[phpBB Debug] PHP Warning: in file /includes/functions.php on line 4559: Invalid argument supplied for foreach()
Dampfradioforum • Thema anzeigen - Gitterspannung

Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Aktuelle Zeit: Fr Apr 19, 2024 19:14

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Gitterspannung
BeitragVerfasst: So Aug 23, 2020 17:38 
Offline

Registriert: So Aug 23, 2020 17:29
Beiträge: 5
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,
ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom gemessen. Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar waren, bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf -15 mV.
Warum?
Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0 V eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve, so wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V gemessen.
Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte ich -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400 mV. Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen. Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr! Wenn ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV ab. Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das Voltmeter vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15 mV und -250mV.
Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge helfen?! Das Bild der Schaltung habe ich angehängt.
Gruß aus Köln
Burkhard


Dateianhänge:
Schaltung(2).jpg
Schaltung(2).jpg [ 31.64 KiB | 4315-mal betrachtet ]
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Gitterspannung
BeitragVerfasst: So Aug 23, 2020 17:55 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 655
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

wenn Du mit dem Kathodenwiderstand arbeitest, wirkt ja die Gitterspannung der Röhre nicht mehr gegen Masse, sondern gegen die "floatende" Kathode. g1 gegen Masse gemessen beinhaltet also auch die Spannun über dem Kathodenwiderstand und ist damit für Erkenntnisse unbrauchbar. Das Gitter wird in diesen Schaltungen rel. niederohmig (100kOhm) mit Masse verbunden und hat auch Massepotential, wie gesagt, in üblichen Verstärkerstufen, es gibt immer auch exotische Schaltungen bzw. auch Kombinationen mit Kathodenwiderstand und trotzdem externer Gitterspannung, z.B. bei geregelten Fernseh-ZF-Stufen..

Ja, bei Trioden wirkt die Anode auf das Gitter zurück, dehalb wurde die Tetrode...Penthode mit Schirmgitter erfunden... wobei die eigentlich vorrangig den Einfluß sich verringernder Anodenspannung auf den Anodenstrom verhindern soll... Ob das bei Dir das Problem ist, kann ich aber nicht genau sagen, bin da grad nicht 100pro sattelfest.
Eine Penthode als Triode zu beschalten geht schon (a an g2), ich würde trotzdem mit einer EC92 oder ECC82 anfangen, solche grundlegenden Dinge zu probieren.

Gleichspannungsschaltungen können aufgrund der Charaktersitik von Röhren trotzdem ungewollt HF-Schwingungen fabrizieren, besonders, wenn solche Kennlinienversuche durchgeführt werden, ich würde bei statischen Versuchen immer das g1 über 100nF direkt an der Fassung mit Masse verbinden, ggf. noch einen 5k Widerstand vor das g1 schalten, vielleicht auch die Anode ebenfalls mit abblocken.

Gruß Ingo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Gitterspannung
BeitragVerfasst: Mo Aug 24, 2020 12:11 
Offline

Registriert: So Aug 23, 2020 17:29
Beiträge: 5
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Ingo,
danke für deine Tipps!
Also, der Sinn des Kathodenwiderstands ist, dass zwischen G1 und Kathode eine negative Spannung entsteht. OK, klar, dann sollte man auch zwischen Kathode und G1 messen :idea:
Ich habe gestern noch mit einer anderen 6J1 Röhre den gleichen Versuch gemacht. Wenn ich (ohne Kathodenwidestend und mit 1M Gitterwiderstand) Batteriespannung zwischen G1 und Kathode lege und mit einem Poti reguliere, kann ich sehr schön die Gitterspannung - Anodenstrom-Kennlinie aufnehmen. Alles ist stabil und zu meiner Anfängerfreude! Über feste Gitterwiderstände (100K, 220K, 470K) schwankt die Gitterspannung und der Anodenstrom, so wie bei der ersten Versuchsröhre. :wut: Ich dachte schon, es liegt vielleicht am Steckbrett und den nur gesteckten und nicht gelöteten Verbindungen. Aber vielleicht sind es ja auch Schwingungen, wie du vermutest. Ich werde es mal mit dem Kondensator und dem Widerstand probieren. Und auch mit einer ECC 82, die habe ich nämlich auch gekauft. Vielleicht schaffe ich es heute noch, ansonsten werde ich wegen eines Kurzurlaubs dann nächste Woche berichten.
Danke und Gruß aus Kölle!
Burkhard


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Gitterspannung
BeitragVerfasst: Mo Aug 24, 2020 13:14 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Beiträge: 2705
Wohnort: Sauerland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Burkhard,
OnkelBu hat geschrieben:
Also, der Sinn des Kathodenwiderstands ist, dass zwischen G1 und Kathode eine negative Spannung entsteht. OK, klar, dann sollte man auch zwischen Kathode und G1 messen :idea:
das kann - je nach Innenwiderstand des Meßgerätes - dazu führen, daß die Röhre stärker durchsteuert.
Die negative Gitterspannung ist in dieser Schaltung nur möglich, weil die Kathoden-Gitter-Strecke sehr hochohmig ist. Durch ein parallelgeschaltetes Meßgerät mit sagenwirmal 1MOhm Innenwiderstand haben wir einen Spannungsteiler (MG-Innenwiderstand in Reihe mit dem 1MOhm-Widerstand vom Gitter nach Masse), durch den die entstehende Kathoden-Gitter-Spannung dann nur halb so hoch ist wie die Spannung über dem Kathodenwiderstand. Das läßt die Röhre stärker durchsteuern.

Zum direkten Messen der Gitter-Kathodenspannung verkleinerst Du am besten den 1MOhm-Widerstand auf 1kOhm oder sogar 0 Ohm.

Gruß, Frank

_________________
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Gitterspannung
BeitragVerfasst: Mo Aug 24, 2020 15:06 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 655
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
...guter Einwand, Frank !

Ich mußte aber auch erst 3x überlegen, was DU mit dem Satz meintest:

Zitat:
Die negative Gitterspannung ist in dieser Schaltung nur möglich, weil die Kathoden-Gitter-Strecke sehr hochohmig ist.


Die Spannung ansich ist ja am Rk niederohmig, aber die Zuführung erfolgt auf das g1 über den Widerstand zwischen g1 und Masse, damit würde ein rel. "niederohmiges" Meßgerät die Kathodenspannung aufs Gitter geben, wie Du beschrieben hattest.

Auch Dein Vorgehen, den Widerstand zwischen g1 und Masse für diese statischen Messungen niederohmig(er) zu machen, ist gut.

Gruß Ingo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Gitterspannung
BeitragVerfasst: Mo Aug 24, 2020 21:18 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Beiträge: 2705
Wohnort: Sauerland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Du hast recht, Ingo, der Satz ist nicht so toll. :)

Mit "die negative Gitterspannung" meinte ich die Spannung aus der Schaltung so wie sie ist, also ohne Belastung durch ein Meßgerät. Die Gitter-Kathodenspannung kann natürlich auch dann negativ sein, wenn die Gitter-Kathodenstrecke niederohmiger ist; nur hat sie dann einen kleineren Betrag.
(Der Gitterspannung, die sich dann ergibt, kann man sich auch zeichnerisch annähern. Schöne Fingerübung :), hülfe aber nicht beim Verständnis.)

Gruß, Frank

_________________
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum