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 Betreff des Beitrags: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 7:12 
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Registriert: Sa Jun 12, 2010 10:39
Beiträge: 33
Hallo Zusammen

Langsam aber sicher brauche ich ein Röhrenprüfgerät.

Aktuell stehen zur Auswahl: Superior Instruments 82a, Lafayette TE-50 oder Precision model 10-12...

Könnt ihr mir eines dieser Geräte empfehlen?

Das Precision sieht recht "futuristisch" aus, aber der geforderte Kaufpreis liegt momentag weit über meiner Schmerzgrenze.

Der Nachbau vom Roetest ist mir zu aufwändig & teuer...

Danke & Gruss
Möter


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 7:59 
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Registriert: Mo Jan 14, 2008 9:32
Beiträge: 22
Wohnort: Erkelenz
Hallo Möter,

deine Auswahl beinhaltet nur amerikanische Typen, willst du schwerpunktmäßig US-Röhren testen?

Das "richtige" Röhrenprüfgerät für dich hängt von deinen Ansprüchen ab. Wenn du nur wissen willst ob Elektrodenschlüsse vorliegen und die Emission noch ausreicht, kannst du eigentlich alle 3 Geräte nehmen. Wenn du Röhren unter Datenbuchbedingungen testen willst, Steilheitsmessungen oder Kennlinien aufnehmen willst ist deine Auswahl schon sehr viel begrenzter. Diese Möglichkeiten bieten deine drei Vorschläge meines Wissens nicht. (Ich habe die Geräte aber selbst noch nicht vorliegen gehabt).

Das RoeTest habe ich letztes Jahr nachgebaut und bin sehr zufrieden damit. Aber du hast Recht, es ist schon ziemlicher Aufwand nötig und auch mindestens 650€ Geldeinsatz allein fürs Material. Dafür ist es sehr schnell und kann fast jede Röhre unter statischen Datenbuchbedingungen testen.

Ich denke, du musst dir als erstes darüber klar werden was du über die Prüflinge wissen willst. Erst dann kannst du im Rahmen deiner finanziellen Mittel über ein konkretes Gerät nachdenken.

Gruss,

Walter


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 14:14 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

sehr interessant.
Röhrenprüf-/Röhremeßgerätediskussionen interessierten mich schon immer.
Schon deswegen, weil ich als "Fernprojekt" was ähnliches vor habe.

Das Gerät von Herrn Heigl ist sehr komplex und somit sehr aufwendig.
Mich wundert etwas, daß das für ca. 650€ realisiert worden ist.
Im RMOrg war auch noch ein weiterer Konstrukteur eines Eigenbau-Röhrenprüfgerätes.
Jener hat nach eigenen Angaben bereits über 5000€ * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Ich frage mich, was er da so alles verbaut hat was so teuer kommt. Es war aber nicht die Rede davon, daß Entwicklungs- und Konstruktionsstunden mit einberechnet worden wären.

Bei dem Gerät von Herrn Heigl stört mich, daß man praktisch einen Laptop oder einen anderen Rechner danebenstehen haben muß. Vielleicht gäbe es eine Möglichkeit, dies mit einem Einplatinencomputer, den man mit ins Gehäuse einbaut, zu ändern. Dann aber müßte man sich auch bezüglich von Bildschirm, Tastatur und Maus noch was einfallen lassen.
Neee, - so gefällt mir das Ganze nicht. Obwohl es - zugegeben - sehr komfortabel ist, und ich die Konstruktions-/Entwicklungsleistung von Herrn Heigl in keinster Weise herabwürdigen möchte. Nichts läge mir ferner!

Die Relais ersetzen die früher üblichen Steckbretter oder Kreuzschienenverteiler.
Viel Komfort durch viel Aufwand. Man benötigt eine ganze Phalanx von Relaisplatinen.

In punkto "Selbstbau eines Röhrenprüfgerätes" liege ich eher mit 'PL504' auf einer Linie.
Soviel Aufwand wie nötig, - und so wenig Aufwand wie möglich. Ich für meinen Teil lasse es mir nicht nehmen, die erforderlichen röhrentypischen Steckverbindungen selbst vorzunehmen. Auch das Einregeln und ggfs. Nachregeln der Versorgungsspannungen mache ich mit Hingabe eigenhändig. Da lasse ich mir nicht von einer Automatik die Zügel aus der Hand nehmen.

Der richtige Platz für das Heigl'sche Gerät wäre in der Qualitätssicherung oder der Ausgangskontrolle eines Röhrenherstellers. Also um "Röhrenreihenuntersuchungen" vorzunehmen. Zu Hause wäre dieses aufwendige Gerät wohl kaum ausgelastet.
Einzige Ausnahme: Es kauft sich jemand ein oder mehrere Röhrenkonvolute mit hunderten oder gar tausenden von Röhren und möchte da möglichst schnell über den gesamten Posten die Spreu vom Weizen trennen.
Nachteil: Bei einer Schnellprüfung zeigt eine Röhre evtll. nicht ihr wahres Gesicht. Denkbar, daß Fehler erst unter Vollast und nach mehreren Minuten auftreten. Und möglicherweise auch bei Erschütterung. Ein mechanischer Röhrenabklopfer läßt sich aber nur schlecht ins Gerät integrieren. * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* ich aber die Zeit um der Röhre die Möglichkeit zu geben sich gemütlich auf Arbeitstemperatur zu erwärmen, dann kann ich das bißchen Zeit für's Stecken und Einregeln auch vollens * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Darauf kommt es dann nicht mehr an.

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 15:39 
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Registriert: Sa Jun 12, 2010 10:39
Beiträge: 33
Vielen dank für Eure Antworten!

Was will ich?!? Eigentlich 'ne gute Frage... Momentan möchte ich einfach Röhren in "brauchbar" und "Schrott / nur zum ausstellen" unterteilen können. Ich bin eher durch Zufall kistenweise Röhren gekommen, und möchte wenn ich die Dinger katalogisiere auch gleich wissen was Sache ist. Die meisten Röhren sind europäischer & russischer Herkunft.

Das Problem für mich am RoeTest ist: Ich müsste es selber bauen, d.H. vor allem Zeit * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Da ich nicht allzuviel davon habe, würde der Aufbau dieses Gerätes recht bald zum "ewigen Projekt" mutieren, also im prinzip nie fertig werden (wodurch wiederum die Bauteilkosten ins Ofenrohr geschossen wären). Wenn man das Ding als Serienprodukt kaufen könnte - würde ich sofort nehmen!

Ich habe ein Gerät von (iirc)Tektronix gesehen, mit Bildschrim (wie ein Oszi), so eins wär natürlich cool aber sicher weder beschaff- noch bezahlbar...

Also ist solch ein Röhrenprüfgerät mit Dreheisen- / Drehspuleninstrument im Prinzip nur ein "Schätzeisen"?

Danke & Gruss
Möter


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 18:33 
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Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
Beiträge: 1178
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
So etwas in dieser Richtung sollte vom Preis Leistungsverhältniss am besten sein
http://www.roehrenkramladen.de/epr/epr.htm
Man muss zwar beim Stecken der Anschlussbelegung und beim Spannungen einstellen etwas "nachdenken" aber es ist die billigste Möglichkeit.
Dafür hat man die gleichen Prüfmöglichketen wie bei den großen Prüfgeräten wie dem W20.

In Verbindung mit dem Netzteil:
http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm
und einem alten Radiotrafo ist das ganze recht günstig zu machen.

Nach ähnlichen Prinzip habe ich mir auch schon ein Prüfgerät gebaut und bin sehr zufrieden damit.

Grüße
Christoph

_________________
Grüße
Christoph


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Fr Okt 08, 2010 18:55 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1862
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Möter,

vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen weiter:
Ich habe ein Neuberger RPG270 und bin damit sehr zufrieden. Es genügt völlig, um Spreu vom Weizen zu trennen, so wie Du es vorhast. Wenn Du eine größere Menge von Röhren prüfen willst, wäre so etwas m.E. durchaus das Richtige. Es kommt schliesslich auch auf den Einsatzzweck an, ob eine Röhre noch verwendet werden kann, oder wegen zu geringer Emission aussortiert werden muss.
Das Neuberger halte ich für ziemlich robust, und die Technik ist grundsolide. Wichtig sind die dazugehörenden Prüfkarten.

Zusätzlich habe ich noch ( freundliche Gabe eines älteren Herrn aus München ) ein Vollnetz 39, mit dem ich Emissionsprüfungen an uralten Röhren vornehmen kann.

Geräte wie der Tektronix Kennlinienschreiber sind m.E. für Deine Zwecke nicht sinnvoll, und zu aufwendig und in der Beschaffung zu teuer.

Bevor ich Röhrenprüfgeräte hatte, habe ich Röhren in der Schaltung geprüft, indem ich einfach den Anodenstrom in der jeweiligen Schaltung für diese eine Röhre gemessen habe ( z.B. EL 84 ) und dann meinen gesamten Vorrat darin durchprobiert habe. Da bekommt man schnell einen überblick, was brauchbar ist, und was nicht. Man muss allerdings auf ggf. automatische Gittervorspannungserzeugung achten, da gibt es durchaus erhebliche Einflüsse. Aber auch die Beobachtung des Anodenstromanstiegs ist interessant. Eine gute Röhre "durchläuft" den Bereich von 10% zu 90% der nach 2 Minuten zu messenden Emission innerhalb weniger ( 5 - 15 ) Sekunden, währen eine "müde" Röhre meist auch nach mehreren Minuten noch nicht den endpunkt erreicht hat.
meint Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: So Okt 10, 2010 15:51 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1800
Genau genommen benötigt man kein Röhrenprüfgerät, ein Röhrendatenbuch und ein Experimentiernetzteil für röhrenübliche Spannungen genügt völlig. Das ist zwar nicht so bequem, weil man sich die Testschaltung selbst zusammenbasteln muß, aber flexibler.
Zudem wurde schon so Mancher genarrt, wenn die Röhren auf dem Prüfgerät dank unzweckmäßiger Innenverdrahtung meinten, als Barkhausen- Kurzoszillator arbeiten zu müssen...

MfG
Munzel


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: So Okt 10, 2010 22:17 
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Registriert: Sa Apr 10, 2010 20:19
Beiträge: 51
Rocco11 hat geschrieben:
Hallo,

sehr interessant.
Röhrenprüf-/Röhremeßgerätediskussionen interessierten mich schon immer.
Schon deswegen, weil ich als "Fernprojekt" was ähnliches vor habe.

Das Gerät von Herrn Heigl ist sehr komplex und somit sehr aufwendig.
Mich wundert etwas, daß das für ca. 650€ realisiert worden ist.

Gruß

Rocco11


Hallo Rocco,
kann es sein, dass du jemand anderen meinst? Herr Heigl ist es sicher nicht, ich kenne beide. :wink:

_________________
Servus
Kurt


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Mo Okt 11, 2010 1:49 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo heribert,

Zitat:
.....kann es sein, dass du jemand anderen meinst?

Äääh, - ja, - Du hast Recht. :oops:

Heigl und Weigl, - die Beiden verwechsle ich ständig.
Gemeint war natürlich Herr Helmut Weigl und dieses Gerät hier:

http://home.vrweb.de/~bayern-sound/roetest.htm

Über die Konstruktionen des anderen darf ich nichts sagen, sonst fliege ich hier raus! :wink: :D


Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 19:05 
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Registriert: Sa Jun 12, 2010 10:39
Beiträge: 33
Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich habe jetzt mal die Angebote ausgeschlagen und werde meine Augen nach den von hoeberlin empfohlenen Geräten offen halten.

Habe mir mal 'ne Schaltung zusammengeschustert, aber irgendwie krieg ichs nicht wirklich gebacken... Liegt vielleicht daran dass es nur ein Schnellschuss war ;)

Zu guter Letzt noch 'ne Frage: Was ist realistisch für 'nen Kennlinienschreiber zu * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*? (Ich meine damit keine Ebay-Preise, sondern was realistisches...)

Danke & Gruss
Möter


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfehlung Röhrenprüfgerät
BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 19:42 
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Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
Beiträge: 1178
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Kennlinien müsste man auch mit einem X-Y-Schreiber aufnehmen können.
Für den Zweck hatte ich mir mal einen ZSK2 von Rohde und Schwarz gekauft, es aber bis heute noch nicht geschafft ihn endlich mal zu reparieren.
Zum Anschauen der Kennlinie würde auch ein Oszilloskop im X-Y-Betrieb reichen.

Grüße
Christoph

_________________
Grüße
Christoph


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