..ja, da sind einige Spannungen daneben. Am Meisten stören mich die 0V statt 5 ... 5,6 V oder so auf den RGB-Leitungen zu dem anderen IC. Das könnte schon die Erklärung sein, daß dann bis zur Endstufe die Gleichspannungspegel nicht stimmen und damit die Videoendstufen leitend werden (alle 3 Farben niedrige Uk, max. hell).
Vielleicht (!) kann man das finden, wenn man die 3 Widerstände im Leitungszug auf dem Dekodermodul probeweise hochlötet, dann kann man u.U. erkennen, wer hier wen runterzieht.
Aber Achtung: Bei solchen IC-Schaltungen mit gleichstrommäßiger Kopplung gibt es manchmal starke Abhängigkeiten, d.h. wenn man etwas unterbricht, stimmt irgendetwas in einer Rückkopplungsschleife nicht mehr und man bekommt so keinen Anhaltspunkt, weil einfach garnichts mehr stimmt. Eine solche Verkettung seh ich auf den ersten Blick aber hier nicht.
Mit großer Vorsicht kann man den richtigen Gleichspannungspegel auch mit einer externen Spannung herstellen (Regelnetzteil mit nachgelagertem Spannungsteiler um die Spannung zu begrenzen...), dann immer mit Schutzwiderständen 2,2...4,7 kOhm in Reihe !! (Grundgedanke: einige mA "Falschstrom" machen solchen alten analogen IC nichts aus). So kann man z.B. nachweisen, daß bei stimmigen 5,x V am Eingang des Folge-ICs die Endstufen wieder ordnungsgemäß arbeiten (Bildschirm halbhell bzw. Uk gehen hoch). Das aber nur dann, wenn die anderen versuche keinen Aufschluß bringen, warum Null Volt an den 3 RGB-Leitungen liegen.
Wenn der andere IC vor den Endstufen (TBA530) defekt ist, könnte man vermuten, daß beim Hochlöten der drei Widerstände zwischen TDA 2522 und TBA530 die 5,x V an den RGB-Ausgängen des IC im Dekoder (TDA2522) wieder da sind.
Die sonstigen Gleichspannungen (außer Ein- und Ausgang) und Impulse am TBA530 sind in Ordnung ?
Wenn die Spannungen am Eingang schon nicht stimmen, können auch die Gleichspannungen an den Steuerleitungen zu den Endstufen nicht stimmen. Manchmal wirkt EINE (!) defekte Video-Endstufe so stark auf den IC zurück, daß alle 3 Stufen (RGB) weggezogen werden, also es muß nicht unbedingt der IC selbst sein, wenn die Spannungen daneben sind ! (Erfahrung mit A231 aus CHROMAT... von RFT Stassfurt, der A 231 dürfte dem TBA530 ziemlich ähnlich sein, jedenfalls gabs einen fast identischen Vergleichstyp...)!
Das ist kein einfacher Fehler und es sind spezielle Suchmethoden hier nötig! Einfaches Spannungsmessen und Signalverfolgen reicht hier nicht mehr, aber wenn man die spez. Anforderungen beachtet, findet man den fehler auch, leider muß man manchmal "Unsystematisch" vorgehen und testweise IC wechseln, weil nicht alle internen Fehler eindeutige Folgen auf statische (Gleichspannung) und dynamische (Signal) Parameter haben.
Gruß Ingo
...ah. cool, der TBA530 ist wahrscheinlich direkt mit dem A231 vergleichbar:
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_tba530.htmlwar ja nur ein Gedanke von mir... eventuell bietet das Datenblatt des TBA530 noch einigen Aufschluß, was darin abgeht, das ist eigentlich ein rel. simpler IC, weil keine echte Klemmreglung wie bei späteren Konzepten, u.a. im TDA3501, vorhanden ist, dafür enthält dieser IC extrem stabile Gleichspannungsverstärker, was wichtig für gute Farbtreue (Sperrpunkt=schwarz und Weißstabilität) ist.
Ergänzung2: Schau bitte im Datenblatt für den TBA530 nach (gibts zuhauf im Netz), an den Eingängen müssen bestimmte DC-level liegen !! Im Datenblatt ist sogar von bis zu 7,5V die Rede. Ohne diese Spannungen funktioniert weder der TBA530 noch die Endstufen bestimmungsgemäß, weil schon der Arbeitspunkt nicht stimmt ! Ich kann aber zB. nicht sehen, daß ein Kurzschluß an der Innenschaltung des TBA530 (siehe auch hier das Datenblatt) die Eingänge nach Masse ziehen soll, das muß aber nichts heißen, auf jeden Fall sind die Null V an allen 3 Eingängen ein starker Hinweis auf die Fehlerquelle !! kann auch sein, daß die richtige Gleichspannung im vorgeordneten IC noch nicht entsteht aufgrund eines noch bestehenden Fehlers, wie diskutiert !!