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 Betreff des Beitrags: Visiomat 111
BeitragVerfasst: Di Jun 06, 2023 8:31 
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Registriert: Di Sep 10, 2019 9:26
Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Zur Reparatur erhielt ich neulich einen RFT Stassfurt Visiomat 111, einen Vertreter der Teiltransistor-S/W-Empfänger der DDR, basierend auf dem Luxomat 110.

Das geschilderte Fehlerbild des Sammlers: Bild wurde fleckig, und war weg.

Nun dämmerte es gleich und meine Sirene meldete: Zeilentrafo. Denn auch in diesen Geräten stecken die umstrittenen Gießharz-Trafos mit den bekannten Isolationsproblemen.

Aber weit gefehlt. Im Gerät befindet sich eine russ. Bildröhre vom Typ 61LK1B. Diese wurde ab Werk (!) bereits mit einem separaten Heiztrafo betrieben, der einfach in die 6,3V-Leitung eingeschleift wurde und fliegend im Gerät "lag". Eine Messung an diesem Trafo ergab satte 11V Heizspannung.

So wurde das Gerät offensichtlich über die Jahre betrieben, denn es handelt sich tatsächlich um die erste Bildröhre, deren Stempelung sich mit dem Rest des Gerätes deckte. Der Sammerkollege meinte auch, dass das Bild bis zum Komplettausfall kontraststark und hell war.

Die Bildröhre ist nun tot. Ich werde schauen, ob ich aus einem Spender eine brauchbare verpflanze, das Chassis habe ich bei der Gelegenheit gleich mit durchsaniert. Alle Stufen arbeiten einwandfrei.

Es gibt aus meinen Erfahrungen noch mehr Anekdoten zum Thema "Importbildröhren der DDR", dass ich nun aber nach so vielen Jahren einen solchen Vertreter nochmal auf dem Tisch habe, hätte ich nicht gedacht.

Gruß Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: Visiomat 111
BeitragVerfasst: Di Jun 06, 2023 10:32 
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Registriert: Mi Mai 28, 2008 20:52
Beiträge: 784
Wohnort: Thüringen
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Ingo

Die Heiztrafos ( 8 Volt ) gab es als Ersatzteil zu erwerben . Meistens wurden sie eingesetzt wenn eine S/W Bildröhre schwach in der Helligkeit war, oder einen Heizfaden-Kathodenschluss hatte. Mit den Importbildröhren aus der SU war es wie mit russischen Roulette , man konnte glück haben , da hielt die Bildröhre, oder Pech, dann war sie nach ca. 2 Jahren tot. Ich mußte mal , auf Garantie eine SU Farbbildröhre tauschen , weil die Rotkanone völlig tot war , bekam eine , baute sie in einen Chromat ein . Was ich dann auf den Bildschirm sah , im Inneren der Bildröhre lag eine ausgedrückte Zigarette . Also noch mal Bildröhre tauschen. Die abgegebenen Bildröhhren wurden direkt in einen Container geworfen .

MfG. Didi


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 Betreff des Beitrags: Re: Visiomat 111
BeitragVerfasst: Di Jun 06, 2023 11:51 
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Registriert: Di Sep 10, 2019 9:26
Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Didi.

Ja, ich weiß. In diesem Fall wurde der Trafo jedoch offensichtlich schon im Werk eingebaut, da das Gerät bis dato völlig unangetastet war. Erstaunlicherweise war sogar noch der Zeilentrafo original, daran sieht man, dass es gut ist, wenn die Geräte ab und an mal laufen. Dieser wurde jetzt jedoch getauscht und landet, entsprechend behandelt und konserviert, wieder in der Ersatzteilkiste.

Dass die SU-Röhren arg streuen, ist mir bekannt. Ich habe u.a. einen Chromat 1060, welcher 1982 eine 61er 61LK4Z als Austausch für seine (wahrscheinlich tote) 59LK3Z erhielt. Diese hat ein wesentlich schlechteres Bild, als eine 61LK3Z von 1977, Erstausrüstung in einem Chromat 2062.

Ich habe bisher auch kein Gerät gehabt (inklusive der Radugas) wo nicht irgendwas mit den 59er Röhren war. Alle habe ich mit den heutzutage noch zu bekommenden Mitteln, irgendwie auf 61er umbauen müssen. Bei einer 59LK3Z waren sogar 2 Systeme völlig tot.


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 Betreff des Beitrags: Re: Visiomat 111
BeitragVerfasst: Di Jun 06, 2023 12:35 
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Registriert: Mi Mai 28, 2008 20:52
Beiträge: 784
Wohnort: Thüringen
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Ingo

Ich hatte mal bei meinem ehemaligen Zahnarzt einen Grundig Paldecoder in einem Color22 nachgerüstet . Die Bildröhre 59LK3Z war top , stand im Bild einem Chromat nicht nach . Sowas habe ich nur bei den westlichen Importbildröhren gesehen gehabt.

MfG. Didi


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