Hallo Max,
langsam verstehe ich die Schaltung in groben Zügen …
Der Generator ist an sich symmetrisch aufgebaut, was man am Schaltbild nicht gleich erkennt (zumindest ich nicht).
U1/1 (Pins 3-2-1) erzeugt eine einstellbare Stromsenke (U6Q3 mit R54), die die angeschalteten Kondensatoren entlädt.
Im Pfad R43 – R44 - R45 – U4Q4 – R40 – U3 – R32 – U6Q4 – R55 fließt überall der gleiche Strom, weil nirgends ein nennenswerter Strom abgezweigt wird. (Die Basisströme habe ich vernachlässigt, U3 ist nur eine Diode). Die Strom bestimmenden Widerstände sind alle gleich (2,21 kOhm), außer im Bereich der Abgleichmöglichkeiten, wo man etwas Spielraum zum Einstellen benötigt.
Damit erzeugt U1/2 (Pins 5-6-7) genau den gleichen Strom, den U1/1 vorgibt. Über U4Q5 mit R47 werden die angeschaltenen Kondensatoren geladen.
Welle26 hat geschrieben:
an U5 Pin 6 habe ich etwas dreieckähnliches, ...
Bis auf die kleinen Sprünge an den Maxima ist es jedenfalls symmetrisch.
Das zeigt, dass der Lade- und Entladestrom gleich groß sind. D. h. auch die Stromspiegelschaltungen (U1/1 und U1/2 über die Transistoren in U4 und U6 mit den Emitterwiderständen) funktionieren, zumindest bei dieser Stellung des "Dial"-Potis. Die Sprünge rühren von R51 her. An ihm ändert der Strom seine Fließrichtung, entsprechend ergibt sich daran ein kleiner Spannungssprung. Auf der anderen Seite von R51, wo auch das Signal über Q9 ausgekoppelt wird, wird kein Sprung zu sehen sein.
Die beiden Stromspiegelschaltungen arbeiten im Gleichstrombetrieb, sie sind immer beide aktiv, hier schwingt noch nichts. Diese Schaltungsteile müssen nur der niedrigen Sweepfrequenz folgen können.
Das Schwingen wird erst erzeugt durch die Rückkopplung über Q9, Q11 und den Doppelkomparator U7 auf die Verbindung "SQR".
Die beiden gleichen Lade- und Entladeströme fließen immer, jeweils einer der beiden wird abwechselnd über "SQR" abgeleitet. Die Stromquellen müssen nicht besonders schnell sein, nur die Umschaltdioden in U5 müssen schnell sein.
Zu den Grenzen der Frequenzeinstellung:
Obere Grenze -> hoher Lade und Entladestrom. Der wird über R19 eingestellt. Das scheint ja auch zu funktionieren.
Die untere Grenze ist schwieriger, die soll nur 1/1000 der oberen Frequenz sein, d. h. der Lade- und Entladestrom soll nur 1/1000 des Maximums sein. Lade- und Entladestrom werden dann schon etwas unterschiedlich und die Dreieckspannung nicht mehr symmetrisch sein.
Der maximale Lade- und Entladestrom (Dial-Poti auf Stellung „4.0“) beträgt schätzungsweise 2 mA. In Stellung "0.004" sind Lade- und Entladestrom dann nur noch um 2 µA.
Eigentlich ergibt sich die untere Frequenz durch R14.
Prüfen:
Spannung an R26:
- Dial Poti max: 15 V
- Dial Poti min: ca. 15 mV
Spannung an U1, Pin 14:
- Dial Poti max: -5,1 V
- Dial Poti min: ca. -5 mV
Bei der Minimalstellung des Dial Potis sind die Spannungen und Ströme so gering, dass die Fehler stark zunehmen.
Diese Fehler sollen pauschal durch R37 verringert werden. Das klappt nur bedingt, zumindest die Frequenz (Skalen-Faktor 0,004) sollte aber ungefähr einstellbar sein.
Prüfen:
Spannung an U1, Pin 6:
- R37 max: 30 mV
- R37 min: -30 mV
Der Einstellbereich ±30 mV sollte gut ausreichen, um die Offsetfehler aller Bauteile auszugleichen.
Wenn diese Spannungen einstellbar sind, oder auch nicht, schauen wir weiter.
Bei sehr kleinem Ladestrom muss die Ausgangsspannung der TL084 (U1) bis ca. 1 V an die Versorgungsspannung reichen. Das liegt außerhalb der Spezifikation. Vielleicht ist das Gerät gar nicht fehlerhaft, sondern das Design.
Bei Minimalstellung des Dial Potis liegt zwischen den oberen Anschlüssen von U3 und dem unteren Anschluss von R32 die oben angegebene Spannung 5 mV. Dann fließt durch U3 kein nennenswerter Strom mehr. Die Schaltung kann dann nur funktionieren, wenn der Schalter C (von Lin/Log) geschlossen ist und U3 überbrückt. Ist der Schalter C in Stellung Lin geschlossen und hat er auch Kontakt?
Im Komparatorteil fehlt in meinem Plan der obere Anschluss von R62 (dort steht nur "+/"). Ist R62 mit +15V verbunden?
Freilich gibt es noch mehr Möglichkeiten für das Nichteinhalten des unteren Skalenwerts.