Zitat:
Wie sollte sich denn der Dreh am Helligkeitsregler verhalten? Muss der ganze Schirm Merkbar dunkler werden? Wie dunkel? Bis fast kein Bild mehr zu sehen ist?
Genau ! Mit dem Steller "Helligkeit" stellt man "eigentlich" den Arbeitspunkt der Bildröhre ein, an dem schwarz wirklich schwarz erscheint, technisch gesehen ist das der -> Sperrpunkt der Bildröhre, in der Praxis dann eben doch nicht wirklich denn:
Der Grund, warum man die "Helligkeit" ständig nachstellen muß ist die Umgebungshelligkeit, denn mit Sonnenlicht...rel. hoher Umgebungshelligkeit liegt das "gefühlte schwarz" anders als am Abend im fast dunklen Raum. Ursache ist kompliziert und betrifft das Grau-Empfinden (Graustufen = "Gradation"), d.h. die richtige Helligkeitseinstellung vom Vorabend bringt bei höherer Umgebungshelligkeit nicht die richtige Grauabstufung in der Wahrnehmung, die natürliche "Dunkelheit" der Bildröhren-Fläche spielt dabei auch eine Rolle, d.h. wie dunkel wirkt der Schirm bei Tageslicht, ein wichtiges Qualitätskriterium und bei älteren Bildröhren nicht ausreichend... "Black TRINITRON" und spätere Farbbildröhren bekamen das immer besser hin, d.h. je schwärzer die Bildfläche (im AUS-Zustand) aussieht, desto besser das wiedergegebene Bild mit Umgebungshelligkeit, bei dunkler Umgebung ist das nat. nicht so wichtig..
Man sieht, die Helligkeitseinstellung ist nicht ganz einfach ^^ man mußte also jedem Kunden beibringen, mit Helligkeit den richtigen "Schwarzwert" einzustellen und mit Kontrast den richtigen "Weißwert", also wie hell die maximal weißen Bildflächen leuchten.
Also Fazit: Die Helligkeit muß sich soweit reduzieren lassen, daß die Bildfläche nahezu dunkel ist und nur noch die hellsten Bilddetails gerade sichtbar oder zumindest deutlich zu dunkel sichtbar sind. Bei heruntergedrehtem Kontrast (bei alten Geräten verschwimmt bei Kontrast auf min manchmal das Bild und der Ton ist verbrummt, da dann auch zu wenig Ton-ZF entsteht, alles je nach Schaltungskonzept) muß die Bildfläche dunkel werden bzw. sich mit der Helligkeit auf "max. dunkel" einstellen lassen. Ansonsten wie gesagt Grobreglereinstellung prüfen oder zu hohe Ug2
Den bipolaren Elko kann man durch 2 anti-seriell geschaltete Elkos mit je doppelter C (20µF) ausreichender Spannungsfestigkeit ersetzen (ich würde für beide Elkos die volle Spannung nehmen wie fürs Einzelbauteil), neu wird man bipolare Elkos mit hohen Spannungsfestigkeiten eventuell schlecht bekommen, vielleicht mal nach modernen Folienkondensatoren v. WIMA schauen, ob da was mit 5...10µF und ausreichend Spannung zu bekommen ist, ggf. kleinere parallel schalten.
Der Wert ist wahrscheinlich nicht so wichtig wie, daß überhaupt noch etwas Kapazität >5µF am Start ist und die Gleichstromdurchlässigkeit noch vernachlässigbar ist, alte Elkos haben oft deutlich überhöhte C-Werte, dann viell doch lieber tauschen.
(Hab nochmal nachgesehen, der 10µ-Elko überbrückt für Wechselspannungen (Videosignal) den parallelen Widerstand, der für den richtigen Gleichstromarbeitspunkt (Gleichstromverhältnisse an der Kathode) zuständig ist. Wert also unkritisch, wenn der Elko taub ist, ist das Bild wahrscheinlich zu verschwommen, Verlust der Bilddetails, weil die unvermeidliche Kapazität schnell umgeladen werden muß, was nur mit dem "Kurzschlußelko" funktioniert, über dem Widerstand geht das mit Zeitverzug, was zum Verlust der hohen Frequenzen führt, Auflösungsverlust und Verlust der feinen Bilddetails.
Das Zusammenwirken von Gleichspannungen an Kathode und g1 ist wichtig zB. für richtige Dunkeltastung und auch für die sog Strahlstrombegrenzung, die die BiRö vor zu viel Kathodenstrom schützen soll. Das aber nur Vermutung, hab die Ansteuerung nicht zu 100% durchschaut, da gibts viele Varianten.
Gruß Ingo