guido0815 hat geschrieben:
Die Herausforderung wäre es, eine Funkuhr nur mit Röhren zu bauen. Dazu hatte Jemand mal Überlegungen angestellt, wie man ein Schieberegister mit Kaltkathodenthyratrons baut.
Wie wäre denn deine Vorstellung zur Realisierung des Stellens der Uhr mit dem DCF 77 Signal?
Hallo Guido,
zur ersten Frage : das Schieberegister wäre noch das geringste. Der Aufwand für eine DCF-Röhrenuhr wäre enorm. Zunächst müsste man einige Fragen klären:
- wie soll die Anzeige erfolgen
- welche Röhren können/sollen verwendet werden
- wie sicher soll die Anzeige sein, also wieviel Aufwand will man spendieren, um fehlerhafte Anzeigeergebnisse zu vermeiden
Die Codierung von DCF-77 macht es dem ambitionierten Röhren-Fan nicht gerade leicht. Angenommen, Du hast es geschafft, die Bits einer Minute
in ein Thyratron-Schieberegister zu packen und hast parallel dazu auch noch alle Parity-Bits geprüft. Dann muss das Ergebnis erstmal "abgespeichert" werden,
d.h. ein weiteres Set von Thyratrons übernimmt nun vielleicht diese korrekten Bits. Nun soll die Anzeige schön mit Nixie-Röhren gemacht werden - dann
müssen die Bits ausdekodiert werden. Sehr hässlich. Es ist machbar, aber es wird nicht schön glaube ich.
Würdest Du Halbleiter-Dioden zum decodieren zulassen ? Oder nur reine Röhren-Widerstands-Netzwerke?
Nur so paar Gedanken, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Projekt Spaß machen würde...
und zur 2. Frage:
ich würde tatsächlich einen Controller nehmen, um die Uhr per DCF-Signal zu stellen. Alternativ könnte man die Zeit auch aus einem PC holen, und per Funk
oder optisch an die Uhr übertragen. Letzteres hätte den Charme, dass man alle seine Eigenbau-Uhren im Haus (sofern man eben mehrere hat) zentral
mit einem Zeitsignal zum Stellen der Uhr versorgen könnte und nicht jedesmal ein DCF-Modul braucht. Sinnvoll speziell wenn der DCF-Empfang gestört ist
durch Schaltnetzteile oder was auch immer.
Viele Grüße
Markus
PS: habe mir gerade Deinen DCF-77 RX mit Röhren angeschaut. Sehr interessant ! Mein neues Projekt soll ein SAQ VLF-Empfänger für 17,2 kHz werden,
der mit Röhren aus der Zeit arbeitet, als der Alexanderson Alternator in Schweden noch kein Oldtimer war, sprich der Empfänger soll mit Trioden
wie z.B. Re074 aufgebaut werden. in einem Buch von 1920 habe ich da einige Schaltungen gefunden, die ich ausprobieren möchte.
(Die hatten natürlich noch keine Re074, die kam m.W. erst 1927 auf den Markt, aber zumindest sind Trioden verwendet worden)