Hallo Max,
lass' Dich aber bloß nicht entmutigen...
Ein 5-Ohm-Lautsprecher von irgendeinem alten Röhrenradio oder ähnlich, tut es genauso. Die Wattzahl des Lautsprechers ist unerheblich.
Der Übertrager kann irgendwelche Windungsverhältnisse haben zwischen 4:1 und 10:1 und kann auch von einem Röhrenradio stammen.
Er kann "dick" oder "dünn" gebaut sein, egal.
Daran liegt es nun sicher nicht, wenn Du Verzerrungen hörst.
Schau mal hier:
Dateianhang:
kleiner_Transistorverstärker_b.jpg [ 109.44 KiB | 2788-mal betrachtet ]
Die Schaltung der
Endstufe habe ich hier in genau dieser Dimensionierung mehrfach aufgebaut, sie funktioniert bei mir ohne Verzerrungen, schon mit 9Volt Betriebsspannung. Mit höherer Betriebsspannung sollte es eher besser funktionieren.
Ob Du den Lautstärkeregler (links im Schaltbild) benötigst, hängt davon ab, ob sich Deine Musik-Quelle in der Lautstärke schon verstellen lässt oder nicht.
Das Trimmpoti R12 stellst Du bei mittlerer Musik-Lautstärke auf verzerrungsfreien Ton ein, und lässt die einmal gefundene Einstellung auf Dauer so stehen. Wenn Du kein 180k Trimmpoti hast, kannst Du mal jeden höheren Wert (z.B. 500 k) versuchen. Vielleicht funktioniert auch ein etwas niedrigerer Wert wie 150k - musst Du ausprobieren.
Wenn Du keinen Kondensator 47pF hast, tut es für den Anfang jeder Wert unter 470pF.
Die jetzt folgende Erläuterung benötigst Du für den Nachbau nicht, Du kannst sie überspringen, wenn Du willst.
Die Schaltung, die Du Dir ausgesucht hast, habe ich in der Endstufe um den einen oder anderen Schaltungskniff ergänzt, um die Nachbausicherheit zu erhöhen. Etwas Umbau-Arbeit, aber dann sicherer Erfolg.
Der Kondensator 47pF zwischen Kollektor und Basis dient dem gleichen Zweck wie C1; hohe Frequenzen werden unterdrückt. Ich mache es mit Hilfe einer Gegenkoppelung, der Effekt ist in etwa der gleiche. Der Unterschied ist, dass ich nicht die hohen Freuquenzen aus dem Signal beseitige, sondern die unerwünschte Verstärkung für hohe Frequenzen beseitige. Das ist insofern vielleicht "zielführender". Ich komme so auch mit einem kleineren Kondensatorwert klar, und den gibt es als Röhrchen-Keramik-Kondensator, was alle HF-Probleme an diesem Transistor minimiert. Ein Folien-Kondensator kann es natürlich auch sein. Je höher Du die Kapazität machst, z.B. 4700pF, desto dumpfer klingt der Ton, weil die Höhen abgeschnitten werden. Probier' es aus, es macht Spaß, die Wirkung zu hören.
Der Widerstand 180k zwischen Kollektor und Basis bewirkt eine gewisse Stabilisierung des Arbeitspunktes, denn hier wird eine Gegenkoppelung verwirklicht. Exemplarstreuungen und Temperatureinflüsse spielen dann keine Rolle mehr. Deine Schaltung hatte den sehr großen Emitterwiderstand zur Stabilisierung des Arbeitspunktes, den müssen wir aber - siehe unten - ändern.
Die Einstellbarkeit von R12 (Trimm-Poti) ermöglicht es Dir, den Arbeitspunkt des Transistors verzerrungsfrei einzustellen.
Dadurch wirst Du dann auch unabhängig vom Transistortyp. Ich habe immer Typen der Verstärkungsgruppe "C" verwendet, denn sie haben die höchste Stromverstärkung. Ob aber BC 547 oder BC 549 oder irgend ein anderer npn ist für den Anfang erst einmal egal.
Der Emitterwiderstand muss zwingend so stark verkleinert werden, sonst funktioniert gar nichts nach der Änderung am Kollektorwiderstand. Denn der aus dem Kollektor herausfließende Strom muss ja zuvor in den Emitter hineinfließen können, und wenn da ein so großer Widerstand im Emitter liegt, kommt kaum ein "ordentlicher" Kollektorstrom zustande. Das gibt dann eine winzige Flüster-Lautstärke, oder aber höllische Verzerrungen. Also muss der Emitterwiderstand erheblich kleiner werden. Ich wähle 100 Ohm, zur Not tun es auch 150 oder 180 Ohm. R10 fällt weg und wird durch einen Draht ersetzt.
_________________
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.