PL504 hat geschrieben:
Jetzt hat's Euch glatt die Sprache verschlagen...

Aus zwei Gründen:
1.

-Vorbereitungen und
2. Warten auf Freitag:
PL504 hat geschrieben:
... Ich schaue am Freitag nochmal nach ...
PL504 hat geschrieben:
Habe selbst mal nachgedacht:
- Welchen Zweck erfüllen die Dioden D2 und D4? Ich würde sie einfach weglassen, dann sind die Basen der Endtransistoren auch gleich nach Masse abgeleitet.
- Weiterhin den Ruhestrom so einstellen, daß die Endtransistoren im B-Betrieb laufen (thermisch sicherer), indem die Spannung über R12 (R30) auf ca. 0,4...0,5 V eingestellt wird. Dann übernehmen die zwei KU608 den AB-Teil.
- Im erwähnten Regent 1000 treibt ein KU612 jeweils nur einen 2N3773, und dort ist der Kathodenwiderstand der KU612 nur 10 Ohm groß. Daher sollte es doch sinnvoll sein, R12 (R30) ebenfalls zu verkleinern? Man müßte nur sehen, daß die KU608 nicht überlastet werden (die sind ohne Kühlkörper).
Scherz beiseite:
Bei sehr großem Laststrom fällt kurzzeitig viel Spannung über die Gegenkopplungswiderstände (hier R14 und R15 oder R20 und R21) ab. Bei anderen Schaltungen können dann über den Zweig der Ruhestromeinstellung (hier Q9) Basis-Emitter-Dioden des anderen Zweigs, der gerade nicht leitet, zu hoch umgepolt werden. Basis-Emitter-Dioden brechen üblicherweise bei etwa 6 V durch. Bei deiner Schaltung kann das aber nicht passieren (soweit ich die Möglichkeiten durchgespielt habe) und die Dioden D2 und D4 sind tatsächlich entbehrlich. Vermutlich wurden sie als "Angstdioden" aus früheren Schaltungen kopiert.
--> D2 und D4 durch Drahtbrücken ersetzten, dann wirken R12 und R30 als Basis-Abschlusswiderstände. Außerdem muss dann die Ruhestromeinstellung (mit R22 an Q9) um eine Diodenschwelle reduziert werden.
Bei deiner Schaltung kann die Basis-Emitterstrecke von Q16 rückwärts fast durchbrechen, bei der ist keine Diode eingebaut: Positive Halbwelle, Laststrom = 20 A. Dann ist die Spannung über R14 bzw. R15 ca. 5 V. Kollektor von Q2 liegt dann 5 V + 4 Diodenschwellen über der Ausgangsspannung. Über die Ruhestromeinstellung (Q9) liegt dann die Basis von Q16 5 Diodenschwellen tiefer, also 5 V - 1 Diodenschwelle über der Ausgangsspannung. Die Basis-Emitterdiode von Q16 bricht dann gerade noch nicht durch und dieser Verstärker liefert vermutlich keine 20 A. Das ist hier also nicht kritisch.
Bei den Strombegrenzungen Q8 und Q10 sind zum Schutz die Dioden D1 und D3 enthalten, da hier die Kollektor-Basis-Diode leitend wird und der Transistor dann im Rückwärtsbetrieb einschalten würde. Diese Dioden müssen bleiben.
B-Betrieb ist mit dieser Schaltung möglich, der Klirrfaktor steigt dann etwas an. R12 bzw. R30 bestimmen den Ruhestrom von Q5 bzw. Q11, an ihnen liegt die Spannung von zwei Diodenschwellen, I = 1,3 V / 47 Ohm = 30 mA. Wenn D2 und D4 entfallen, müssten die Werte von R12 und R30 ohnehin halbiert werden. Nochmalige Halbierung macht die Endstufe ein wenig schneller, verdoppelt allerdings die Verlustleistung von Q5 und Q11.
Ich vermute, die offenen Basen (auch von Q5) sind der Grund, dass die hohen Frequenzen ziemlich "niedergeknüppelt" werden. Besonders C9, dessen Wirkung mit Q11 (als "Millerkapazität") verstärkt wird. Bei kleinerer Kapazität wird die Schalung schwingen. Damit die obere Hälfte nicht viel schneller ist, muss sie mittels C4 auch verlangsamt werden.
Über die Bauteilwerte kann ich keine quantitativen Aussagen machen, ich habe keine ausführlichen Datenblätter der verwendeten Halbleiter. Prinzipiell wäre das eine schöne Schaltung zum Simulieren, sofern man halbwegs passende Bauteilmodelle (besonders der Transistoren) hätte.
Bernhard