Zitat:
@Ingo: bezüglich der Streifen, was genau meinst du mit Ug2 ?
Guten Morgen,
o.k., super, daß es nur eine banale Unterbrechung war.
Ug2 ist die Spannung am Gitter 2 der Bildröhre (Schirmgitter, hier eher "Beschleunigung"
-Gitter) --> Davon sind in Deiner Bildröhre 3 vorhanden, die für den Sperrpunktabgleich (Schwarzabgleich) benutzt werden, d..h. für jedes der 3 Systeme wird eine separate Ug2 eingestellt, damit der Schwarzpunkt der Kennlinien der 3 Systeme zur Deckung gebracht werden kann... ZUm Abgleich wird meistens die Vertikalablenkung unterbrochen und ein definierter Bildröhrenarbeitspunkt realisiert, in komfortablen Schaltungen gibt es dafür einen "Service-Schalter", der alles zusammen erledigt, in anderen Konzeptionen muß ein spezieller Arbeitspunkt der Videoendstufen eingemessen werden und die Vertikalablenkung durch Kurzschließen eines Meßpunktes a.B. gesetzt werden. Behelfsmäßig kann man in dunkelgrauen Bildanteilen "unbuntes Grau" einstellen, das reicht oft für den Anfang..
Ich muß mich etwas korrigieren, bei den älteren Geräten kommt es eher nicht dazu, daß bei zu viel Ug2 (zu hell) die Rücklauflinien sichtbar werden (ausschließen möcht ich es nicht). Das Phänomen "zu viel Ug2 = Rücklauflinien" gibt es eher bei den moderneren Inline-Bildröhren mit nur einem Schirmgitter !
Man müßte also schauen, wie die Dunkeltastung gemacht wird, wo die an die Bildröhre gelangen (Kathode oder g1) und dort schauen, ob die richtigen Impulse anliegen, das kann aber später kommen...
Wenn keine Farbe kommt, liegt es an dem sog. "Farbdekoder", das kann man als eine abgeschlossene Einheit betrachten. Zunächst muß der sog. Farbabschalter deaktiviert werden, der bei vielen Fehlern einfach ein s/w-Bild einschaltet. Die Fehlersuche im PAL-Dekoder erfordert etwas Grundlagenwissen, aber das macht ja das Befassen mit Farbempfängern so interessant ! Wenn also das Bild schön stabil und rel scharf ist und das s/w-Bild einigermaßen "unbunt", dann kannst Du zum entspannten Teil der Fehlersuche übergehen:
- Farbabschalter deaktivieren, (PAL-Farbbalkentestbild ist hier sehr praktisch)
- fehlerhaftes Farbbild analysieren: keine Farbe - Demodulatoren, Hilfsträgeroszillator (mit Quarz) schwingt ?
- durchlaufende Farben (so ähnlich wie falsche Zeilen-Synachronisation, nur hier ausschließlich die Farbe betroffen ("colorierung" des s/w-Bildes) - Oszillator falsche Frequenz, Farbsynchronisation, Burst ... Regelung
- Grobzeiligkeit im Rot und Grün (bei Nahbetrachtung abwechselnd rote und grüne Zeilen), Blau fehlerfrei - Flipflop für die halbe Zeilenfrequenz steht (bei PAL wird nur der "rote" Farbzeiger (R-Y) in jeder Zeile um 180° hin-und-hergeschaltet, Blau bleibt unverändert... zentrale Funktion im PAL-System)
Alle Fehler führen zunächst mit Farbabschalter zum Fehlerbild "keine Farbe". Darüberhinaus kann auch noch die PAL-Regelspannung fehlerhaft sein oder garkein Farbsignal weitergeleitet werden (auch durch fehlerhaften Empfangsteil, Unterdrückung des Farbträgers) oder der Burst /Farbsynchronsignal) wird nicht ausgetastet.
Diese Fehlersuchen bringen den meisten Spaß, weil die Signale rel. niederfrequent sind (4,4 MHz) und keine ärgerlichen Folgefehler zu befürchten sind.
Gruß Ingo