Dampfradioforum

Seit einem Jahr steht trocken und warm ein Graetz Herzog color electronic von 1972 oder 73 bei mir im Lager.
http://www.marcelstvmuseum.com/Graetz%2 ... %2003.html

Nun hat das Gerät leider folgenden Fehler:
Das Bild ist NUR rotfarben. Also quasi schwarz-rot. Grün und Blau fehlen ganz.

Zuerst habe ich die von den R G und B -Einstellern zur Bildröhrenplatine laufenden Leitungen für Rot und Grün vertauscht. Das Bild bleibt aber rot.

Dann habe ich mit dem Müter die Röhre getestet. Laut BMR80 ist kein Schluss vorhanden und die Emission aller Systeme liegt bei rund 1,4mA (der BMR80 geht bis 1,5mA).

Der Fehler scheint also in der Ansteuerung der Bildröhre zu liegen oder eben irgendwo in der Peripherie.
Jetzt wäre ich für Hinweise dankbar, wo ich weiter suchen sollte...

Danke schonmal im Voraus,

Gruß,
Daniel

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Gruß,
Daniel

„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“

Moin Daniel,

hat das Gerät einen Service-Schalter? Bei einigen Geräten bewirkt der das Abschalten des grünen und blauen Systems für Farbreinheitseinstellungen.
Andere Möglichkeit: Die Schirmgitterspannungen (g2) für grün und blau fehlen oder sind zu gering.
Bitte auch einmal die Kathodenspannungen der BiRö nachmessen - die sollten etwa gleich hoch sein.

Und immer daran denken: Bei Schwarzweiß bricht die Spannung zusammen - bei Farbe der Techniker!

Moin!
Auf dem Kasten mit den Konvergenzeinstellern sind 2 Schalter, mit denen die Schirmgitterspannungen für das blaue und grüne System abgeschaltet werden können.
Die Schalter gehen gerne mal kaputt.
Gruß Gerrit

Vielen Dank für die Hinweise. da werde ich mich am Montag mal drum kümmern. Das Gerät steht bei mir auf der Arbeit.
Die Gitteransteuerung kann es denke ich nicht sein, da ich ja Rot und Grün vertauscht habe und das Bild noch immer rot ist.

Ich werde mal ein paar Bilder machen und hier einstellen.

Das gute Stück hat außer der BiRö noch 6 weitere Röhren - immerhin
Eine Ballaströhre gibt's aber nicht mehr...

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Daniel

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Möchtest Du denn eine haben?

***Schnell duck und wech...***

Neee!

hab noch ein paar Ballaststoff-Röhren

Aber wenn Du willst kann ich DEN Apparat ja morgen auch noch mitbringen is ja nur ein süßer 51er

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Ohhh - 51 gab's hier schon Farbe? Da muss ich was verpennt haben...
Spaß beiseite, Ernst, komm' an die Tafel... - jou, bring' mal mit. Hab schon lange keine Color-Röhrenkiste hier gehabt. Hätte ja gerne einen, aber der Platz (nicht vorhandener). Da müsste ich mir dringenst etwas einfallen lassen...

Der Kasten hat noch Drucktasten. Das Schwester- bzw. Nachfolgemodell mit Sensortasten habe ich auch. Das Gehäse ist sonst gleich. Auch das Chassis ist zu 80% gleich. Ebenso ist eine identische Bildröhre verbaut.
Dazu gibt's vom Vorbesitzer noch ein komplettes Ersatzchassis samt Bildröhre, was ich noch abholen muss...

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Inzwischen liefert der Apparat wieder ein ganz gutes Bild.

Das ausschließlich in Rot wiedergegebene Bild lag tatsächlich an den Schaltern am Konvergenzmodul. Die lassen sich sehr leicht bewegen und standen beide zwischen den Schaltstellungen.

Das Bild war aber extrem unscharf und die Farbwiedergabe furchtbar.

Mit dem Patienten bin ich dann in Herby's "Klinik" vorstellig geworden und in der Notaufnahme konnte schnell geholfen werden:

Zunächst ging es darum, die Unschärfe zu beseitigen. Ein Verstellen des Focus-Reglers brachte keine Besserung. Nach kurzer Sichtprüfung in diesem Bereich fiel ein nicht angelöteter Draht zum Poti auf. Danach war die Schärfe deutlich besser, aber nicht stabil. Verantwortlich dafür war ein hochohmig gewordener Widerstand (kein Vitrohm). Nach dessen Austausch blieb das Bild wieder stabil scharf, aber die Farben waren immernoch kreuz und quer. Ursache waren zwei Koppel-Elkos in der Dematrix (so heißt das glaubich).

Entsprechend dem Manual habe ich Farbreinheit und Konvergenz nachjustiert. Letzteres war anhand der Anleitung sehr gut machbar.
Praktisch steht dem vollständigen Konvergenzabgleich aber noch ein Problem im Weg. Die Einsteller für die Korrektur der dynamischen Konvergenz des Blau-Systems stehen alle bereits am Anschlag.
Im Konvergenzmodul, was praktischerweise aus dem Gerät herausgenommen und damit das Bild von vorn eingestellt werden kann, hatte ich testweise die vier Selen-Dioden gegen 1N4148 ersetzt. Auch den 4µ7 Tantal ersetzt nun ein Folienkondensator. Leider hat das nichts gebracht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die aktuelle Bildeinstellung ab Werk so in Ordnung ging.


Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Herby, ohne dessen Hilfe das Gerät sicher noch nicht wieder soweit wäre...

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Mögliche Ursachen dafür:
- die statische Konvergenz (Dauermagnete an der Ablenkeinheit) ist nicht korrekt eingestellt
- ein Poti auf dem Konvergenzteil hat keinen Kontakt (wie Du beim Einstellen sicher gemerkt hast, beeinflussen sich viele Einsteller gegenseitig)
- eine Betriebsspannung oder eine horizontal- oder vertikalfrequente Spannung im Konvergenzteil fehlt oder ist zu niedrig
- die Konvergenzeinheit sitzt nicht an der richtigen Position

Bei manchen Geräten kriegt man die dynamische Konvergenz nicht hundertprozentig zur Deckung, es verbleiben in Teilbereichen des Bildes Restabweichungen, die man ausmitteln muss.

Mit den beiden Schiebeschaltern auf dem Konvergenzteil gab es bei dieser Geräteserie öfter Probleme, ich habe die Schalter damals bei einigen Geräten ausgebaut und gebrückt, damit Ruhe war.

Lutz

Hallo Lutz,
vielen Dank für die Hinweise. Die Potis, die am Anschlag stehen, wirken sich schon aus. Ich hatte sie testweise zurückgedreht.
Die Ablenkeinheit war anfangs verdreht und das Bild verkantet, was sich mittels Gittertestbild korrigieren ließ.
Die statische Konvergenz habe ich nach der Anleitung eingestellt. Zuvor die Farbreinheit, bei der ja der Korb gelöst, zurückgeschoben und dann langsam so weit vorgeschoben wird, bis das Rotbild in der Bildmitte gleichmäßig rot ist.
Wenn es sich nicht ändern lässt, kann ich gut damit leben.

Hier noch ein paar Bilder von den Innereien des Gerätes:


Das Chassis besitzt noch 6 Röhren und kommt ohne ICs aus.
Dafür ist es recht groß und füllt fast die ganze Rückseite aus.

Alles was viel Wärme abgibt ist ganz oben angeordnet und im Gehäuse sind oben nicht die bekannten Ritzen, sondern auch Metallgeflecht-Gitter eingebaut.

Die Konvergenzeinheit mit ihren 15 Einstellern.


Schade, dass solche Geräte inzwischen so selten geworden sind.
Dieses Gerät lässt sich noch gut in eine Sammlung integrieren. Die Frontfläche ist nicht so viel größer wie die eines Saba Freiburg. Allerdings ist die Gehäusetiefe wegen der Bildröhre deutlich größer.

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Daniel

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