Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Offene Schallwand
BeitragVerfasst: So Aug 29, 2010 20:17 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Eine Sache, mit der ich mich demnächst mal beschäftigen werde (wenn meine Hobby-Kasse es wieder zuläßt :lol:), sind Lautsprechergehäuse nach dem Prinzip der "Offenen Schallwand". Da die Dampfradios ja ebenfalls nach diesem Prinzip gebaut waren, dürften solche Lautsprechergehäuse dieser alten Technik recht nahe kommen.

Ein sehr interessanter Artikel, den ich im Internet gefunden habe, dürfte dieser sein:
Die Offene Schallwand (OB)

Hier wird auch ein Link zu dem Simulationsprogramm EDGE angegeben, mit dessen Hilfe man eine solche Schallwand entwerfen und sich die dazu nötigen Bauteile (Widerstände, Spulen, Kondensatoren) errechnen lassen kann. Da man bei diesem Programm die speziellen Parameter des Lautsprechers nicht eingeben kann, lassen sich leider keine spezifischen Berechnungen durchführen. Da die prinzipiellen Eigenschaften einer offenen Schallwand aber wohl immer die gleichen sind, kommt man aber doch wohl sehr gut an praxisnahe Werte heran.

Wie ich das bis jetzt verstanden habe, scheint es für offene Schallwände am besten zu sein, wenn man hierfür Breitbandlautsprecher verwendet. Hier gibt es mehrere Anbieter:

Plus-Elektronik
Strassacker - Lautsprechershop
SpectrumAudio

Bei Strassacker gibt es noch eine gute "Berechner-Seite": Software-Werkzeuge, Lautsprecher-Berechner

Bei mir wird es noch einige Zeit dauern, bis ich mit dem Experimentieren anfangen kann, aber vielleicht ist das hier für den ein oder anderen auch interessant.

Viele Grüße
Willi


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BeitragVerfasst: Mo Aug 30, 2010 8:57 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Du kriegst mit einer Schallwand keinen Tiefbass hin. Da müßte die Schallwand größer sein, als die Wellenlänge des gewünschten Bass. Das stimmt schon. Du kannst die Größe der Schallwand jedoch "vergrößern", indem du die Seiten nach hinten klappst. Wenn die sichtbare Schallwand z.B. 70 cm breit ist und du noch zwei Seitenteile von je 40 cm machst, kommst du auf eine effektive Breite von 150 cm. Dasgleiche gilt für die Höhe. Dasselbe Prinzip hast du ja auch bei den Dampfradios. Hier sind die Lautsprecher ja auch auf einer offenen Schallwand montiert.

Dann kommt es wohl auch sehr darauf an, an welcher Stelle der Lautsprecher eingebaut wird. Das soll das Programm EDGE sehr gut simulieren. Dann kann man sich mit diesem Programm noch die zuschaltbaren Widerstände und Spule bzw. Kondensator berechnen lassen, um den Frequenzbereich anzugleichen.

Wie gesagt, ich konnte das bis jetzt noch nicht ausprobieren, aber ich finde das äußerst interessant. Du hast zwar nicht so einen Tiefbass, wie du ihn bei geschlossenen oder Bassreflex-Boxen erreichst, der Klang als solches soll allerdings ausgewogener sein.

Wie heißt es doch so schön: Versuch macht kluch. Also werde ich das irgendwann einmal ausprobieren.

VG Willi


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BeitragVerfasst: Mo Aug 30, 2010 12:15 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Diese Dinge werden sehr gut hier erklärt.

Ebenfalls bei dem Artikel Die Schallwand. Finde ich sehr interessant geschrieben.

VG Willi


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BeitragVerfasst: Mo Aug 30, 2010 12:28 
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Registriert: Sa Jan 23, 2010 17:48
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Wohnort: München
Hallo,
also mit dem Beispiel von Willi H 411 und ca. 0.75m Radius (Hälfte von 70cm + Rand von 40cm) käme man schon bis ca. 100Hz herunter (Umweg für akustischen Kusrzschluß ist doppelter Radius), dann hätte man 180° Phasendrehung bei der Laufzeit. Das wäre gar nicht mal sooo schlecht, viele kleinere sog. Hifiboxen schaffen auch nicht mehr.

Wenn im Mediamarkt auf einer Box steht "30Hz-20000Hz", dann sind das die Frequenzen, bei denen das DIN-Toleranzfeld verlassen wird - falls überhaupt mal gemessen wurde :roll: Und bei 50Hz und sogar bei 100Hz läßt das DIN-Toleranzfeld schon sehr viel zu, bei 50Hz weit über 10dB... Wir reden hier aber vom -3dB-Punkt im Frequentgang. Ein größeres Dampfradio oder eine Truhe dürfte als Schallwand wohl noch einen Radius von knapp 1m haben, das würde immerhin bis ca. 70-80Hz herunter reichen. Und da der Abfall zumindest in der nächst tieferen Oktave noch nicht so extrem ist, ist auch darunter noch einiges zu hören.

Am besten sind aber immer noch geschlossene Boxen, Volumen und Chassis so ausgesucht, daß man kritische Dämpfung (noch gerade keine Resonanzüberhöhung vor dem Abfall im Tiefbaßbereich) erhält. Dann noch "gefühlvoll" elektronisch korrigiert. Die wirklich guten Profimonitore sind meistens so gebaut. Allerdings braucht man dann relativ viel Verstärkerleistung. Baßreflex- und sonstige Boxen haben einen viel "krummeren" Frequenzgang im Phasenverhalten, was die Impulswiedergabe verschlechtert. Die Schallwand ist in der Beziehung gar nicht mal so schlecht.

Gruß


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BeitragVerfasst: Mo Aug 30, 2010 13:25 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Also, wenn man dem Programm EDGE trauen kann, müßte der mögliche Frequenzgang eines Lautsprechers bei einer 74 x 110 cm großen Schallwand vom Prinzip her folgendermaßen aussehen:

Bild

Hierbei wäre bei einem Abfall von -2dB immerhin noch ein Bass von 90 Hz zu erwarten. Da man bei diesem Simulationsprogramm keine spezifischen Daten der einzelnen Lautsprecher eintragen kann, dürfte es sich hier typische Daten handeln, die sich auf Grund der Größe der Schallwand und der Positionierung des Lautsprechers auf ihr ergeben.

Wenn man nun entweder zwei Widerstände und eine Spule bzw. zwei Widerstände und einen Kondensator vor den Lautsprecher schaltet:

Bild

soll man auf diesen Frequenzgang kommen:

Bild

Wenn dem so ist, hätte man bis 70 Hz einen "relativ" stabilen Frequenzgang. Bei einem Abfall von -2dB käme man sogar bis 50 Hz runter.

Ob dem nun so ist, kann ich bis jetzt auch noch nicht sagen. Bei meiner bisherigen Konstruktion, sie ist recht abenteuerlich, klingen die Schellackplatten jedenfalls recht gut. Der Klang ist recht "voll". Ohne daß man hierbei natürlich einen Tiefbass hat, aber den hatten die Schellackplatten sowieso nicht.

VG Willi


Nachtrag: Der Webspace, auf dem die Bilder liegen, hat manchmal "Ladehemmungen". Falls kein Bild zu sehen ist, bitte ich um etwas Geduld.


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BeitragVerfasst: Mo Aug 30, 2010 13:30 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Andy, ich weiß ja auch nicht, wie das klingt, wenn man es richtig macht. Bei allem, was ich bisher gelesen habe, soll der Gesamtklang, der Klangeindruck oder wie man es nennen will, besser sein. Ob es tatsächlich so ist oder ob es sich hierbei um ein "Wunschhören" handelt, kann ich nicht sagen.
VG Willi


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