Wenn ich den ersten Beitrag -von 2_Stroker- richtig gelesen habe, möchte der Fragesteller einen Klangsteller in sein Werk einbauen. Nebenbei als erstes: Im letzten Beitrag wurde richtig gesagt, dass der 10Meg, welcher oft zur Gittervospannungserzeugung -infolge Anlaufstrom- genutzt wird durch einen 1Meg ersetzt werden kann, weil der 2k2 Widerstand in der Katode bereits für die passende Gittervorspannung ausgelegt ist.
Um eine Klangstellung nach Art der Röhrenzeit zu realisieren, benötigt man zwei zusätzliche 1Meg Potis, ca. vier Kondensatoren und 3 Widerstäde, damit kann man dann einen sogenannten "Kuhschwanzentzerrer" realisieren. Dieses Netztwerk wird dann in den Eingang des dargestellten Verstärkers eingefügt. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Verstärker über genügend Verstärkungsreserve verfügt, da das Klangstellnetzwerk in linear-Stellung eine Einfügedämpfung von ca. 20dB (Faktor 10) aufweist.
So wie ich die Anordnung grob analysiere, sollte es sich hier um eine PPP-Endstufenschaltung (mit zwei galvanisch getrennten Netzteilen) handeln und die Vorstufenverstärkung scheint nicht allzu üppig ausgelegt zu sein - leider kann man den Wert des ersten Anodenwiderstandes nicht erkennen (wegen Pfeil). Aber wie es grob aussieht wäre zur Kompensation der Verluste durch den Klngsteller noch eine zusätzliche Vorstufe angebracht. Eine alternative Möglichkeit bestände darin die zweite Triode von Rö1 (pin 1,2,3) welche jetzt als Katodenfolger -ohne Verstärkung- zu einer aktiven Verstärkung zu "überreden", indem sie entsprechend modifiziert würde. Das zöge dann aber auch eine Änderung der Gegenkopplung nach sich, da durch die "Umwandlung" des Katodenfolgers in eine Verstärkersufe eine zusätzliche Phasendrehung von -180° in den Signalweg eingebracht wird. Besser wäre daher die Lösung vor dem Verstärker eine zusätzlich Triode zur Voverstärkung anzuordnen.
Der 1Meg Widerstand dient meiner Meinung zur Entladung des Eingagskoppelkondensators bzw. dazu diesen am Eingang auf Massepotential zu legen. Sein Fehlen könnte bewirken, dass sich der Eingangskoppelkondensator unkontrolliert auflädt. Das würde im Moment des Anlegens einer Signalquelle zur Entladung des Kondensators über den Gitterableitwiderstand ((10Meg) und je nach Polung über die Gitter Katodenstrecke der ECC83)) führen und unangenehme (Knack)Geräusche verursachen.
Dateianhang:
Kuhschwanz-800-+.jpg
Danke PL504, klappt doch...
Der Schaltungsausschnitt zeigt eine Vorstufe mit nachgeschaltetem Klangsteller. Der Ausgang "G1" (Gitter 1) kann direkt mit dem Gitter deiner Eingangsröhre verbunden werden. Als Eingangskoppelkondensator wird hier ein realistischer Wert von 33nF verwendet; du kannst aber auch das vorhandene, stark überdimensionierte, Teil von 0,22µF verwenden. Die Vorverstärker-Stufe mit unüberbrücktem Katodenwiderstand (Stromgegenkopplung) gleicht auf jeden Fall den durch das Klangregelnetzwerk eingebrachten Verstärkungsverlust aus.
Der Schaltungsausschnitt zeigt eine Vorstufe mit nachgeschaltetem Klangsteller. Der Ausgang "G1" (Gitter 1) kann direkt mit dem Gitter deiner Eingangsröhre verbunden werden. Als Eingangskoppelkondensator wird hier ein realistischer Wert von 33nF verwendet; du kannst aber auch das vorhandene, stark überdimensionierte, Teil von 0,22µF verwenden. Die Vorverstärker-Stufe mit unüberbrücktem Katodenwiderstand (Stromgegenkopplung) gleicht auf jeden Fall den durch das Klangregelnetzwerk eingebrachten Verstärkungsverlust aus. Die Betriebsspannung kannst du an dem 4,7µF Elko an der oberen Pfeilspitzenecke abgreifen. Zur Siebung der Spannung der Zusatzschaltung genügt an Stelle des 32µF sicherlich auch eine weiterer 4,7µF.