RFT_Superstern4U61 hat geschrieben:
Mir ist allerdings ein Rätsel, was sich Grundig dabei gedacht hat, im 'Standby-Modus', die Bildröhre zu heizen zu lassen. Das verschleißt die Röhre und verbraucht unnötig Strom.
Und was hat der Nutzer davon? Daß das Bild in 2 Sekunden auf dem Schirm ist statt in 5 Sekunden? Daß er stattdessen vor zum Netzschalter laufen muß, um den Fernseher tatsächlich auszuschalten, haben sie wahrscheinlich nicht bedacht. Und ich wette, sowas hat der Ottonormalverbraucher gar nicht gewußt.
Das ist zwar nervig aber es war eben so, umgebastelt wird nix.
Das war keine Erfindung vin Grundig, sondern viele Geräte in dieser Zeit hatten das. Von manchen Herstellern wurde das als "TBS" (Ton-Bild-Sofort) beworben.
Ohne Vorheizung dauerte es deutlich länger, etwa 30 Sekunden, bis das Bild erschien. Da die Geräte damals noch keine Cut-Off-Regelung für die Faben hatten, war je nach Zustand der Bildröhre das Bild anfangs oft blass und/oder farbstichig.
Die Nachteile hast Du schon genannt. Bezüglich Röhrenverschleiß könnte das sehr weit gehen: Vor längerer Zeit bekam ich ein japanisches Farbportable geschenkt, das kein Bild mehr machte. Die Bildröhre hatte auf allen drei Systemen eine Emission von Null! Das Gerät war selten benutzt worden, aber die Röhre jahrelang geheizt, was zu ihrem Tod führte. Bei diesem Gerät (ohne Fernbedienung) wurde die Röhre sogar noch geheizt, wenn der Netzschalter ausgeschaltet war. Der Besitzer wusste das gar nicht.
Bei den Grundig-Fernsehern gibt es eine sehr einfache und reversible Möglichkeit, das Heizen der Röhre im Standby abzustellen: Über einen Relaiskontakt wird die Heizspannung im Standby reduziert, dazu liegt parallel zu diesem Relaiskontakt ein Lastwiderstand mit wenigen Ohm. Diesen unterbrechen, und die Röhre wird im Standby nicht mehr geheizt.
Lutz