Ja, ich schrieb "Stelltrafo", meinte aber "Stell(trenn-)trafo", also die Aussage bezog sich grundsätzlich auf reine Stell-, Trenn- und kombinierte Stelltrenntrafos. Die haben im allgemeinen keine Probleme mit Spannungen bis 250V~ egal welches Baujahr.
Es reicht also, daß Du Dir irgendeinen preisgünstigen Stell-Trenn-Trafo kaufst, auch einen alten, und diesen normal an das Netz anschließt. Das funktioniert in 99,...% der Fälle völlig problemlos.
Die Netzspannung wird auch nur selten 250V~ erreichen (wie gesagt, mit dem Multimeter mal messen zu verschiedenen Tageszeiten....), zu hohe Netzspannungen sind eher die Ausnahme. Im Einzelfall kann man sich auch beim Netzbetreiber beschweren, wenn die 250V~ oft überschritten werden (bis 253 sind zulässig! 5% der Zeit sogar noch mehr), was ich wie gesagt nicht glaube...
Wenn es doch "schief" gehen sollte und Dein Stell-Trenn-Trafo Probleme mit der Spannung bekommen sollte (brummt laut und zieht zu viel Leerlaufstrom), kannst Du besagten Vorschalttrafo verwenden, also einen modernen Leistungstrafo, dessen Sekundärwicklung die Stromstärke des Stell-Trenn-Trafos bringt... Das wäre nur ein möglicher Ausweg für eine sehr unwahrscheinliche Eventualität! Der Vorschalttrafo könnte dann auch ein modernerer nur-Stelltrafo ohne Netztrennung sein (sehr billig bis umsonst aus Haushaltauflösungen etc. zu bekommen da den kaum noch jemand braucht), eventuell sogar ein automatischer Spannungskonstanthalter (früher oft in Bakelit-Kiste eingebaut), von letzerem würde ich aber eventuell abraten, weil die Kurvenform der Wechselspannung eventuell verzerrt wird, nicht sehr, aber viell störend...
Also nochmal: Einfach irgendeinen Trenn-Stelltrafo kaufen und ans Netz anschließen, wahrscheinlich alles gut!
Die Bewertung, ob andere 220V~Geräte an 235+V~ zu betreiben gehen, siehe oben, ähnliche Problematik, ähnliche Lösungsmöglichkeiten... Du hattest ja Deine Ursprungsfrage zweigeteilt, zunächst nach dem Trennstelltrafo (oder Stelltrenntrafo) und dann allgemein nach den Radios. Bei den Radios isses ja auch oft so, daß die Netztrafos die hohe Spannung ohne Weiteres verarbeiten können, weil genug Reserve drin ist. Die höheren Sekundärspannungen stören hierbei eher (zu viel Röhrenheizspannung und Anodenspannungen, Endröhren laufen zu heiß).
Im Zweifelsfall zunächst mit Grundlagen beschäftigen ! Stichwort: Magnetisierung des Trafos im Leerlauf, Problem, daß die Spannung den Fluß vorgibt, bei zu hoher Spannung gerät der Kern in Sättigung, die Stromaufnahme steigt stark an und überlastet die Wicklung, abgesehen davon, daß zu viel Leistung in Wärme umgewandelt wird.
Gruß Ingo
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