Hallo Zusammen,
ich tüftele seit Längerem an einem Röhrenkopfhörerverstärker bei dem ich Ringkerntrafos (RKT) als Ausgangsübertrager einsetzen möchte. Da nun im Single-Ended-Betrieb die Endstufe einen DC-Ruhestrom durch den Übertrager fließen lässt, findet im Kern eine Vormagnetisierung statt. Diese setzt die untere Grenzfrequenz (vermutlich massiv) herab. Ringkerntrafos sollen, wie ich gelesen habe, sehr empfindlich auf eine Vormagnetisierung reagieren.
Für den Kopfhörerverstärker benötige ich nur ca. 100mW - 200mW im Kopfhörer.
Die erste Idee war nun, einen im Grunde völlig überdimensionierten RKT einzusetzen (in meinem Fall ein 50VA RKT) und zu hoffen, dass dieser den geringen DC-Ruhestrom der Endröhre (in meinem Projekt: 20 mA) "toleriert".
Die zweite Idee (um diese geht es mit in diesem Thread) besteht darin, den primärseitig fließenden Ruhestrom auf der Sekundärseite durch einen Gleichstrom (entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Trafos/Übertragers) zu kompensieren. Dazu bin ich nun auf der Suche nach einer geeigneten Schaltung (Konstantstromquelle (CCS)), welche mir das sekundärseitige Einspeisen (in meinem Projekt: ca. 141mA (einen Feinabgleich würde ich am realen Aufbau machen wollen)) in eine eigenständige Sekundärwicklung des Übertrages (R_DC: 7,5 Ohm) ermöglicht.
Die Probleme, die sich nun stellen sind folgende:
- die CCS darf die Sekundärwicklung möglicht wenig belasten, muss also hochohmig sein.
- die CCS arbeitet quasi "gegen" die (von der Primärseite) in der Sekundärwicklung induzierte NF-Signalspannung (im Projekt liegt diese in der entsprechenden Kompensationswicklung bei Vollaussteuerung bei 2,8V(AC_eff).
- die CSS soll möglichst brummarm sein.
Es gibt nun viele Varianten von mit Halbleitern diskret aufgebauten Konstantstromquellen. Nachfolgend habe ich mal einige Konzepte als Schema zusammengefasst (siehe Anhang BILD_1)
Auch Operationsverstärker lassen sich nutzen (siehe Anhang BILD_2).
Ich kann aber nicht so wirklich einschätzen, wie sich eine der Schaltungen in meiner ("sehr speziellen") Applikation verhält. Vielleicht hat Jemand von Euch eine gute Idee ...
Meine Gesamtschaltung des KHV zeigt BILD_3 im Bild-Anhang.
Den Ringkerntrafo-Übertrager habe ich in Handarbeit sekundärseitig komplett neu bewickelt (siehe auch mein
Thread dazu), damit ich für alle Impedanzen (30, 50, 150, 300, 600 Ohm) eine Anzapfung habe und auch Wicklungen für eine Gegenkopplung sowie die besagte DC-Bias-Kompensation.
Das Konzept einen RKT als AÜ in einem SE sekundärseitig zu kompensieren wurde auch schon vor Jahren mal im MC-Forum aufgegriffen (
Klick). Dort sind auch sehr interessante Frequenzgänge eines SE-Amps mit RKT als AÜ dargestellt.
Viele Grüße
Steffen
PS: Ich hatte eine ähnliche Fragestellung auch schon mal vor einigen Wochen im Elektronik-Teil des Hifi-Forum veröffentlicht. Speziell was die CCS anbelangt bin ich aber leider nicht weiter gekommen.