Hallo erstmal an den Namensvetter. Ich heiße nämlich auch Ingo.
Eines mal vorweg: Man muss vor diesen Geräten keine Angst haben. Da ist nicht etwa, wie man vermuten könnte, ein Atomreaktor drin...

Mit heutigem Wissen und den heutigen Möglichkeiten, einige Bauelemente zu besorgen, kann man diesen Geräten schon ganz gut zu Leibe rücken. Am problematischsten ist da schon der Zeilentrafo, der so gut wie nicht mehr beschaffbar ist. Hier hatte ich mir seinerzeit mit einer selbst gewickelten Hochspannungsspule geholfen, die auch heut noch ihren Dienst tut. Das hab ich mir damals alles aufgeschrieben. Nun ist es aber auch so, dass dieses Gerät nicht mehr im Alltag läuft, sondern für Vorführzwecke oder mal einen Film, in Betrieb gesetzt wird.
Das kann man mit einem frühen Farbgerät aus BRD-produktion vergleichen, auch hier kann es, trotz vermeintlich sorgfältigster Restauration, immer wieder knallen.
Die Radugas stammen aus den frühen Jahren des Ostblock-Farbfernsehempfangs, spätere Geräte der Raduga- und Rubin-Reihe mit weniger Röhren waren auch schon zuverlässiger.
Zu den Bildröhren: In der Tat hatten die 59LK3Z in den Russengeräten eine wesentlich höhrere Standzeit, als in den Volltransistor-Geräten aus DDR-Produktion. Diese Bildröhren waren eigentlich für den Einsatz in Röhrenschaltungen konzipiert und unterlagen daher in den Geräten der Color/Chromat-Reihe einer höheren Belastung.
Tatsache ist, dass teilweise verschlissene Chromat-Röhren im Raduga/Rubin noch eine Zeitlang relativ gut liefen. Es kam aber eben auch stark darauf an, was für eine Qualität gerade aus der SU geliefert wurde. Es gab Bildröhren, die waren nach 2-3 Jahren bereits platt.