Mein Reparaturvorgänger war ein leidenschaftlicher Kondensator-Abknipser und begnadet darin, die durchtrennten Beinchen nachher wieder fast unsichtbar auf Stoß zusammen zu löten.
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Mit dem Löten hatte er es aber nicht so...
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Ein paar Eros waren bereits getauscht. Die restlichen Ero100 waren erwartungsgemäß völlig faul.
Auch diese Blaupunkt-Wickelkondensatoren (im unteren Bild links) fielen bei der nachträglichen Messung durch extreme Werte auf.
Die Elkos, allesamt Siemens waren für das Alter und die lange Ruhezeit noch recht gut. Die Kapazitäten lagen nur 5-10% über den Angaben und der ESR-Wert lab bei Elkos im einstelligen µF-Bereich bei 1-3 Ohm. Da hätte Formieren sicher was gebracht.
Auch hier bestätigt sich wieder meine Erfahrung, dass Siemens-Kondensatoren der 50er/60er Jahre sehr haltbar sind.
Leider löst das Putzen die Beschriftung der Platine an, und so musste ich manches mit schwarzem Stift nachziehen.
Einige Kondensatoren waren bereits durch Eroid oder Ero100 ersetzt worden. Auch ein Siemens Folienwickelkondensator war verbaut. Bis auf die ERO100 hatten alle noch neuwertige Werte. Auf Grund ihrer Verschmutzung und der zu kurzen Beinchen (die waren an den alten abgeknipsten Beinchen angelötet) hab ich sie durch neue ersetzt.
Außerdem waren die Siemens-Elkos in einer Klemmhalterung montiert, die gleichzeitig auch Masseanschluss war. Durch die Korossion und den Dreck traute ich dem nicht mehr, gerade im Hinblick auf Spannungen über 100V DC.
Im Bild links: Der Club der Toten Kondensatoren. Rechts: die eigentlich noch intakten, aber schlecht verbauten Kondensatoren.
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Die Potis werde ich - sofern ich passende finde - auch noch ersetzen. Die Schleifer sind schon etwas wacklig.
Morgen geht's vielleicht weiter, wenn ich Zeit finde...