Hallo Georg,
Korngrenzen werden nur bei hoher Energie zerstört. Manche Hersteller, z. B. TDK Epcos (vormals Siemens) geben an, welche Stoßenergie wie häufig absorbiert werden darf. Geringe Energie vertragen Varistoren beliebig oft.
Beispiel: bedrahteter Varistor mit 25 mm Scheibendurchmesser:
https://www.tdk-electronics.tdk.com/inf ... oR_S25.pdfJe nach Toleranz der Generatorspannung wird man drei Varistoren mit Nennspannung AC 250 V oder 275 V verwenden. Aus dem Beispiel also
S25K250E4R12 oder
S25K275E4R12
Die vertragen bei der
Impulsform 8/20µs:
- 20 kA einmalig oder
- 15 kA 15 mal oder bei
Rechteckimpuls 1 ms:
- 650 A einmalig oder
- 17 A beliebig oft
Hatten die verwendeten Varistoren ausreichend hohe Spannung?
Varistoren gleichen Typs kann man parallel schalten. Die Kennlinien sind nicht so steil wie bei Z-Dioden, trotzdem verteilt sich die Leistung nicht ganz gleichmäßig auf alle Varistoren.
Für große Leistung gibt es Blockbauformen. Beispiel:
https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/ ... varistorenWie gleichmäßig die drei Phasen belastet werden müssen, sollte der Hersteller des Generators wissen und angeben. Ich nehme an, ungleiche Belastung ist nicht besonders kritisch, sonst würde das auf dem Typenschild entsprechend spezifiziert werden. Selbstverständlich darf keine der drei Phasen überlastet werden.
Überspannungen bei „Lastabwurf“ würde ich falls notwendig auch mit Varistoren abfangen. Das machst du schon richtig.
Man liest oft von dreistufigem Schutz gegen Überspannung:
1. Gasentladungsableiter (Grobschutz, kann kurzzeitig sehr viel Energie aufnehmen)
2. Varistor
3. Suppressordiode (Feinschutz, begrenzt die Spannungsspitze knapp über dem normalen Scheitelwert)
Gasentladungsableiter zünden erst bei hoher Spannung, die bei Blitzschlag erreicht wird. Die Überspannung beim Lastwechel des Generators schätze ich als zu niedrig ein, ein Gasentladungsableiter wird hier gar nicht aktiv werden.
Suppressordioden (Z-Dioden mit definierter Impulsbelastbarkeit) werden hier nicht notwendig sein. Für deren Verwendung muss die Schaltung und deren Verhalten ziemlich genau bekannt sein, um die Dioden nicht zu überlasten.
Eine grundlegende Frage ist für mich noch offen: Ist eine Überspannungsbegrenzung überhaupt notwendig?
Bernhard