Hallo Bastelfreunde!

Hier möchte ich meinen Selbstbau-Röhrenverstärker vorstellen. Schaltplan:
Klick
Und so fing alles an...
Ein Kollege meinte zu mir: "Ein Röhrenverstärker, das wäre doch mal was für dich". Ja, aber die Zeit. Und die Kosten. Woher soll ich das Chassis nehmen?
Er sagte, Chassis, Abdeckkappen für die Trafos, Drehknöpfe aus Messing, das alles wäre kein Problem und er könnte es mir herstellen. Auch zwei 6L6 und einen Netztrafo aus einer Musiktruhe hatte er übrig. "Aber verdrahten musst du selber", sagte er noch zu mir.
Ich war natürlich sofort begeistert und nahm das Angebot an. Er bohrte und lackierte das Chassis, ein Bekannter machte die Seitenteile fertig, und dann packte er alles in eine Kiste und schickte sie mir.
Die Ausgangsübertrager besorgte er günstig und schickte sie auch mit.
In der Zwischenzeit hatte ich mich um die Elektronik gekümmert, einige Kleinteile besorgt und alles vorbereitet.
So kam das Chassis dann hier an, die Unterseite war noch leer:

Die Seitenteile sind Mahagoni-gebeizt und mit Zaponlack lackiert.
Dass der Netztrafo extra gekühlt ist, liegt daran, dass er vorher in einem anderen Verstärker in Verwendung war. Der zog mit seinen 8 Röhren so viel, dass der Trafo extrem heiß wurde. Bei meinem Verstärker ist die zusätzliche Kühlung nicht nötig und der Lüfter abgeklemmt.
Ich machte mich daran, die Elektronik zusammenzubauen. Das war an zwei Abenden erledigt. Die ganze Verdrahtung ist übersichtlicher, als sie auf dem Foto aussieht! Viele Grüße auch an 2_Stroker

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So weit war alles klar...
Gestern, am 4.1., war ich dann bei Schumi und wir sind zur "Endkontrolle" zum Kollegen Wolfgang gefahren, der das Gerät nochmal unter die Lupe nahm. Ergebnis:
Die Kathodenwiderstände der ECC waren mit 1 kO zu niedrig gewählt. So waren sie zwar in der ursprünglichen Schaltung vorgesehen, aber es verzerrte. Getauscht gegen 2,2 kO - läuft.
Aufgrund der nicht so gut passenden Übertrager AÜ15 (nicht für Anodenstrom-Vorbelastung geeignet) kam unterhalb von 100 Hz nicht viel. Leider sind die passenden AÜs (A10) sehr teuer und nicht gut zu bekommen.
Zuletzt prüften wir noch die Röhren und stellten erstaunt fest, dass die eine 6L6 von Sovtek relativ verbraucht war. Wolfgang gab mir eine als gut befundene Röhre mit.
Zuhause schloß ich die Gegenkopplung an, und siehe da, er hatte doch einiges an Bass zu bieten. Auch war sämtlicher Brumm verschwunden, obwohl ich die Heizung noch nicht einseitig auf Masse gelegt hatte.
Abschließend würde ich sagen, das war mein bisher schönstes Selbstbauprojekt.

Einen ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten, also Michael Kraemer, Wolfgang Ruf und nicht zuletzt auch Schumi

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Viele Grüße,
Niko