- und Entladestrom soll nur 1/1000 des Maximums sein. Lade- und Entladestrom werden dann schon etwas unterschiedlich und die Dreieckspannung nicht mehr symmetrisch sein.
Der maximale Lade- und Entladestrom (Dial-Poti auf Stellung „4.0“) beträgt schätzungsweise 2 mA. In Stellung "0.004" sind Lade- und Entladestrom dann nur noch um 2 µA.

Eigentlich ergibt sich die untere Frequenz durch R14.
Prüfen:
Spannung an R26:
- Dial Poti max: 15 V
- Dial Poti min: ca. 15 mV
Spannung an U1, Pin 14:
- Dial Poti max: -5,1 V
- Dial Poti min: ca. -5 mV

Bei der Minimalstellung des Dial Potis sind die Spannungen und Ströme so gering, dass die Fehler stark zunehmen.
Diese Fehler sollen pauschal durch R37 verringert werden. Das klappt nur bedingt, zumindest die Frequenz (Skalen-Faktor 0,004) sollte aber ungefähr einstellbar sein.
Prüfen:
Spannung an U1, Pin 6:
- R37 max: 30 mV
- R37 min: -30 mV
Der Einstellbereich ±30 mV sollte gut ausreichen, um die Offsetfehler aller Bauteile auszugleichen.

Wenn diese Spannungen einstellbar sind, oder auch nicht, schauen wir weiter.

Bei sehr kleinem Ladestrom muss die Ausgangsspannung der TL084 (U1) bis ca. 1 V an die Versorgungsspannung reichen. Das liegt außerhalb der Spezifikation. Vielleicht ist das Gerät gar nicht fehlerhaft, sondern das Design.

Bei Minimalstellung des Dial Potis liegt zwischen den oberen Anschlüssen von U3 und dem unteren Anschluss von R32 die oben angegebene Spannung 5 mV. Dann fließt durch U3 kein nennenswerter Strom mehr. Die Schaltung kann dann nur funktionieren, wenn der Schalter C (von Lin/Log) geschlossen ist und U3 überbrückt. Ist der Schalter C in Stellung Lin geschlossen und hat er auch Kontakt?

Im Komparatorteil fehlt in meinem Plan der obere Anschluss von R62 (dort steht nur "+/"). Ist R62 mit +15V verbunden?

Freilich gibt es noch mehr Möglichkeiten für das Nichteinhalten des unteren Skalenwerts.


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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Mo Jun 20, 2022 7:51 
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Hallo Bernhard,

danke für Deine Mühe.
Die Werte zu kontrollieren werde ich wohl erst heute abend schaffen, aber hier sind noch Ausschnitte aus dem Service-Handbuch, die vielleicht noch zum Schaltungsverständnis beitragen. Im Prinzip steht da allerdings auch nur das, was Du schon beschrieben hast.

Bild

Bild

Bild

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Funktionsgenerator Wavetek 188
BeitragVerfasst: Mo Jun 20, 2022 16:49 
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Hallo Bernhard,

hier nun die nachgefragten Messwerte:

Spannung an R26:
- Dial Poti max: 15,42 V
- Dial Poti min: 830 mV

Spannung an U1, Pin 14:
- Dial Poti max: -5,06 V
- Dial Poti min: -256,4 mV

Spannung an U1, Pin 6:
- R37 max: 30,2 mV
- R37 min: -30,7 mV

R62 hängt wie von Dir vermutet an +15 V. Die Angabe im Plan ist wirklich etwas kryptisch...
Der Schalter C ist in Position "lin" geschlossen und kontaktiert einwandfrei.

Die Spannungen am unteren Anschlag weichen dem Fehlerbild enstprechend stark ab.

Viele Grüße
Max

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