Brumm bei Selbstbauschaltungen gibt es nicht nur in der Röhrentechnik, aber bei dieser machen sie sich -bedingt durch die hohen Eingangswiderstände der Röhre- besonders bemerkbar.
Woher kommt überhaupt der Brumm ? Alles, was am Radio/ Verstärker Metall ist, ist auch ein Leiter, durch den Strom fließt.
Bei ungünstigem Aufbau fließt z. B. Heiz- Wechselstrom durch einen großen Teil des Chassis, das für einen Teil der Schaltung als Reihenwiderstand wirkt, an dem dann- eben eine Brummspannung abfällt- Diese wird auf die Eingangsspannung "aufmoduliert".
Besonders fiese Fehler sind "Brummschleifen", und die entstehen genau dann, wenn man alles, "was nach Masse riecht", auf kürzestem Wege als Massepunkt nutzt. So eine Schleife könnte sein: das gesamte Chassis als Leiter, Schirmung des Lautstärkeregler- Mittenanschlusses an hinteres Chassisende, Schirmung derselben Leitung am Poti verbunden mit Schirmung der NF- zuführenden Leitung, die vordere Seite derselben Leitung an Chassisvorderseite an Masse gelegt. Tatsächlich eine durchgehende Schleife. Diese Schleife überträgt teils induktiv, teils kapazitiv jede Menge Brummspannung auf die Leitungen im Inneren der Abschirmung. Solche Fehler sind oft schwer zu finden.
Brummschleifen können auch beim Koppeln von Transistorgeräten entstehen- z. B. Musikequipment von Bands, bei manchen Geräten gibt es extra- Erdungsanschlüsse, die , zusammen mit den Schirmungen der Verbindungskabel.... Bühnentechniker wissen ein Lied davon zu singen.
Aus diesem Grunde gibt es in jeder NF- Stufe (auch in HF- Stufen, HF kann genauso Ärger machen) einen zentralen Massepunkt. In Röhrenradios/ Verstärkern ist dies meist das Metallröhrchen in der Mitte der Röhrenfassung (bei Novalröhren). Üblicherweise verbindet ein Draht die Sternpunkte miteinander. Dieser Draht wird einseitig am Chassis an Masse gelegt. Bei Radios wird oft das Chassis selbst verwendet. Das ist dann aber in der Entwicklung so getestet, und für die Fertigung so festgelegt worden !
Weiterhin wichtig ist: Abschirmungen werden nur einseitig an Masse gelegt ! Oft werden geschirmte, bereits "gemasste" Leitungen zu Dioden- oder anderen Buchsen an der Buchse, die ins Chassis gesetzt ist, nochmal "gemasst": Falsch !
Solche Details können der Grund sein, warum nachgebaute Schaltungen existierender Vorbilder beim Eigenbau solche Störungen bringen ! Sowas ist gar nicht selten, und es gab auch hier schon Anfragen wegen solcher Effekte. Auch andere Störungen können so unabsichtlich erzeugt werden (Rückkopplungseffekte, Selbsterregung -> Pfeifen, Quietschen), oder Störgeräusche (Rauschen, Prasseln) verstärkt werden (Rückkopplung unterhalb der Selbsterregung).
Für Verstärkerfragen gibt es einige Mitglieder des Dampfradioforums, die solche Projekte durchgeführt haben und die Ihnen bestimmt gern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Edi
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