Hallo allerseits,
bei der in dem Link gezeigten Gittervorspannungserzeugung handelt es sich auch um eine AUTOMATISCHE-Gittervorspannungserzeugung; halbautomatisch sieht anders aus! Die Lösung mit den 10M beruht auf der Nutzung des Gitteranlaufstrom-Effektes.
Im folgenden Bild ist die Variante der HALBAUTOMATISCHEN GV-Erzeugung am Beispiel einer ECL11 gezeigt. Die halbautomatische Erzeugung ist durch einen Widerstand im negativen Zweig der Gleichrichtung gekennzeichnet. Dieser Widerstand wird vom gesamten Anodenstrom durchflossen; in diesem Fall sind es 41mA, so dass an dem genannten Widerstand die ca. -6V anstehen.
Dateianhang:
Halbautomatische-GV-800.jpg
Bei Verbundröhren mit gemeinsamer Katode hat man die Form der halbautomatischen Gittervorspannungserzeugung bevorzugt, um die Katode direkt mit GND verbinden zu können, und damit unliebsamen Effekten vorzubeugen, welche bei "hochliegender" Katode auftreten können. --Darauf wird auch im Datenblatt hingewiesen.
Die angegebene Schaltung ist praxistauglich. Der Anodenstrom der Triode müsste sich bei -Ug=1,5V auf etwa 1mA einstellen. Die resultierende Gesamtverstärkung vom Eingang bis zum RL beträgt, unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses (42) des Ausgangsübertragers , ca. 50fach. Zum Erreichen der im Datenblatt angegebenen Nennleistung von 4Watt ist somit eine Eingangsspannung von 80mV erforderlich.
Nachtrag: Trotz ihrer Einfachheit ist diese Schaltung nicht ganz unkritisch, denn sie verfügt doch über eine recht hohe Verstärkung - die Triode bringt etwa eine 45fache Verstärkung und die Pentode verfügt über eine ca. 50fache Verstärkung, so dass sich eine Gesamtverstärkung vom Eingang bis zur Pentodenanode von ca. 2250fach einstellt. Da können je nach Schaltungsaufbau noch einige Stabilisierungsmaßnahmen erforderlich werden.