"Gebaut" wird hier eigentlich nicht viel, eher kombiniert, gut für Hauruck-Aktionen.
Diesen Funktionsgenerator habe ich - unerwarteterweise an einem Sonntag morgen - gebraucht, um Verzerrungen im NF-Teil eines Nordmende Elektra aufzuspüren. (Früher hatte ich auch einen klassischen Funktionsgenerator, aber - wie gesagt: früher.)
Er ist
ausschließlich für den Anschluß am TA- oder TB-Eingang geeignet!
Hardware1 MP3-Player
1 3,5 mm Stereoklinkenstecker mit Kabel
2 Widerstände 1 kΩ
2 Bananenstecker, 3-poliger DIN-Stecker o. ä.
SoftwareVerbindungsleitungDie hat wahrscheinlich jeder, der schon mal einen MP3-Player ans Röhrenradio angeschlossen hat. Falls nicht:
Auf der MP3-Player-Seite ist natürlich ein Klinkenstecker 3,5 mm. Die beiden 1-kΩ-Widerstände führen die Stereosignale zu einem Monosignal zusammen. Von einer Belastung des MP3-Player-Ausgangs mit zwei kopfhörer-ähnlichen Widerständen, um optimalen Frequenzgang, Rauschen usw. zu erreichen, habe ich mal abgesehen.
Der Stecker auf der Radio-Seite richtet sich nach dem benötigten Anschluß. Weil wir es ja ordentlich machen wollen, achten wir darauf, daß die beiden Massen miteinander verbunden sind.
Siehe auch
hier.
SignalerzeugungZiel ist es, mehrere MP3-Dateien mit möglichst idealen Signalen zu erzeugen. Der hier vorgestellte Weg ist nur einer von vielen.
Zunächst die beiden Tools "Audacity" und "CDEx" installieren.
Im folgenden Beispiel erzeugen wir einen 10-minütigen 1000-Hz-Ton und speichern ihn ab. Alternativ bietet Audacity noch Rechteck und Sägezahn.
- Audacity starten
- Menü: Generieren / Ton
Parameter eingeben und auf "Ton erzeugen" klicken

Nach ein paar Sekunden sieht man ein "Oszillogramm" - Abspeichern mit Menü: "Datei" / "Exportieren als WAV ..."
Man kann auch hier schon als letzten Punkt "Exportieren als MP3 ..." wählen und auf die nachfolgende Konvertierung mit CDEx verzichten, wenn man mit der Standardbitrate 128 kbps zufrieden ist. Audacity speichert MP3-Dateien nicht mit höherer Bitrate ab, zumindest habe ich keine Einstellmöglichkeit gefunden. Bei einem 1kHz-Sinus reicht das auch.
Für eine schnelle Frequenzgangkontrolle mit dem Oszilloskop verwende ich aber gerne ein Rechtecksignal. Wenn es dem Namen "Rechteck" gerecht werden soll, reichen dessen Oberwellen weit hoch, und eine höhere Bitrate wäre günstig. WAV-Dateien speichert das Audacity viel genauer ab als MP3s. Da die meisten MP3-Player keine WAV-Dateien abspielen können, müssen wir diese in MP3s zurückwandeln:
- CDEx starten
- Mit F4 in die Einstellungen gehen
- Im Reiter "Dateinamen" den gewünschten Zielordner eingeben
- Im Reiter "Kodierer" die nachfolgend eingekreisten Parameter einstellen

- Dialog "CDEx-Einstellungen" verlassen und mit F11 ( oder Menü: "Konvertieren" / "WAV-Datei(en) im komprimierte Audio-Dateien umwandeln") die zuvor gespeicherte WAV-Datei in MP3 umwandeln.
- MP3-Datei auf den MP3-Player kopieren.
Für einfachere Wege bin ich stets zu haben.
BetriebFrequenzgang-beeinflussende Einstellungen am MP3-Player sollten vermieden werden; also kein "Bass-Boost", "Klassic", "Rock" oder ähnlich, sondern "Normal".
Nicht aus Bequemlichkeit die Soundkarte des PCs benutzen, sondern wirklich den potentialfreien MP3-Player!
Der "eigentliche" Funktionsgenerator ist hier natürlich Audacity. Es gibt viele andere Audio-Werkzeuge, die Wellenformen generieren können, bei denen Standard-Funktionsgeneratoren verblassen würden.
Gruß, Frank
Edit 07.02.15: ein Bild erneuert, der Hoster zeigte es nicht mehr.
Edit 30.10.15: alle Bilder erneuert.