Hallo Frank,
beim Bau des Funktionsgenerators mit XR2206 ca. 1978 fiel mir die Unsymmetrie des Signals auf; ich hatte damals ein Poti ergänzen müssen und erst damit Symmetrie erzielt; es war P7 (an Pin 3), aber P4 (an Pin 15 und 16) war ebenfalls für die Symmetrie-Einstellung wirklich nötig. Mit dem Trimm-Widerstand P5 zwischen Pin 13 und 14 stellt man die Qualität des Sinus ein.
Das originale Schaltbild war von Elektor. So sieht die Schaltung bei mir heute aus:
(unsymmetrische Speisespannung: + 12 V)
Dateianhang:
Schaltbild_Funktionsgenerator 030813.JPG
Elektor schrieb Oktober 1977:
"Wichtigster Bestandteil (des XR2206) ist der VCO, eigentlich ein stromgesteuerter Oszillator, dessen Frequenz von den beiden Komponenten C ext (zwischen Pin 5 und 6) und R ext (an Pin 7 oder 8) bestimmt wird. Ein integrierter Transistor entkoppelt den Ausgang des VCOs. Sein Kollektor ist an Pin 11 zugänglich. Abhängig von dem logischen Zustand am FSK-Eingang (Pin9), ist der Anschluss 7 oder 8 aktiviert, so dass die Möglichkeit besteht durch unterschiedliche Beschaltung dieser beiden Ausgänge eine Frequenzumtastung (FSK = frequency shift keying) vorzunehmen.
Der Multipilzierer und Sinuskonverter sorgen für die weitere Signalaufbereitung. Für den Symmetrie- und Klirrfaktorabgleich sind weiter Anschlüsse vorhanden (Pin 13...16). Der Gleichspannungsanteil an der Ausgangsspannung wird über Pin 3 eingestellt. Über einen Spannungsfolger steht das Sinus- Dreieck- und Sägezahnsignal niederohmig an Pin 2 zur Verfügung. Der AM-Eingang Pin 1 ermöglicht eine Amplitudeneinstellung und Modulation des Oszillatorsignals.
Die Spannung an den Punkten Pin 7 und Pin 8 wird im IC auf 3V (typ) stabilisiert, ... der über einen Widerstand gegen Masse abfließende Strom darf zwischen 1 µA und 3 mA variieren. Von diesem Strom und der externen Kapazität C ext hängt die Oszillatorfrequenz ab. ...
Durch einen kleinen Schaltungstrick ist es möglich, auch mit einem linearen Potentiometer eine lineare Frequenzeinstellung zu realisieren. "Gemeint sind die Widerstände 8k2 und das Poti 500 Ohm, welches über diverse Feineinstellungs-Widerstände mit den beiden Schleiferenden zwischen Plus und Minus der Speisespannung angeschlossen ist. Ist der Schalter S2 geschlossen, fließt genau der doppelte Strom, und die Frequenz ist doppelt so hoch. Der Feinabgleich wird mit P6 durchgeführt.
Weiter Elektor:
"Von dem Strom I f und der externen Kapazität C ext hängt die Oszillatorfrequenz ab.
Der formelmäßige Zusammenhang lautet: f [Hz] = I f [A] / (3 * C ext [F] )"
Im Zähler steht der Strom gemessen in Ampere, im Nenner der Faktor 3 multipliziert mit der Kapazität des Kondensators an Pin5 und Pin6 in Farad. Es errechnet sich die Frequenz in Hertz.
Weiter Elektor:
"Die geringste Temperaturdrift ergibt sich bei Strömen zwischen 15µA und 750µA"Elektor gibt auch folgende Formel an:
" f [Hz] = 1 / (R ext [Ohm] * C ext [F] )"Im praktischen Versuch habe ich mit 100n zwischen Pin5 und Pin6 und 10k zwischen Pin 7 und Masse eine Frequenz von etwa 1kHz erzielt.
Also: Diese Formeln stimmen.Nun zu den Schalterstellungen und deren Auswirkung auf die Stromkurvenform:
Für Rechteck geht lediglich S5 in die obere Position, S4 wird geöffnet.
Für Sinus müssen S3b geschlossen und S5 in der unteren Position sein, S3a ist zum P2 hin geschaltet, S4 ist offen.
Für Dreieck wird S3b geöffnet, S3a geht in die andere Position, S5 bleibt unten, S4 belibt offen.
Für Sägezahn bleibt alles wie bei Dreieck, jedoch wird S4 geschlossen.
Für Rechteck-Impulse bleibt S4 geschlossen, aber S5 geht in die obere Position.
S7 und der Transistor BC239 daneben dienen lediglich der Umpolung des Sync-Signals.
Der BC239 neben dem S5 nimmt das Signal vom Ausgeng des XR2006 und gibt es weiter.
Alle sonstigen Transistoren stellen den Signalverstärker dar, den man nicht zwingend braucht. An P1 stellt man die Ausgangs-Amplitude das Signals ein; Amplituden-Bereiche (*1 *10 *100) kann man mit S6 wählen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter,
weihnachtliche Grüße
Georg
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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.
