Hallo Forum,
vorab schildere ich die Gesamtsituation, damit Ihr Euch einen Eindruck verschaffen könnt, warum ich frage. Wer will, kann das überspringen.
Gesamtsituation:Das Haus am Kaiserplatz in Stolberg steht noch. Allerdings hat der reißende Flutstrom am letzten Mittwoch abend bis in den Morgen des Donnerstag letzter Woche die Flussrichtung vom Steinweg kommend quer über den Kaiserplatz strömend direkt auf das Haus genommen, mit irrer Fließgeschwindigkeit, so dass sich das Wasser am und dann auch im Haus bis an die Zimmerdecke des Erdgeschosses aufgetürmt hat. Die Scheiben der Apotheke im Erdgeschoss waren sofort zerstört, und das Wasser hat die Apotheke ausgeräumt. Da steht nichts mehr. Alles kaputt. Auch das Treppenhaus hat bis vor die erste Etage einiges mitgekriegt, der Schlamm war knöcheltief, als das Wasser abgelaufen war.
Der Apotheker hat zum Glück in einem trocken gebliebenen Stadtteil eine zweite Apotheke, die er natürlich weiter betreibt, so dass er nicht völlig ohne Einnahmen dasteht. Aber so oder so ist diese Katastrophe für den Apotheker ein berufliches Desaster, wie für so viele andere Menschen in Stolberg.
Die Straßen und Gehwege sind alle kaputt. Überall liegen Haufen von Straßenpflastersteinen. Bagger räumen die ab.
Alles ist voller Dreck, Müll, Sperrmüll, Schlamm und Wasser. Du siehst Leute - schlammüberströmt - aus den Kellern und Erdgeschossen kommen und Massen von zerstörten Möbeln, Waschmaschinen, Dekostoffen usw. usw. auf die Straße schmeißen. Möbel aus Spanplatten haben sich in schleimige Brocken von Sägespänen aufgelöst. Alles ist mit braunem Schlamm überzogen.
Viele Leute sind ohne Wohnung, oder leben im Schlamm. Auf dem Kaiserplatz stehen jetzt in Reih' und Glied ungefähr 20 DIXI-Klosetts für die allgemeine Bevölkerung, zweimal (oder dreimal) am Tag wird auf dem Platz unter einem provisorischen Zeltdach Essen ausgegeben.
Die Straßen, die weniger betroffen waren, sind überwiegend wieder geräumt und befahrbar, aber die Straßen in das tiefer gelegene Katastrophengebiet sind gesperrt, außer für Hilfsdienste, Firmen und Betroffene; die Menschen können zu Fuß gehen, natürlich muss man dabei Slalom laufen und sich vorsehen, dass man nicht in tiefe ausgespülte Löcher fällt, in denen man ehemals unterirdische Elektroleitungen, Kabelnetz-Kabel usw. offen liegen sieht.
Aber für uns ist viel schlimmer noch als der schlechte Zugang zum Haus, dass das Wasser mindestens 1 Tag lang im ganzen Keller stand, und Schlamm und Wasser haben den Aufzug, die Heizung und die Stromversorgung komplett zerstört. Alles, aber auch alles muss im Detail herausgerissen und völlig neu gebaut werden. Wasser läuft wieder, aber ist verschmutzt, also von "Trinkwasser" kann keine Rede sein. Gott sei dank ist Sommer, so dass die ebenfalls komplett zerstörte Heizung im Moment niemandem fehlt. Insgesamt hat es mich nicht so schwer getroffen, so dass ich nur ein "kleines" Problem zu lösen habe.
Der Hausanschlusskasten ist in diesem Haus im Keller verbaut, stand unter Wasser und muss von der EWV (Firma Energie- und Wasserversorgung) bzw. Regionetz (dem Stromnetzbetreiber in unserer Gegend) erst erneuert werden. Dazu muss vorher der total zerstörte Keller entrümpelt werden, der Schlamm mit Schaufeln und Eimern aufgekratzt werden und dann über eine winzige und schmale und darüber hinaus noch elend steile alte Kellertreppe nach oben befördert werden. Wenn das geschehen ist, muss mit Hochdruckreiniger und Abziehern alles gereinigt werden.
Mit letztgenannten Arbeiten beschäftigen wir uns schon tagelang, und es wird noch etwas dauern.
Wenn dann irgendwann der Hausanschlusskasten erneuert worden ist, kommt der Elektriker dran, alle Leitungen im Keller zu erneuern und den Verteilerkasten samt Sicherungen und Zählern zu erneuern. Leider gibt es Lieferengpässe bei den Bauteilen. Und der Elektriker hat nicht nur an diesem Haus viel Arbeit, es sind hunderte, wenn nicht tausende Häuser betroffen. Zeit-Ziel: 6 Wochen oder länger. So lange gibt es keinen Strom.
NotstromgeneratorHeute habe ich in Hückelhoven (unsere Rettung) einen Notstromgenerator (Einh~~~ TC-PG 55/E5) gekauft. Ich will den auf einer Dachterrasse unseres Hauses aufstellen, dafür ein Regendach bauen, und von dort aus das 400V- Kabel bis in meine zweite Etage verlegen und dort anschließen. Dazu habe ich diverse 400V- Materialien gekauft.
Zu dem 400 Volt- Anschluss:Ich muss den Anschluss vom Generator kommend an den Verteilerkasten in meiner 2. Etage sauber und VDE-konform durchführen.
Der CEE 400-Volt-Anschluss bietet mir die Pole L1, L2, L3 und N sowie die Schutzerde PE.
Ich könnte die vom Keller kommenden Leitungsadern L1, L2, L3 und N von meinem Verteilerkasten auf der Etage abtrennen und stattdessen dort die entsprechenden Pole einschließlich PE, die vom Notstromaggregat kommen, anschließen.
Nun meine Frage an die Experten:Wie mache ich das in einer Weise, die VDE-konform ist?
Welchen Leiterquerschnitt müssen die Adern in dem Kabel haben, welches vom Generator kommend an den Schaltkasten angeschlossen wird?
Der Generator leistet 3,6 kW (maximal 5,5 kW). Ich denke deswegen, dass Leitungsquerschnitte, die für 16 A ausgelegt sind, gut genug dafür sein sollten. Richtig?
Ist es angemessen, das vom Generator kommende in den Verteilerkasten hineinführende flexible Kabel (Litze) lose zu verlegen und einfach durch eine Zugentlastung in den Verteilerkasten hineinzuführen, oder ist es zwingend, dass ich zunächst eine wandständig fest montierte CEE-Kupplung vorsehen muss und diese zum Verteilerkasten hin mit starrem Leitungsdraht verdrahten muss?
Für kompetente Antworten wäre ich sehr dankbar.
(P.S.: Keine Sorge, bin offiziell "Elektrofachkraft" und für Arbeiten bis 400 Volt zugelassen)
Viele Grüße
und vielen Dank im voraus für eure Antworten
Georg